Nach Abschluss der intensiven Therapie – Operation und Chemotherapie – beginnt eine neue Phase: die Zeit danach. Viele Frauen spüren Erleichterung, aber auch Unsicherheit. Wie geht es jetzt weiter? Was kommt noch auf mich zu? Hier erfahren Sie, welche Behandlungsmöglichkeiten jetzt noch sinnvoll sein können und wie Sie mit möglichen Beschwerden umgehen können.
Was bedeutet Erhaltungstherapie bei Eierstockkrebs?
Die Erhaltungstherapie wird nach der erfolgreichen Chemotherapie eingesetzt – vor allem bei Patientinnen mit einem fortgeschrittenen Tumorstadium (FIGO III oder IV). Ziel ist es, das Rückfallrisiko zu senken und den Therapieerfolg möglichst lange zu sichern.
Verwendet werden dabei:
- Antikörper (Angiogenesehemmer ): Sie werden im Rahmen der Erhaltungstherapie fortgeführt und wirken auf die Blutversorgung des Tumors
- PARP-Inhibitoren (Tablettentherapie): Kommen zum Einsatz, wenn die Tumorzellen bestimmte genetische Veränderungen aufweisen (z.B. BRCA-Mutationen)
- In einigen Fällen auch: Kombinationstherapien
Wie läuft eine Erhaltungstherapie ab?
Je nach gewählter Therapieform:
- Antikörper: als Infusion , meist alle 3 Wochen für maximal 15 Monate
- PARP-Inhibitoren: als Tabletten – mehrere Jahre
Im Fall von Infusionen wird die Erhaltungstherapie meist ambulant durchgeführt und erfordert keine stationären Aufenthalte.
Erhaltungstherapie: dranbleiben lohnt sich
Auch wenn sich die eigentliche Behandlung abgeschlossen anfühlt, kann die Erhaltungstherapie bei Eierstockkrebs ein wichtiger Schutz vor einem möglichen Rückfall sein. Sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt über mögliche Nebenwirkungen.
Wer kann mich beim Umgang mit der psychischen Belastung unterstützen?
Die emotionale Belastung durch die Diagnose und Therapie von Eierstockkrebs ist groß. Viele Patientinnen erleben Phasen von Angst, Traurigkeit, Überforderung oder Unsicherheit.
Wichtige Anlaufstellen sind:
- Psychoonkolog:innen in Tumorzentren oder Ambulanzen
- Selbsthilfegruppen (z. B. über die Krebshilfe in Österreich und Deutschland, oder über die Krebsliga in der Schweiz)
- Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt als erste Vertrauensperson
- Ihr direktes soziales Umfeld – sprechen Sie offen über Ihre Gefühle
Auch Sie selbst können viel tun: kleine Rituale, Spaziergänge, Gespräche, Tagebuch schreiben, Entspannungsübungen – all das kann helfen, Ihre innere Balance wiederzufinden.
Was kann bei Schmerzen nach der Behandlung helfen?
Schmerzen dürfen heute nicht einfach hingenommen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, sie wirksam zu lindern:
- Sprechen Sie Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren Arzt offen darauf an
- Fragen Sie nach einer Schmerztherapie, gegebenenfalls auch durch spezialisierte Schmerzmediziner:innen
- Auch nicht-medikamentöse Verfahren wie Akupunktur, Wärmeanwendungen oder gezielte Bewegung können helfen
Wichtig: Sie haben ein Recht auf Schmerzfreiheit. Damit ihr Behandlungsteam mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen korrekt zuordnen kann, sollten Sie alle Optionen, die Sie versuchen wollen, mit Ihren Behandler:innen absprechen.
Was kann bei anhaltender Erschöpfung helfen?
Viele Patientinnen berichten auch nach Abschluss der Behandlung über anhaltende Erschöpfung – körperlich wie seelisch. Diese sogenannte Fatigue ist eine bekannte Nebenwirkung und keinesfalls ein Zeichen von Schwäche.
Das Beste, was Sie dagegen tun können: Bewegung. Auch wenn es schwerfällt: Sanfte Aktivität (Spazierengehen, leichtes Radfahren, Yoga) verbessert erwiesenermaßen die Energie, den Schlaf und das Wohlbefinden.
Versuchen Sie, sich täglich ein bisschen zu bewegen – nicht, um „fit zu werden“, sondern um sich etwas Gutes zu tun. Auch 15 Minuten an der frischen Luft können helfen, das Energieniveau langsam wieder zu stabilisieren. Bleiben Sie freundlich mit sich – es geht nicht um Leistung, sondern um Fürsorge.
Wir freuen uns über Ihr Feedback
Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.