3. Sauerstoff- und Atemtherapie bei COPD

Wann ist eine Sauerstofftherapie bei COPD sinnvoll und welchen Einfluss hat sie auf die Lebensqualität?

Bei der COPD ist der Sauerstofftransport zwischen Lunge und Blut erschwert. Das kann dauerhaften Sauerstoffmangel mit Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und eingeschränkter Leistungsfähigkeit verursachen. Der Sauerstoffgehalt im Blut kann gemessen werden. Ab einem bestimmten Grenzwert wird eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr empfohlen. Diese kann die Beschwerden deutlich reduzieren.

Wie wird mein Sauerstoffgehalt gemessen?

Mit einem kleinen Gerät am Finger (Pulsoxymeter) lässt sich der Sauerstoffwert im Blut schnell und schmerzfrei prüfen. Eine genauere Methode ist die Blutgasanalyse, bei der eine kleine Menge Blut entnommen wird. Sie misst den Sauerstoffgehalt und zeigt, wie gut der Körper den Säure-Basen-Haushalt reguliert. Diese Werte helfen, den Schweregrad der COPD zu bestimmen und die Sauerstofftherapie anzupassen.

Die Sauerstofftherapie eignet sich sowohl zur Behandlung von Symptomen als auch zur Vorbeugung von Folgeerkrankungen:

  • Erleichterung der Atmung: Die zusätzliche Sauerstoffzufuhr entlastet die Atemmuskeln und erleichtert die Ein- und Ausatmung. Dadurch kommt es zu weniger Atembeschwerden und einer verbesserten Belastbarkeit im Alltag.
  • Förderung der Leistungsfähigkeit: Eine verbesserte Sauerstoffversorgung erleichtert körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge, Treppensteigen und Hausarbeit. Dadurch wird sowohl die Ausdauer als auch der Muskelaufbau gefördert.
  • Bessere Durchblutung der Organe: Mit ausreichend Sauerstoff kann das Blut die Organe effektiver versorgen. Dies verbessert die Funktion von Gehirn, Nieren und Muskulatur, wodurch Müdigkeit und Konzentrationsprobleme reduziert werden.
  • Vermeidung von Herzerkrankungen: Das Herz muss bei Sauerstoffmangel stärker arbeiten, um die Organe ausreichend zu versorgen. Die Sauerstofftherapie kann deshalb helfen, eine Überlastung des Herzens zu vermeiden.
  • Reduktion von weiteren Lungenschäden: Dauerhafter Sauerstoffmangel kann die Lunge überlasten und weiter schädigen. Die Sauerstofftherapie kann diesen Mangel verhindern und so das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Was ist eine Langzeitsauerstofftherapie und wie unterscheidet sie sich von einer Beatmung?

Bei einer Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) erhalten Patient:innen hoch konzentrierten Sauerstoff über eine Nasenbrille oder eine Maske.  Dank mobiler Sauerstoffgeräte ist währenddessen kein Krankenhausaufenthalt notwendig.

Die LTOT ersetzt nicht die natürliche Atmung – die Lunge arbeitet weiterhin selbstständig. Diese Therapie unterscheidet sich somit von der Beatmung, bei welcher mit Druck der Ausgleich von Sauerstoff und CO² unterstützt wird. Die Anwendung der LTOT erfolgt über mindestens 16 Stunden täglich.

Was muss man bei der Langzeitsauerstofftherapie beachten?

Die Langzeitsauerstofftherapie ist eine schonende und gut verträgliche Behandlung. Einige Punkte sollten bei der Langzeitsauerstofftherapie dennoch beachtet werden:

Tipp: Es kann sein, dass Sie das Tragen eines mobilen Sauerstoffgerätes anfangs als ungewohnt oder störend empfinden. Leichte und gut tragbare Geräte können Ihnen den Alltag erleichtern. Sie können auch verschiedene Tragemöglichkeiten probieren, z.B. eine Umhängetasche oder einen Rucksack. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt kann Sie bei der Wahl unterstützen.

Welche Atemtechniken können bei COPD helfen?

Bei COPD können spezielle Übungen dabei helfen, die Atmung zu erleichtern und die Luftzufuhr zu verbessern:

Lippenbremse: Diese Technik hilft dabei, den Druck in der Lunge zu verringern und die Atemwege offenzuhalten:

  1. Atmen Sie zunächst langsam und tief durch die Nase ein.
  2. Formen Sie die Lippen zu einem leicht geschlossenen Spalt.
  3. Atmen Sie nun langsam und kontrolliert durch die Lippen aus.
  4. Die Ausatmung sollte etwa doppelt so lange dauern wie die Einatmung.

Kutschersitz: Beim Kutschersitz wird die Atemmuskulatur durch eine Veränderung der Körperhaltung entlastet:

  1. Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl und lehnen Sie sich ein wenig vor.
  2. Stützen Sie sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab.
  3. Atmen Sie nun in dieser Position entspannt ein und aus.

Tipp: Sie können diese Übung sehr gut mit der Lippenbremse kombinieren.

Torwartstellung: Diese Position hilft ebenso dabei, die Atemmuskulatur zu entlasten und lässt sich gut in den Alltag integrieren:

  1. Stellen Sie sich schulterbreit und mit leicht gebeugten Knien hin.
  2. Beugen Sie den Oberkörper leicht nach vorne.
  3. Stützen Sie Ihre Hände oder Unterarme auf den Oberschenkeln ab.
  4. Entspannen Sie Schultern und Nacken und achten Sie auf eine ruhige Atmung.

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    Geprüft Prim. Univ. Prof. Dr. Bernd Lamprecht: Stand ?? | Quellen und Bildnachweis
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