9. Impfungen bei chronischen Erkrankungen – alle Fragen

In dieser Schulung möchten wir Ihnen einen Überblick darüber geben, wie Sie sich als Patient:in mit chronischen Erkrankungen vor Infektionen schützen können und warum Impfungen bei chronischen Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem wichtig sind.

Chronische Erkrankungen und Immunsystem

Warum kann bei manchen chronischen Erkrankungen das Immunsystem geschwächt sein?

Der Grund dafür ist, dass aufgrund der Erkrankung Komponenten des Immunsystems negativ beeinflusst werden, dass die Erkrankung selbst zu einer chronischen Aktivierung des Immunsystems führt und dann zum Beispiel Mikroben, die in den Körper eindringen, nicht so schnell erkannt werden oder das Immunsystem eine gewisse Energie entwickelt. Das heißt, es reagiert auf Reize, die durch fremde Substanzen hervorgerufen werden, nicht so gut. Letztendlich kann natürlich auch die Therapie, die wir brauchen, um gewisse Erkrankungen unter Kontrolle zu halten, Auswirkungen auf die Aktivität des Immunsystems haben.

Welche Erkrankungen können das Immunsystem langfristig schwächen?

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die dazu gehören, zum Beispiel Diabetes. Die Zuckerkrankheit führt dazu, dass weiße Blutkörperchen nicht so rasch Erreger erkennen oder auch nicht an den Ort der Infektion wandern, das hängt auch mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel zusammen. Bei chronischen Nierenerkrankungen ist es so, dass durch die Ansammlung von harnpflichtigen Substanzen, die nicht über die Niere ausgeschieden werden, sich die Vermehrungsfähigkeit von Immunzellen reduziert. Bei Lebererkrankungen werden wichtige Komponenten des Immunsystems in der Leber nicht produziert. Aber auch zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen des Herzens oder der Lunge kommt es dazu, dass aufgrund der schlechteren Durchblutung Immunzellen nicht so rasch an den Ort des Geschehens, wo eine Infektion auftritt, gelangen und dadurch die Immunantwort verzögert ausgelöst wird oder auch reduziert stattfindet.

Welche Therapien können mein Immunsystem schwächen?

Letztendlich sind das in erster Linie Therapien, die darauf ausgerichtet sind, das Immunsystem zu unterdrücken. Das ist vor allem bei Patienten, die Autoimmunerkrankungen haben, aber auch zum Beispiel bei Patienten, die transplantiert werden, der Fall. Weiters kann das auch bei anderen Medikamenten passieren, die man zum Beispiel verwendet, um besser zu atmen. Dazu gehören zum Beispiel Corticosteroide, aber auch eine Reihe von Immunsuppressiva , die man eben dazu verwendet, um zum Beispiel Rheuma besser zu behandeln oder um zu verhindern, dass Organe nach einer Transplantation abgestoßen werden.

Hier geht es zum Video-Interview: „Chronische Erkrankungen und Immunsystem“

Schutz vor Infektionen

Warum ist der Schutz vor Infektionen bei Erkrankungen mit Immunschwäche wichtig?

Der Schutz ist hier besonders wichtig, weil aufgrund der eingeschränkten Immunantwort Infekterreger sich rascher vermehren können, sich rascher ausbreiten können und das Immunsystem schlechter reagiert. Das heißt, man hat eine höhere Anfälligkeit für Infektionen und im Falle einer Infektion einen schwereren Verlauf der Erkrankung.

Wie kann ich mich bei einer Immunschwäche vor Infektionen schützen?

Es gibt zwei Möglichkeiten. Einerseits natürlich, dass man versucht, das Risiko mit infektiösen Erregern in Kontakt zu kommen, zu minimieren. Auf der anderen Seite, indem man versucht, das Immunsystem entsprechend vorzubereiten und zu trainieren; zum Beispiel im Rahmen von Impfungen. Prophylaxe kann man auch im Hinblick darauf machen, dass man regelmäßig daran denkt, die Hände zu waschen und dass man seine Ernährung so ausrichtet, dass man auch ausreichend Vitamine und Spurenelemente hat. Des Weiteren soll man sich regelmäßig bewegen und bei einer Immunschwäche die Verwandten instruieren, dass sie einen nicht besuchen oder entsprechenden Abstand halten, wenn sie Infekte haben.

Welche Arten von Impfungen gibt es und wie wirken sie im Körper?

Eine Impfung ist eine ein Training des Immunsystems. Bei einer Impfung wird ein Teil eines Virus, eines Bakteriums oder auch eines Parasiten in den Körper eingebracht, was meistens intermuskulär gegeben wird. Das Immunsystem lernt eine Immunantwort gegen diesen Erreger aufzubauen, was wir dann meistens merken, dass man sich nach der Impfung vielleicht ein bisschen schwach fühlt oder Fieber hat. Was das Immunsystem auch macht, ist, dass es ein Gedächtnis durch sogenannte Gedächtnislymphozyten entwickelt, die dann mitunter über viele Jahre, aber auch lebenslang im Körper vorhanden bleiben. Wenn ich dann nach einiger Zeit wieder Kontakt mit diesem Erreger habe, dann wird dieses Gedächtnis reaktiviert und es kommt zu einer raschen Immunreaktion, die dann in den meisten Fällen in der Lage ist, die Infektion einzudämmen, so dass es entweder gar nicht zu dieser Infektion kommt oder die Infektion abgeschwächt abläuft. Es gibt prinzipiell zwei Impfungen, einerseits die sogenannten Lebendimpfungen, andererseits die Totimpfungen. Bei Lebendimpfungen verwendet man einen Erreger, zum Beispiel ein Virus, das noch vermehrungsfähig, aber nicht krankmachend ist. Dadurch wird das Immunsystem sehr gut trainiert und es bleibt oft eine lebenslange Immunität gegen den Erreger vorhanden. Bei den Totimpfstoffen gibt es unterschiedliche Prinzipien, oft nimmt man Teile von Erregern, die dann dem Immunsystem präsentiert werden und wo dann eine Immunantwort produziert wird. In der Regel sind diese Immunantworten oder dieser Impfschutz kurzzeitig sehr gut, aber nicht so langanhaltend wie zum Beispiel eine Lebendimpfung .

Was ist der Unterschied zwischen einer aktiven und einer passiven Immunisierung?

Eine aktive Immunisierung ist eine klassische Impfung, bei der der Körper dazu angehalten wird, eine Immunantwort zu erzeugen und ein immunologisches Gedächtnis aufzubauen. Bei einer passiven Immunisierung werden dem Körper Antikörper , die extern produziert worden sind zugeführt, um Erreger, die möglicherweise schon im Körper vorhanden sind oder zukünftig mit dem Körper in Kontakt kommen können, zu neutralisieren und so eine Infektion zu vermeiden. Was bei der passiven Immunisierung nicht entsteht, ist ein immunologisches Gedächtnis. Man hat somit keinen bleibenden Schutz von dieser passiven Immunisierung.

Hier geht es zum Video-Interview: „Schutz vor Infektionen“

Impfungen bei Erkrankungen mit Immunschwäche

Welche Impfungen werden bei Erkrankungen mit Immunschwäche unbedingt empfohlen?

Primär hängt das davon ab, welchen Impfschutz Sie schon haben. Es ist wichtig zu wissen, ob man gegen Masern und Röteln geimpft ist oder diese Infektionen schon durchgemacht hat, was bei den meisten der Fall ist. Empfohlen sind auch Impfungen vor allem gegen saisonale Infektionen, die über Tröpfchen übertragen werden, zum Beispiel Influenza oder Corona. In Zukunft spielen vielleicht auch RSV-Infektionen und mitunter je nach Immunschwäche auch der Schutz vor einer bakteriellen Infektion, wie zum Beispiel Pneumokokken eine Rolle. Je nach Reisetätigkeit oder nach Exposition ist nachzuschauen, ob ein Impfschutz gegen Hepatitis vorhanden ist und diesen gegebenenfalls auch aufzufrischen. Je nach Umfeld oder Reisetätigkeit gibt es noch die ein oder andere Impfung, die mitunter in Erwägung zu ziehen ist. Bei über 50-Jährigen mit Immunschwäche ist zum Beispiel an eine Zosterimpfung zu denken, da diese Infektion sich reaktivieren kann, vor allem, wenn das Immunsystem durch die laufende Therapie unterdrückt ist.

Welche Impfungen dürfen bei Erkrankungen mit Immunschwäche nicht durchgeführt werden?

Prinzipiell ist es so, dass bei Patienten mit Immunschwäche Impfungen mit Lebendimpfstoffen, also mit vermehrungsfähigen Viren kontraindiziert bzw. nicht empfohlen werden, weil das Immunsystem mitunter nicht in der Lage ist, die Vermehrung dieses Virus ausreichend zu unterdrücken. Dadurch kann es dann zu einer schweren Erkrankung kommen. Lebendimpfstoffe sind nur in Ausnahmefällen notwendig und da muss speziell für jeden Patienten geschaut werden, ob das entsprechend möglich ist. Umgekehrt sind bei Patienten mit Immunschwäche Totimpfstoffe unbedenklich. Man muss aber hier sagen, dass je schlechter die Immunantwort ist und je mehr das Immunsystem unterdrückt ist, desto schlechter ist auch die Impfantwort und der langfristige Impfschutz.

Warum soll ich meine Impfung auffrischen lassen?

Letztendlich ist es so, dass jede Impfung mit der Zeit an Wirksamkeit verliert, vielleicht mit Ausnahme von den Lebendimpfungen. Und dafür spielen mehrere Komponenten eine Rolle. Einerseits einfach, weil das Immunsystem altert und dadurch das immunologische Gedächtnis auch nicht mehr so präsent ist. Das zweite ist, weil sich auch Erreger entsprechend verändern können und möglicherweise gegen den Erreger, gegen den man ursprünglich geimpft worden ist, wie zum Beispiel bei einer Influenza, es nicht nur wirksam ist, weil das Virus sich in der Zwischenzeit verändert hat und dadurch eine Auffrischung sinnvoll ist. Und drittens natürlich, weil manche Impfungen eben nur eine Saison oder zwei Saisonen lang halten und einen effektiven Impfschutz bringen.

Welche Vor- und Nachteile können für oder gegen eine Impfung bei Immunschwäche sprechen?

Was manche Leute abschreckt, sind die Kosten. In Österreich ist es aber in den allermeisten Fällen so, dass immunsupprimierte Patienten mit entsprechenden Indikationen, die dann durch den Behandler zu attestieren sind, die Kosten auch ersetzt bekommen. Das zweite, was natürlich immer eine Frage ist, sind die Nebenwirkungen. Man will durch eine Impfung natürlich eine Wirkung erzeugen und sein Immunsystem trainieren, damit man vor einer Infektion geschützt ist. Die in Österreich zur Verfügung stehenden Impfungen werden im Regelfall gut vertragen, meistens gibt es lokale Nebenwirkungen an der Einstichstelle. Generell ist es aber auch so, dass Patienten mit Immunsuppression weniger auf Impfungen reagieren, weil die Aktivität des Immunsystems etwas eingeschränkt ist. Dadurch hat man grundsätzlich nicht damit zu rechnen, dass es über die üblichen Nebenwirkungen hinausgehende Probleme gibt. Falls trotzdem irgendwas auftritt, was einem komisch vorkommt, dann kontaktieren Sie bitte den Hausarzt oder den Arzt, der Sie geimpft hat und das entsprechend abzuklären. Generell noch einmal zu betonen: Lebendimpfungen sind bei immunsupprimierten Personen im Regelfall nicht indiziert, aber es gibt Ausnahmefälle, in denen man diese trotzdem geben kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Impfungen bei Erkrankungen mit Immunschwäche“

Impfungen bei Immunschwäche durch Therapien

Wann soll ich mich impfen lassen, wenn eine Therapie geplant ist, die das Immunsystem schwächt?

Prinzipiell ist es so, dass die Impfung umso besser wirkt, je weniger das Immunsystem unterdrückt ist. Also wenn ich das planen kann, dann sollte man die Impfung zumindest vierzehn Tage vor einer geplanten Therapie mit einem immunschwächenden Medikament durchführen.

Was ist bei Impfungen während einer Therapie, die das Immunsystem schwächt, zu beachten?

Zu beachten ist hier insbesondere, dass man den richtigen oder den bestmöglichen Zeitpunkt für die Impfung findet. Der bestmögliche Zeitpunkt ist der, bei dem einerseits die Grundkrankheit relativ gut unter Kontrolle ist und bei dem ich möglichst wenig Medikamente verwende, sowohl in der Zahl als auch in der Dosis, die das Immunsystem unterdrücken, da ich dadurch eine bessere Impfantwort und einen besseren Immunschutz durch die Impfung hervorrufen kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Impfungen bei Immunschwäche durch Therapien“

Passive Immunisierung bei chronischen Krankheiten

Was ist eine passive Immunisierung?

Eine passive Immunisierung ist eine Therapie, bei der man Antikörper, die entweder aus Spenderseren gewonnen worden sind oder molekularbiologisch hergestellt wurden, einem Patienten appliziert und der dadurch vor einer spezifischen Infektion gegen diese Antikörper geschützt ist.

Wann kann eine passive Immunisierung sinnvoll sein?

Eine passive Immunisierung ist dann sinnvoll, wenn man zum Beispiel mit jemandem Kontakt gehabt hat, der eine Infektion hat, diese möglicherweise in meinem Körper schon aktiv ist und bei der mein Körper nicht ausreichend schnell eine Immunantwort erzeugt. Das kann beispielsweise bei Hepatitis A der Fall sein. Oder wenn das Immunsystem sehr schlecht ist und man eigentlich nicht geimpft werden kann, weil man keinen Impfschutz aufbauen kann. Man kann durch die Applikation dieser passiven Immunisierung, also durch die Gabe von Antikörpern, vor dieser Infektion geschützt sein.

Was passiert im Körper bei einer passiven Immunisierung?

Bei einer passiven Immunisierung werden Antikörper, die extern hergestellt sind oder von Spenderseren gewonnen worden sind, in den Körper injiziert oder über eine intramuskuläre oder subkutane Injektion verabreicht. Diese gelangen dann in die Zirkulation und sind in der Lage, den spezifischen Erreger, der im Blut zirkuliert, zu neutralisieren und entsprechend zu eliminieren. Ein Schutz durch eine passive Immunisierung ist kein dauerhafter, sondern ein vorübergehender Schutz und je nach appliziertem Antikörper kann dieser von sechs Wochen bis über sechs Monate anhalten.

Hier geht es zum Video-Interview: „Passive Immunisierungen bei chronischen Krankheiten“

Informierte Entscheidungen treffen

Wie entscheide ich, welche Impfungen ich durchführen lasse?

Der erste Faktor, der hier eine entscheidende Rolle spielt, ist natürlich die zugrunde liegende Erkrankung und gegen welche Erreger ich besonders empfindlich bin. Das hängt unter anderem von der zugrunde liegenden Immunschwäche, aber auch von der Therapie, die ich bekomme, ab. Auf Basis dessen würde meine Empfehlung ausgehen, gegen welche Erreger eine Impfung sinnvoll ist.

Wo kann ich mich über notwendige Impfungen informieren?

Primär sollten Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin informieren, die Sie mit dieser immunologischen Erkrankung oder mit der immunsuppressiven Therapie betreut. Es sollte immer eine informierte Entscheidung sein, die Ihnen die Vorteile und Nachteile der Impfung auch näherbringt und Ihnen Informationen gibt, wie groß der Impfschutz ist und welche Maßnahmen Sie sonst noch treffen könnten, um sich bestmöglich vor einer Infektion zu schützen.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Die Impfung kann beim Hausarzt oder bei der Hausärztin erfolgen oder bei niedergelassenen Fachärzten oder Fachärztinnen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Informierte Entscheidungen treffen“

Impfungen für mein Umfeld

Warum sollten sich auch Personen aus meinem Umfeld impfen lassen?

Wenn Ihr Immunsystem aus den bekannten Gründen wie einer Immunschwäche, einer Transplantation, einer onkologischen Erkrankung oder einer laufenden Chemotherapie derzeit sehr schlecht ist und Ihr Immunsystem nicht in der Lage ist, mit einigen Infektionen umzugehen, ist es ganz entscheidend, dass sich jene Personen, mit denen Sie am meisten Kontakt haben – die Familie und das unmittelbare Umfeld – entsprechend durch Impfung schützen. Das ist wichtig, um das Risiko, Ihnen eine Infektion zu Übertragungen, weitgehend zu minimieren.

Wer aus meinem Umfeld sollte sich impfen lassen?

In erster Linie sollten das die Haushaltsangehörigen sein, mit denen Sie viel Kontakt haben, aber natürlich auch andere primäre Kontaktpersonen. Das wäre zum Beispiel auch am Arbeitsplatz, auf dem man dann vielleicht auch mit einem Kollegen oder einer Kollegin viel Kontakt hat bzw. im gleichen Büro sitzt. Das betrifft auch Bekannte, mit denen Sie im Rahmen von familiären oder sozialen Zusammentreffen viel Kontakt haben.

Welche Impfungen sind für mein Umfeld empfohlen?

Das hängt natürlich davon ab, an welcher Erkrankung Sie leiden. Natürlich sind es in der kalten Jahreszeit saisonale Infekte, die halt sehr leicht übertragbar sind, gegen die man sich impfen lassen sollte. In seltenen Fällen sind auch Spezialimpfungen zu beachten, die übertragbar sind und die dann bei jemandem, der eine Immunschwäche hat, zu schweren Komplikationen führen können.

Hier geht es zum Video-Interview: „Impfungen für mein Umfeld“

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
5/5 - (13)
AT-12149 Sep. 2024 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Immunantwort
Reaktion des Immunsystems auf Organismen oder Substanzen, die es für schädlich hält. Das Abwehrsystem des Körpers kann nach einer durchgemachten Krankheit oder nach einer Impfung einen Krankheitserreger erkennen. Das Immunsystem reagiert und bekämpft den Krankheitserreger.
Immunsuppression
Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems oder Abschwächung des Immunsystems. Diese Wirkung kann im Rahmen einer Therapie erwünscht oder eine Nebenwirkung sein.
Immunsuppressiva
Immunsuppressiva sind Therapeutika, die das Immunsystem beeinflussen und herunterregulieren. So können überschießende Immunreaktionen verhindert werden. Jedoch sind Patient:innen dann auch anfälliger für infektiöse Erkrankungen. 
Lebendimpfung
Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, funktionsfähige Viren, die in den Körper eingebracht das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern stimulieren. Lebendimpfstoffe können unter Umständen, besonders bei immungeschwächten Personen, krankheitsähnliche Symptome auslösen. Im Unterschied dazu siehe „Totimpfstoff“.
Prophylaxe
(Vorbeugung)
Maßnahmen, die der Verhütung sowie Vorbeugung von Krankheiten beziehungsweise deren Folgen dienen. Anders als eine Bedarfstherapie wird eine Therapie zur Prophylaxe zur Vorbeugung einer Erkrankung oder deren Folgen durchgeführt und nicht nur bei Symptomen.