7. Polyneuropathie früh erkennen – alle Fragen

Polyneuropathie ist eine häufige Begleiterscheinung der Chemotherapie und eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung sind besonders wichtig. Prof. Dr. Thomas Licht und Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna erklären was Ursachen und Symptome von Polyneuropathie sein können, wie die Diagnose erfolgt und welche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Polyneuropathie bei Krebs verstehen

Was ist das Nervensystem und wie ist es aufgebaut?

Beim Nervensystem unterscheiden wir

  • das zentrale Nervensystem und
  • das periphere Nervensystem.

Das zentrale Nervensystem besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Das periphere Nervensystem besteht aus Nerven, die den ganzen Körper versorgen, sowohl die Haut als auch die inneren Organe, und jeden Bereich des Körpers durchdringen.

Wir unterscheiden

  • sensorische,
  • motorische und
  • autonome Sinneseindrücke bzw. Informationen.

Die sensorischen betreffen Berührungen, Schmerz, Temperatur, Warm- und Kaltempfinden, Vibration, Tiefenwahrnehmung und Lagesinn. Die motorischen steuern die einzelnen Muskeln, und die autonomen Nerven steuern zum Beispiel den Herzschlag oder die Funktion von inneren Organen wie dem Magen-Darm-Trakt.

Was ist Polyneuropathie?

Unter Polyneuropathie versteht man eine Schädigung von peripheren Nerven. Das kann vor allem die sensibleren, also die Empfindungsqualitäten betreffen, aber auch motorische Störungen oder das autonome Nervensystem betreffen.

  • Typischerweise ist bei einer Polyneuropathie die Verteilung symmetrisch. Sie beginnt in den Fingerspitzen oder in den Fußzehen. Mit zunehmender Schädigung setzt sich das handschuh- oder strumpfförmig zum Körperzentrum hin fort.
  • Es können aber auch einzelne Nerven betroffen sein.
  • Es können auch Hirnnerven betroffen sein.

Aber das typische Muster ist diese handschuh- und strumpfförmige Verteilung.

Im Vordergrund stehen in der Regel die sensiblen Veränderungen, zu denen dann oft auch motorische Beeinträchtigungen hinzukommen.

Störungen des autonomen Nervensystems können sich zum Beispiel äußern in Störungen des Herzrhythmus‘, der Blutdruckregulationen, der Funktionen von Magen und Darm oder auch von der Blase.

Welche Nerven sind von Polyneuropathien besonders betroffen?

Bei der Polyneuropathie ist häufig nicht ein einzelner Nerv betroffen, sondern es sind die längsten Ausläufer, die längsten Axone betroffen. Und das führt dazu, dass die Schädigungen, die Störungen zunächst in den Fingerspitzen und Fußzehen beginnen. Da sind mehrere Nerven dann beteiligt. Und die Schädigung setzt sich dann, wenn sie weiter geht, immer mehr zur Körpermitte, also dem Stammhirn, fort. Das heißt: Die Schädigungen steigen auf in die Hände, in die Arme oder in die Füße und in die Unterschenkel. Es kann auch bis zum Knie weitergehen.

Manchmal sind einzelne Nerven betroffen. Das kann im Prinzip jeder Nerv sein, der davon betroffen wäre.

Was ist Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie?

Manche Medikamente, die in der Chemotherapie von Krebskrankheiten verwendet werden, führen zur Schädigung von Nerven, speziell von diesen Ausläufern (Axonen). Es sind ganz bestimmte Medikamente, und je länger die Chemotherapie fortgesetzt wird, desto mehr nimmt diese Schädigung auch in der Regel zu.

Wie kann eine Chemotherapie die Nerven schädigen?

Die Medikamente schädigen die Axone. In den Axonen gibt es bestimmte Strukturen, die die Stabilität herbeiführen. Das sind die sogenannten Mikrotubuli. Es gibt Medikamente, die gegen Mikrotubuli gerichtet sind – in Tumorzellen. Und als Nebeneffekt tritt das auch bei den Axonen der Nerven auf.

Andere Medikamente können auch die Nervenzelle direkt schädigen.

Es gibt eine weitere Form der Schädigung, bei der die schützenden Hüllen der Axone, die Myelinscheiden, betroffen sind. Die werden vor allem durch entzündliche Vorgänge beeinträchtigt. Manche Medikamente in der Krebstherapie, vor allem in der Immuntherapie können auch entzündliche Vorgänge auslösen und auf diese Weise die Myelinscheiden der Nervenausläufer beeinträchtigen bzw. schädigen.

Welche Chemotherapie-Medikamente können Polyneuropathie auslösen?

Es sind verschiedene Gruppen von Medikamenten, Zytostatika, die die Polyneuropathie bewirken können.

  • Das eine sind Medikamente, die gegen die Mikrotubuli gerichtet sind, die nötig sind, um bei der Zellteilung die genetische Information der Tochterzellen zu trennen. Da sind zum einen die Vinca-Alkaloide Vincristin, Vinblastin, Vinorelbin, die zum Beispiel gegen maligne Lymphome, Leukämien, Sarkome oder Tumoren des Kindesalters eingesetzt werden.
  • Dann die Taxane. Das ist das Paclitaxel oder Taxol und das Docetaxel. Das sind Medikamente, die die Mikrotubuli verklumpen. Sie sind wichtige Medikamente bei der Behandlung von Brustkrebs oder Lungenkrebs.
  • Dann sind es die Platin Medikamente. Da ist vor allem das Oxaliplatin, das zur Behandlung von Darmkrebs eingesetzt wird. Dann ist da aber auch Cisplatin, zum Beispiel eingesetzt bei Lungentumoren, Hodenkrebs oder gynäkologischen Tumoren.
  • Weiter sind es die sogenannten Proteasom-Inhibitoren, vor allem das Bortezomib, das zur Behandlung des multiplen Myeloms verwendet wird.
  • Es sind bestimmte Immuntoxine wie das Brentuximab-Vedotin, das gegen maligne Lymphome wie den Morbus Hodgkin eingesetzt wird.
  • Und schließlich können auch Immunmodulatoren wie das Thalidomid eine Polyneuropathie auslösen.

Wovon hängt es ab, ob die Chemotherapie eine Polyneuropathie verursacht?

Das hängt

  • zum einen von den eingesetzten Medikamenten ab,
  • dann von der Dosis, in der sie gegeben werden,
  • und von der Dauer.

Denn häufig kommt es im Laufe der Zeit nach jedem Chemotherapie-Zyklus zu einer Verstärkung der Beschwerdesymptomatik. Es kann auch sein, dass sie erst nach mehreren Zyklen überhaupt in Erscheinung tritt. In manchen Fällen kommt die Polyneuropathie erst nach Beendigung der Chemotherapie zum Vorschein.

Es sind also nicht alle Medikamente, die zur Polyneuropathie führen können. Es sind bestimmte.

Und es gibt auch genetische Unterschiede. Es gibt Menschen, die ein höheres Risiko aufweisen als andere.

Wie lange dauert es, bis sich erste Symptome einer Polyneuropathie unter Chemotherapie zeigen?

Das kann sehr unterschiedlich sein.

  • Es gibt Menschen, bei denen das gleich nach dem ersten Zyklus auftritt.
  • Und es gibt Verläufe, bei denen das erst im Lauf von Wochen und manchmal Monaten auftritt.
  • Das kann auch in einigen Fällen sogar nach Ende der Chemotherapie erst verzögert auftreten, zum Beispiel ein, zwei Monate später.

Es gibt große individuelle Unterschiede. Und es liegt auch an den Medikamenten. Zum Beispiel beim Oxaliplatin gibt es eine Akut-Toxizität, die sofort bei der Verabreichung, dass heißt noch während die Chemotherapie läuft, auftreten kann oder am Tag danach und sich aber wieder zurück bildet, in der Regel zwischen jedem Zyklus und sich dann wieder normalisiert. Und eine zweite Form der Schädigung tritt dann langsam auf und steigert sich über Monate während der Chemotherapie-Zyklen.

Welche weiteren Ursachen gibt es für die Entstehung einer Polyneuropathie?

  • In Mitteleuropa ist die häufigste Ursache der Diabetes mellitus. Viele Diabetiker erleiden im Verlauf ihrer Krankheit eine Polyneuropathie.
  • Die zweithäufigste Ursache ist hoher Alkoholkonsum. Eine Polyneuropathie ist auch eine häufige Begleiterscheinung von Alkoholismus.

Es gibt eine ganze Reihe von weiteren Ursachen:

  • Es gibt andere Medikamente. Dazu gehören manche Antibiotika, dazu gehören bestimmte Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen oder zur Senkung von Blutfetten.
  • Es gibt bestimmte Vitaminmangel-Zustände.
  • Und es gibt entzündliche Ursachen. Dazu gehören Infektionen wie HIV zum Beispiel, oder die Borreliose.
  • Es gibt Autoimmun-Erkrankungen, die das verursachen können.
  • Und es tritt auch bei manchen Tumorerkrankungen, wie dem Multiplen Myelom, als Begleiterscheinung zur Tumorerkrankung, sogenannte paraneoplastische Symptomatik auf.

Hier geht es zum Video-Interview: „Polyneuropathie bei Krebs verstehen”

Symptome von Polyneuropathie bei Krebs

Wie äußert sich eine Polyneuropathie?

Die typischen Symptome der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie sind

  • sogenannte sensible Symptome,
  • aber auch motorische Symptome.

Sensible Symptome sind Veränderungen oder Einschränkungen der Berührungs- und Druckempfindlichkeit, aber auch der Temperaturempfindlichkeit, der Schmerzempfindlichkeit, aber auch der Tiefenwahrnehmung. Man kann nicht mehr so spüren, wie die Gelenkstellung ist, wie man auftritt, wie man belastet, ähnliche Dinge.

Gleichzeitig können motorische Symptome auftreten. Das können Muskelkrämpfe sein, aber auch Muskelschwächen bis zu Muskellähmungen.

Ist Polyneuropathie eine von außen sichtbare Erkrankung?

Durch die Symptome der Polyneuropathie können natürlich auch für andere sichtbare Zeichen auftreten. Wenn ich motorisch, wenn man so will, ungeschickt bin, schlechter gehen kann, eine Gangunsicherheit habe, stolpere, fällt das anderen auf. Vor allem, wenn das auf einmal beginnt.

Wenn ich eine Fehlbelastung beim Auftreten habe, und das regelmäßig, und dadurch Druckbelastungen auf die Fußsohle zum Beispiel, die dort zu einer schlechteren Versorgung führen und letztlich zu Veränderungen bis zum Geschwür führen können, fällt das auf – gerade deswegen auch, weil diese Veränderungen aufgrund der schlechten nervösen oder neuronalen Versorgung schlechter heilen können.

Das sind einfach Dinge, die auch dem Außenstehenden auffallen.

Was man dazu sagen muss: Zu Beginn fällt es eher einem selbst auf als anderen. Also diese Missempfindungen, die Sie haben können, dieses Kribbeln, diese Bamstigkeit, dieses unterschiedliche Temperaturempfinden, diese andere Schmerzwahrnehmung, aber auch diese Ungeschicklichkeit fällt zunächst Ihnen und später erst den anderen auf.

In welchen Situationen treten die Symptome besonders deutlich auf?

Die sensiblen Symptome treten interessanterweise typischerweise auf, wenn Sie zum Beispiel im Bett liegen, wenn die Bettdecke zu schwer wird, wenn Sie sozusagen keine Ruhe geben können wegen dieser Kribbelgefühle. Sie haben das Gefühl, Ameisen laufen über Ihre Fußsohle oder durch Ihre Füße. Oder wenn Sie zum Beispiel eine Kälteüberempfindlichkeit haben wenn Sie eine kalte Wasserflasche, eine Mineralwasserflasche, angreifen wollen oder etwas aus dem Tiefkühlschrank nehmen wollen, und dasselbe gegengleich bei Hitzeempfindlichkeit.

Sie treten aber auch auf, wenn Sie zum Beispiel ein Hemd auf- und zuknöpfen möchten oder eine Bluse als Frau. Oder wenn Sie ganz einfach spazieren gehen wollen, wenn Sie auf einmal merken: Sie sind ungeschicklicher. Sie müssen mehr mit den Augen korrigieren, als dass Sie normal gehen wie früher, wo Sie letzten Endes zwar schauen haben müssen wohin Sie gehen, aber wo die Augen in dem Fall nicht so eine Rolle gespielt haben, um Ihre gestörte Nervensituation, in diesem Fall an den Beinen/an den Füßen, zu kompensieren.

Das Interessante ist: Es gibt ein Schlagwort in der Medizin. Das heißt bei der Polyneuropathie: „Gehen mit den Augen“. Da möchte ich gleich dazu sagen: Wenn Sie eine Polyneuropathie haben, schlechter gehen, also ungeschickter sind, beim Gehen zu fallen drohen oder schon Stürze hinter sich gebracht haben, müssen Sie rechtzeitig unbedingt darauf achten, dass Sie Ihren Visus, also Ihre Sichtigkeit bei der Ophthalmologin oder beim Ophthalmologen, also beim Augenarzt dahingehend korrigieren lassen, dass das optimal funktioniert. Gehen mit den Augen.

Welche Körperregionen sind in der Regel zuerst betroffen und treten die Symptome auf beiden Körperseiten auf?

Die von mir beschriebenen Symptome sind diese Pelzigkeit, diese Bamstigkeit, dieses Ameisenlaufen tritt körperfern an den Füßen und an den Händen zunächst auf. Von den Zehen breiten sie sich bis zu den Sprunggelenken und Handgelenken aus. Und das geschieht in der Regel beidseitig. Man spricht auch von einem strumpf- oder sockenförmigen Verlauf und von einem handschuhförmigen Verlauf.

Inwiefern kann das Gefühl in Füßen und anderen Körperregionen beeinträchtigt sein?

Diese Beeinträchtigung, diese Gefühlsbeeinträchtigung, Beeinträchtigungen der Sensibilität sind – und das möchte ich vorausschicken – nicht bei allen gleich, aber verlaufen üblicherweise derart, dass es eine Einschränkung

  • der Berührungsempfindlichkeit,
  • der Druckempfindlichkeit,
  • der Temperaturempfindlichkeit und
  • der Schmerzempfindlichkeit

sein kann.

Das kann sein: ein Gefühl der Bamstigkeit, der Pelzigkeit, Gehen wie auf Wolken, ein Gefühl, dass man vermehrt oder vermindert Kälte oder Hitze verträgt, dass man Berührungen und Druck als Schmerz wahrnehmen kann, dass man Schmerz vermehrt oder, was ganz schlecht ist, vermindert wahrnehmen kann.

Welche Bewegungseinschränkungen kann es geben?

Die typischen Bewegungseinschränkungen sind ein Muskelzucken, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, es kann aber auch zu Muskellähmungen, klassischerweise zum Beispiel zu einer Fußheberschwäche kommen, womit sich dann sozusagen ein schleifender Gang entwickeln kann, der wiederum zu Stürzen führen kann.

Inwiefern können Organe oder das Kreislaufsystem betroffen sein?

Beim Kreislaufsystem beginnen wir mit den Durchblutungsstörungen zum Beispiel des Herzens, den sogenannten kardialen Ischämien, die man üblicherweise spürt. Sie haben sicher schon den Terminus Angina pectoris gehört, weswegen dann Patientinnen und Patienten zum Herzarzt, zum Kardiologen, gehen und sich entsprechend behandeln lassen, wodurch zumeist Herzinfarkte verhindert werden können.

Diesen notwendigen Schmerz, diesen sogenannten Vernichtungsschmerz, den man teilweise hat, spüren Sie dann möglicherweise nicht. Womit aber auch letzten Endes bei vielen Patientinnen und Patienten der Gang zum Kardiologen, der die notwendigen Therapien einsetzen würde, hintangesetzt wird oder gar nicht wahrgenommen wird.

Weitere Organsysteme, die betroffen sind, sind der Magen-Darm-Trakt und Ihr harnableitendes System, wobei einerseits Verdauungs- und Stuhlentleerungsstörungen und dann Harnentleerungsstörungen mit allen ihren Konsequenzen resultieren können.

Weitere Strukturen, die betroffen sein können, sind Knochen, Bindegewebe, Haut. Verletzungen in den von den Polyneuropathie betroffenen Bereichen heilen deutlich langsamer und schlechter, können infiziert werden durch Bakterien und können sich zu chronischen Wunden ausweiten.

Was auch resultieren kann durch das Beeinträchtigen des autonomen Nervensystems ist, dass Sie auf Hypoglykämien, wenn der Blutzucker sinkt, zu langsam, zu träge reagieren können, also eine Stoffwechselproblematik.

Welche anderen unspezifischen Symptome können auftreten?

Vermehrtes, aber vor allem auch vermindertes Schwitzen an den Handflächen und Fußsohlen kann auch als typisches Symptom der Polyneuropathie auftreten.

Was auch auftreten kann, ist eine sogenannte autonome vasomotorische Dysregulation, das heißt, dass ganz einfach Blutvolumen in Ihren Beinen versackt und Sie kollabieren können.

Wie beschreiben Betroffene Polyneuropathie?

Sie als Patientin oder Patient werden Ihre Polyneuropathie dahingehend beschreiben, dass Sie Gefühlsstörungen wie eben diese beschriebene Bamstigkeit, Pelzigkeit, dieses Ameisenlaufen wahrnehmen und hoffentlich auch mit diesen Worten Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darstellen. Sie werden vielleicht auch diese vermehrte Ungeschicklichkeit in den Fingern, damit Ihre Einschränkung in täglichen Verrichtungen wie Ankleiden, wie Kochen, wie beim Ausführen feinmotorischer Tätigkeiten, wie beim Schreiben wahrnehmen und auch entsprechend beschreiben können. Und Sie werden möglicherweise eine gewisse Ungeschicklichkeit und Gangunsicherheit bei der Fortbewegung wahrnehmen und sollten das rechtzeitig Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt kommunizieren.

Wie kann sich Polyneuropathie im Alltag bemerkbar machen?

Die Polyneuropathie kann Ihren Alltag dahingehend einschränken, dass Sie einerseits durch die Sensibilitätsverluste, dass heißt Sie spüren weniger, Sie spüren schlechter Hitze, schlechter Kälte, Sie haben teilweise eine deutlich veränderte Schmerzwahrnehmung, aber auch in der Kraft, in der Grobmotorik und in der Geschicklichkeit, in der Feinmotorik Einschränkungen erleben.

Das heißt: Sie können ganz einfach durch diese verminderte Wahrnehmung, durch diese eingeschränkte Sensibilität sich eher verletzen, sich wehtun und ungeschickter hantieren. Sie können Dinge nicht mehr so gut angreifen, kleine Schraubenmuttern zum Beispiel beim Aufschrauben auf eine Schraube, aber auch beim Knöpfen. Diese Sensibilitätsstörung bedingt auch eine Einschränkung der Feinmotorik. Sie können aber auch durch Koordinationsstörungen schwächer, eher unsicher gehen. Das schränkt Sie deutlich in Ihrer Fortbewegung ein. Sie können stürzen. Die daraus resultierende Angst vor Stürzen führt Sie zum Rückzug. Sie gehen weniger hinaus und Sie dekonditionieren. Wer sich weniger bewegt, bekommt langfristig auch eine geringere Ausdauerleistungsfähigkeit und eine geringere Kraft. Das ist letzten Endes ein Teufelskreis, den man ehestmöglich, eben durch rechtzeitige Schilderung der Symptome bei der Ärztin/beim Arzt und eine Gegenregulierung durch den Arzt mit einer möglichen Adaptierung einer Chemotherapie entgegenwirken soll.

Sollte ich meine Ärztin/meinen Arzt auch dann auf Symptome ansprechen, wenn sie mich nicht wirklich belasten?

Das würde ich auf jeden Fall machen, weil Ihre Ärztin/Ihr Arzt, speziell der Sie behandelnde Onkologe, kann die für Sie überlebensnotwendige Chemotherapie anpassen, wenn es stärker wird, Ihre Symptomatik, die Sie dann sicher einschränken wird, und entsprechend rechtzeitig adäquat reagieren.

Dazu ist zu sagen, dass die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie zwar sehr häufig ist, aber eine jener Polyneuropathieformen ist, die man, wenn man sie rechtzeitig angeht, sehr gut in den Griff kriegen kann und die letztlich auch von selbst mit entsprechendem Abstand zur Chemotherapie wieder vergehen kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Symptome von Polyneuropathie bei Krebs”

Diagnose der Polyneuropathie bei Krebs

Wie findet die Ärztin/der Arzt heraus, ob ich an einer Polyneuropathie leide?

Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt findet das in erster Linie durch das ärztliche Gespräch, durch die Anamneseerhebung und durch die klinische Untersuchung heraus.

Wenn Sie an einer Polyneuropathie leiden und gleichzeitig angeben, dass Sie im letzten Jahr eine Chemotherapie hatten, ist letzten Endes Ihre Symptomatik, die beschriebene Sensibilitätseinschränkung, aber auch motorische Einschränkungen in Kombination mit der Anamnese Chemotherapie diagnostisch wegweisend.

Welche Untersuchungsmethoden können dafür eingesetzt werden?

Die Untersuchungsmethoden sind die klassische körperliche Untersuchung, also letzten Endes

  • das Anschauen des Patienten, die Inspektion,
  • das Angreifen der Patientin, die Palpation,
  • das Abklopfen der Patientin, die Perkussion,
  • und das Abhören der Patientin, die Auskultation.

Das lernt jede Ärztin, jeder Arzt bei uns schon im zweiten Semester, und sein ganzes Leben lang optimiert er diese Fähigkeiten weiter.

Zusätzlich ist der sogenannte neurologische Status, der aber ein genereller medizinischer Status ist, notwendig. Das heißt, die Untersuchung einerseits sozusagen der Muskeleigenreflexe, der Hirnnervensituation, aber auch der Sensibilität, sprich der Berührungsdruckwahrnehmbarkeit der Patienten, der Temperaturwahrnehmbarkeit, der Schmerzwahrnehmbarkeit. Man nennt diese Art der Sensibilität die Oberflächensensibilität, sowie die Tiefensensibilität, unter anderem die Diskrimination: Was kann ich erkennen, wenn der Arzt zum Beispiel etwas auf meinen Körper schreibt? Kann ich die Zahl, den Buchstaben erkennen? Kann ich gewisse Gelenkstellungen, die ich nicht sehe, wahrnehmen und entsprechend rückmelden? Diese Dinge werden überprüft.

Dazu gehören aber auch Koordinationsversuche, Geschicklichkeitsversuche, die man im Liegen, im Sitzen, aber natürlich auch im Stehen und im Gehen, zum Beispiel Gehen auf einer Linie, Stehen mit geschlossenen Augen, gewisse Versuche, Tretversuche, Standversuche, der Fingernasenversuch, der auch bekannt ist von der Führerscheinuntersuchung.

Das sind alles Dinge, die so eine Untersuchung abrunden.

Mit der Anamnese, mit der Befragung, und mit der klinischen Untersuchung, und wenn eine entsprechende Chemotherapie im letzten Jahr stattgefunden hat, sollte die Diagnose stehen.

Kann eine Polyneuropathie auch anhand von Laborwerten festgestellt werden?

Für Sie als Patientin oder Patient nach einer Chemotherapie oder während einer Chemotherapie können Laborwerte interessant sein. Sie können nämlich neben der Chemotherapie auch an einer anderen, eine Polyneuropathie möglicherweise auslösenden Erkrankung leiden.

Das könnte Diabetes mellitus sein. Da ist der Nüchternblutzucker oder der sogenannte HBA1C interessant.

Es kann ein “gesundes” Leben sein, wo der Patient glaubt, er bewegt sich wenig und trinkt lieber gern viel, und dabei zu viel Alkohol. Da können die Leberwerte entsprechend verändert sein. Diese Veränderung weist sehr häufig auf einen entsprechenden Alkoholabusus, ein Zuviel an Alkohol hin, was natürlich typischerweise mit einer Polyneuropathie, speziell auch mit den autonomen Symptomen einhergehen kann.

Es können aber auch entzündliche Erkrankungen sein, von denen Sie möglicherweise nichts wissen, oder rheumatologisch entzündliche Erkrankungen, die man vielleicht sogar dann in der Frühphase erfassen kann.

Was ganz wichtig ist, ist dass bereits bestehende Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Risikoverhalten wie ein Zuviel an Alkohol, das man sich zumutet, eine Polyneuropathie durch Chemotherapie – mit der Chemotherapie erkaufen Sie sich aber Ihr Überleben, das ist notwendig – verstärken können. Das heißt: Der Zucker gehört dann entsprechend richtig eingestellt. Der Alkohol muss eingeschränkt bzw. überhaupt gelassen werden.

Was ist Nervenwasser (Liquor) und wann muss es entnommen werden?

Liquor umgibt das Zentralnervensystem, sprich Hirn und Rückenmark. Im Liquor finden sich hin und wieder Stoffe, die für die Diagnose einer Erkrankung wegweisend sein können. Das heißt: Wenn ich den Liquor entnehme, diese Stoffe im Labor untersuche, weiß ich dann: Das ist diese Erkrankung oder das ist diese Erkrankung nicht.

Das kann bei der Polyneuropathie interessant werden, wenn es sich um entzündliche Polyneuropathien handelt, die Sie ebenfalls zusätzlich zu Ihrer Chemo-induzierten Polyneuropathie haben können. Ich denke da zum Beispiel an Borreliose-ähnliche Erkrankungen.

Bei der Liquorentnahme ist ganz wichtig, dass die in einem entspannten Zustand erfolgt, durch eine Neurologin/einen Neurologen durchgeführt wird und dass Sie dann entsprechend liegen, denn wenn Sie zu früh aufstehen, werden Sie entsprechende Kopfschmerzen, postpunktionelle Kopfschmerzen nennt man das, bekommen. Aber dafür ist in dem Setting, das üblicherweise an entsprechenden Neurologien stattfindet, gesorgt.

Wie wird mein Empfinden untersucht?

Bei der Oberflächensensibilität testen Sie zum Beispiel Berührung, Druck: Wie wird das wahrgenommen? Wird zum Beispiel Druck als Schmerz wahrgenommen? Man würde das das Allodynie bezeichnen.

Sie testen die Temperatur, Kälte, Wärme. Da kann man unterschiedliche Gefäße verwenden, warm und kalt gefüllt, aber ganz einfach den Reflexhammer, den ich bei der neurologischen Untersuchung immer dabeihabe, der als kalt gilt, und zum Beispiel das Holzstäbchen, einen Holzspatel oder etwas aus Plastik, das als nicht kalt gilt, zum Differenzieren.

Schmerz durch Setzen einfacher Schmerzreize. Das wäre die Oberflächensensibilität.

Die Tiefensensibilität können Sie testen, indem Sie Spitz-Stumpf-Diskrimination, etwas Spitzes von einem Stumpfen unterscheiden lassen, indem zum Beispiel Zahlen und Buchstaben auf der Körperoberfläche der Patientin/des Patienten vom Arzt geschrieben werden und das muss der Patient/die Patientin ohne hinzuschauen erkennen können. Er muss auch diese Zweipunktdiskrimination, zwei Punkte voneinander, die im nahen Abstand gesetzt werden, erkennen können. Er muss Gelenksstellungen erkennen können, ohne dass er hinschaut. Zum Beispiel nehme ich die dritte Zehe. Der Patient schaut an die Decke. Ich sage: „Welche Zehe habe ich gerade in der Hand? Gehe ich mit der Zehe jetzt rauf, gehe ich runter?“ Das sind solche Sachen.

Wenn ich weiter gehe, können das einfache Dinge sein, wo der Patient im Bett sitzt, zum Beispiel der Finger-Nase-Versuch, wo er ausholend zur Nase fahren muss, wo ich hier Hinweise finde, dass etwas gestört sein könnte, oder der Knie-Haken-Versuch, wo der Patient mit seiner Ferse das Schienbein vom Knie bis runter zu den Sprunggelenken und wieder rauf auf und abfahren muss.

Dann gibt‘s Versuche im Stehen. Da gibt‘s zum Beispiel den Rhomberg Versuch, wo ich mit nach vorne ausgestreckten Armen stehe und geradestehen muss bei geschlossenen Augen, und den Unterberger Tretversuch, wo ich gleichzeitig am Stand marschiere und wo man unterschiedlichste, nicht nur die Polyneuropathie, unterschiedlichste Koordinationsstörungen, identifizieren kann, die im Gesamten, das Koordination letztlich bewirkend sensumotorische System zusammenwirken.

Und dann gibt es entsprechende Gehversuche: Gehen mit geschlossenen Augen, der sogenannte Blindgang, Gehen auf einer Linie, Liniengang und, und, und.

Wie werden die Reflexe überprüft?

Ihre Muskeleigenreflexe testet die Ärztin/der Arzt unter Zuhilfenahme eines Reflexhammers. Sie sitzen entspannt. Und der Reflexhammer wird auf die den Reflex auslösende Sehne letzten Endes geschlagen. Und dieser Kontakt löst eine Muskelkontraktion, der Muskel zieht sich zusammen aus. Dies betrifft die diesem Segment entsprechenden Nerven. Wenn ich also zum Beispiel auf den Patellarsehnenreflex fokussiere, auf die Kniescheibensehne direkt unter dem Knie schlage, wird sich jetzt bei mir, beim Sitzenden, praktisch das Bein strecken. Beim Einen mehr, beim Anderen weniger. Das passiert auch, wenn ich auf die Achillessehne schlage mit dem Reflexhammer. Dadurch beuge ich praktisch in den Sprunggelenken. Beim Einen mehr, beim Anderen weniger. Wenn das deutlich abgeschwächt ist, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Polyneuropathie. Typischerweise ist dies bei der Achillessehne, beim sogenannten Achillessehnenreflex zu beobachten. Diese Reflexe können auch ausbleiben.

Wie wird der Gleichgewichtssinn untersucht?

Die Untersuchung des Gleichgewichtssinns beginnt wieder mit der Befragung: „Hat sich was geändert mit ihrer Gangsicherheit? Haben Sie Schwindelgefühle?“ und Ähnliches.

Dann die körperliche Untersuchung mit einfachen Untersuchungen, die Sie schon im Bett durchführen können, aber typischerweise im Stehen mit geschlossenen Augen, beim Marschieren im Stehen, aber auch beim Gehen über eine Linie, beim Gehen mit geschlossenen Augen.

Dann gibt es typische Scores, also Tests, den sogenannten Tinetti-Test. Zum Beispiel, da gibt‘s eine Balanceprobe und eine Gehprobe. Das sind internationale klassifizierte Tests, die auch in Studien verwendet werden, womit eine Vergleichbarkeit über sozusagen die ganze Welt erreicht werden kann.

Wie werden Auswirkungen auf Sehen und Hören getestet?

Ich als Arzt erkenne, indem ich Sie frage: „Hören Sie in letzter Zeit schlechter? Sehen Sie in letzter Zeit schlechter?“ durch Ihre Antwort: Da hat sich etwas verändert. Ich merke es auch bei der Untersuchung. Es gibt ganz einfache Tests, die man neben der körperlichen Untersuchung mit erheben kann, ohne dass die Patientin/der Patient das bewusst merkt, dass man eigentlich gleichzeitig den Gesichtssinn, also das Sehen, und das Hören mit untersucht.

Und der nächste Weg ist natürlich der Weg zur Augenärztin/zum Augenarzt bezüglich des Sehens und zum HNO-Arzt/zur HNO-Ärztin bezüglich des Hörens und auch häufig des Gleichgewichts.

Was ist die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) und warum wird sie gemessen?

Bei der Elektroneurografie, eben der elektrophysiologischen Untersuchung des Einsatzes von Strom zur Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit wird die Leitgeschwindigkeit Ihrer Nerven untersucht. Dies dient dazu, Störungen der Nerven apparativ, also mit dieser Nervenleitgeschwindigkeitsmessungsapparatur objektiv darzustellen. Also das, was vorher klinisch dargestellt wurde aufgrund Ihrer Schilderungen: „Da hat sich etwas geändert. Es ist bamstig. Ich bin schwächer geworden.“ wird jetzt apparativ mit der Nervenleitgeschwindigkeit dargestellt, in Zahlen dargestellt. Dabei kann man Rückschlüsse auf das Ausmaß und auch auf die Verteilung der Nervenstörung ziehen.

Das heißt: Welche Nerven sind betroffen? Viele Nerven wie bei einer Polyneuropathie? Und wie stark sind die Nerven betroffen?

Wie läuft die Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit ab?

Die Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, also die Untersuchung läuft derart ab:

  • Es werden Elektroden an den interessierenden Nerven angelegt.
  • Es wird ein Stromfluss angelegt.
  • Und das spüren Sie durch ein leichtes Pieksen.

Was ist ein Elektromyogramm (EMG) und was sagt es aus?

Ein Elektromyogramm ist die ergänzende Untersuchung zur Nervenleitgeschwindigkeit, wo letztlich die Muskelaktivität gemessen wird und wo dargestellt werden kann: Ist die Störung primär, also zunächst im Muskel gelegen, oder ist die Störung durch die den Muskel versorgenden Nerven bedingt? Das ist hier gerade auch sehr wichtig.

Wie läuft die Untersuchung mit einem EMG ab?

Die Untersuchung funktioniert dahingehend, dass mit einer Elektrode, mit einer Nadelelektrode, die recht fein ist, in den Muskel eingestochen wird und der Patient/die Patientin aufgefordert wird, den Muskel anzuspannen. Durch das visuelle und akustisches Signal lassen sich dann Rückschlüsse ziehen auf entsprechende Erkrankungen oder Störungen. Diese lassen sich damit apparativ diagnostizieren.

Wann wird eine Pedobarografie durchgeführt und wie läuft sie ab?

Eine Pedobarografie führt man sinnigerweise dann durch, wenn es zu schweren Sensibilitätsstörungen im Bereich der Füße, der Fußsohle kommt und dadurch falsche, veränderte Druckbelastungen auf die Fußsohle erwartet werden müssen.

Diese können nämlich zu Minderdurchblutungen, zu Ernährungsstörungen und letzten Endes zu sehr therapieresistenten Geschwüren im Bereich der Fußsohle führen, die zu chronischen Wunden ausarten und letztlich auch Komplikationen wie Infektionen bis zur Knocheneiterung, wenn es reingeht, und bis zur Sepsis nach sich ziehen können.

Die Pedobarografie soll solche falschen Druckspitzen identifizieren und daher durch rechtzeitige Einlagenverordnung oder in vielen Fällen auch Anpassung eines entsprechenden orthopädischen Schuhwerkes gegensteuern.

Bei der Pedobarografie, sie ist eine schmerzlose Untersuchung, stehen Sie auf einer Druckmessplatte bzw. gehen Sie im normalen Gangzyklus über diese Druckmessplatte, und diese Druckwerte werden entsprechend apparativ rückgemeldet an einen Computer, dort hochgerechnet, und falsche Druckwerte, Druckspitzen können identifiziert werden, was wiederum die klinische Korrektur durch eine Veränderung des Gangbildes durch Physiotherapie zum Beispiel, aber insbesondere durch eine entsprechende Anpassung Ihres Schuhwerks bzw. Einlagenversorgung nach sich ziehen sollte.

Hier geht es zum Video-Interview: „Diagnose der Polyneuropathie bei Krebs”

Verlauf und Prognose bei Polyneuropathie bei Krebs

Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es und was passiert dort?

Typische Vorsorgeuntersuchungen führt man eigentlich nicht durch.

Was man machen sollte, ist, dass man vor jedem Chemotherapie-Zyklus mit den behandelnden Onkologinnen und Onkologen bespricht, ob es Hinweise gibt, die für eine Polyneuropathie sprechen könnten. Das sind Missempfindungen vor allem in Händen und Füßen, Schmerzen, Muskelkrämpfe, Unsicherheit bei vielen motorischen Tätigkeiten. Sollte sich so was entwickeln, dann werden die Ärztinnen oder Ärzte typischerweise Reflexe mit einem Reflexhammer prüfen, die Sensibilität, Berührung und Schmerz mit Pinselchen, Wattebausch, Nadel oder Rädchen.

Dann findet eine Wärme- oder Kälteprüfung statt. Besonders empfindlich ist die Prüfung auf die Vibration. Das wird mit der Stimmgabel gemacht. Und man kann auch prüfen Muskelschwäche, also ob sogenannte Paresen sich entwickeln. Und man prüft den Gang und das Gleichgewicht.

Kann Polyneuropathie bei Chemotherapie verhindert werden?

Wenn die Chemotherapie durchgeführt wird, ist es eigentlich nur möglich, die Polyneuropathie zu verhindern,

  • indem entweder die Dosis reduziert wird,
  • auf Medikamente gewechselt wird, bei denen diese Nebenwirkung typischerweise nicht auftritt,
  • oder, sofern das vom Krankheitsverlauf und ohne Gefährdung durch die Tumorerkrankungen möglich ist, die Chemotherapie beendet wird.

Es sind viele Medikamente und auch Nahrungsergänzungsmittel geprüft worden. Die haben sich alle nicht als wirksam erwiesen und werden deswegen auch in der Leitlinie nicht empfohlen.

Man kann versuchen, durch eine sogenannte Kryotherapie, das heißt Kälte, mit einem Kältehandschuh zum Beispiel die Durchblutung in den Händen während der Chemotherapie zu vermindern. Dadurch kommt dann weniger von den schädigenden Medikamenten im Bereich der Endorgane an.

Eine andere Möglichkeit ist versucht worden, dass man mit einem sehr engen Handschuh die Durchblutung vermindert.

Das sind Dinge, die nicht wirklich bewiesen sind, aber die im Einzelfall helfen können.

Was kann ich selbst tun, um Symptomen vorzubeugen?

Wichtig ist, dass man frühzeitig mit einem Sensibilitäts- und Sensomotoriktraining beginnt, das kann man erlernen von Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten, und das parallel zur Chemotherapie regelmäßig durchführt.

Es gibt Hinweise, dass auch regelmäßig Sport und Trainingstherapie eine günstige Wirkung haben.

Am wichtigsten ist, dass die behandelnden Ärzte auf die Entwicklung von Polyneuropathie-Symptomen hingewiesen werden, um daraus dann weitere Schlüsse zu ziehen und die Behandlung anzupassen.

Warum ist es wichtig, Polyneuropathie früh zu erkennen?

Durch eine frühe Erkennung kann man frühzeitig reagieren, bevor sich das volle Bild mit schweren Schädigungen entwickelt hat.

Es ist so, dass die Polyneuropathie meistens in den Fingerspitzen und Zehen beginnt und dann immer weiter aufsteigt. Und wenn sie nicht erkannt wird und wenn nicht darauf reagiert wird, dann kann es auch zu motorischen Ausfällen, dass heißt Muskelschwäche kommen oder schweren, sensiblen Beeinträchtigungen. Deswegen: Die Früherkennung ist besonders wichtig.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer Polyneuropathie?

Polyneuropathie wird in der Regel mit zunehmender Behandlungsdauer der Chemotherapie immer intensiver.

Das heißt: Sie beginnt schleichend und kann sich dann von Zyklus zu Zyklus weiter verstärken. Es ist auch möglich, dass sich die vollen Symptome erst nach Abschluss der Chemotherapie entwickeln. Dann ist der weitere Verlauf in der Regel leider langwierig. Das heißt: Über Monate und manchmal Jahre bildet sie sich sehr langsam zurück. Das heißt, dass man, wenn man darauf achtet, vielleicht noch ein bisschen Taubheitsgefühl an den Fingerspitzen feststellt, aber das im Alltag nicht mehr relevant ist.

Es gibt leider aber auch Verläufe, in denen die Polyneuropathie sich im weiteren Verlauf auch nicht wirklich zurückbildet.

Wenn sie sich eingestellt hat, dann bleibt die Polyneuropathie noch viele Monate, manchmal Jahre und wird im günstigen Fall so weit sich wieder zurückbilden, dass keine relevanten Einschränkungen bestehen, dass vielleicht, wenn man drauf achtet, ein kleines bisschen an Veränderung noch festzustellen ist, ein bisschen Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen, aber im Alltag keine Beeinträchtigung mehr erfolgt.

Es ist aber leider auch so, dass sich in manchen Fällen die Polyneuropathie nicht mehr wirklich zurückbildet.

Kann ich den Verlauf beeinflussen?

Die Antwort ist: Ja.

Um den Verlauf zu beeinflussen, muss man regelmäßig das Sensibilitäts- und Sensomotoriktraining, dass man in der Physiotherapie oder Ergotherapie erlernt, weiterführen.

Wichtig ist auch, dass man lange Elektrotherapie weiterführt.

Die Hochtontherapie ist besonders wirksam, aber auch Reizstrombehandlung oder Galvanisieren, zum Beispiel kann das 4-Zellenbad eingesetzt werden.

Das Entscheidende ist, dass diese Behandlungen wirklich langdauernd gemacht werden.

Ist eine Polyneuropathie gefährlich?

Eine Polyneuropathie kann gefährlich sein, wenn sich zum Beispiel Gleichgewichtsstörungen oder eine Sturzgefahr entwickeln. In Extremfällen kann es dazu kommen, dass Pedale im Auto nicht richtig bedient werden können.

Dann gibt es Gefahren seitens der autonomen Polyneuropathie.

Bei Verwendung des Medikaments Vincristin kommt es in Einzelfällen auch zu Störungen der Darmbeweglichkeit bis hin zur Darmlähmung, die dann im Krankenhaus behandelt werden muss.

Es kann zu Kreislaufregulationsstörungen kommen oder auch zu Störungen der Herzfrequenz.

Wie lange dauern die Symptome der Polyneuropathie in der Regel an?

Die Polyneuropathie kann sehr lange dauern. Das kann sich über Monate und Jahre hinziehen.

Können sich die Nervenschäden nach Abschluss der Chemotherapie zurückbilden?

Die können sich zurückbilden. Die Axone der Nerven können sich wieder erholen, und dadurch können auch die Symptome allmählich gelindert werden.

Hat Polyneuropathie Auswirkungen auf die Lebenserwartung?

Die Chemotherapie-bedingte Polyneuropathie beeinträchtigt in der Regel die Lebenserwartung nicht, außer es treten Gleichgewichtsstörungen und Stürze mit schweren Komplikationen auf.

Abwägen muss man zwischen der Durchführung einer notwendigen Chemotherapie einerseits und der Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die Polyneuropathie andererseits. Deswegen ist es wichtig, dass Patienten und Onkologen sich abstimmen, inwieweit die Symptome noch ertragen werden können oder ob man die Chemotherapie wirklich beenden muss.

Hier geht es zum Video-Interview: „Verlauf und Prognose bei Polyneuropathie bei Krebs”

Kommunikation mit ÄrztInnen bei Polyneuropathie

An wen wende ich mich bei Symptomen?

Bei der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie ist Ihr Ansprechpartner/Ihre Ansprechpartnerin der Sie/die Sie behandelnde Hämato-Onkologe, der ja Ihre Chemotherapie rezeptiert, solange das während der Chemotherapie auftritt.

Ganz wichtig: Rechtzeitig die Symptome sagen, dann kann es eventuell, wenn das möglich ist, zu Anpassungen der Chemotherapie kommen.

Ansonsten ist das der Allgemeinmediziner/die Allgemeinmedizinerin, sprich der/die Sie behandelnde praktische Ärztin, die Sie dann zu den für die Polyneuropathie zuständigen Ärzten weiter überweisen sollte, namentlich Neurologe/Neurologin und physikalischer Mediziner/physikalische Medizinerin.

Warum auch wir? Weil wir nicht nur die Diagnose der Polyneuropathie stellen und auch elektroneurografisch fixieren können, sondern weil wir auch die Therapieoptionen hierfür im Rahmen unseres therapeutischen Portfolios haben.

Wann sollte ich unbedingt eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen?

Sie gehen bitte zum Arzt, sobald Sie die ersten Symptome haben. Das heißt, eine Pelzigkeit, eine Bamstigkeit, das Ameisenlaufen, eine Muskelschwäche, Krämpfe, ähnliches. Dort kann Ihnen geholfen werden, weil die Ärztin/der Arzt die entsprechende Diagnose stellen kann. Wenn dann noch der Zusammenhang mit der Chemotherapie augenscheinlich ist, kann man Ihnen auch sagen: „Beginnen Sie bereits jetzt, etwas dagegen zu tun, für Ihre Geschicklichkeit etwas zu machen, aber auch mögliche Therapien gegen die Sensibilitätsstörungen bereits jetzt einzuleiten“.

Und man kann Ihnen auch sagen, dass diese Polyneuropathie sehr wahrscheinlich nach der Chemotherapie auch wieder verschwinden kann. Das dauert aber dann Monate, in manchen Fällen bis Jahre.

Welche (Fach-)ÄrztInnen sind auf Polyneuropathien spezialisiert?

In erster Linie natürlich der Nervenarzt, also die Neurologin und der Neurologe. Dann der Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation. Das ist meine Profession. Ich bin auch Schmerzmediziner. Warum unser Fach? Weil wir natürlich die Anamnese, die klinische Untersuchung gleich durchführen und auch die Elektroneurografie, spricht die Nervenleitgeschwindigkeitsmessung und die Myografie haben und gleichzeitig das Ganze mit unserem therapeutischen Portfolio ergänzen können.

Das heißt: Wir haben nicht nur die Diagnosefindung, sondern vor allem auch die Therapiemöglichkeiten: Einerseits die Schmerztherapie, die elektrophysikalische mit der Elektrotherapie, mit der Kohlensäurebadtherapie, mit der Stoßwellentherapie, die jetzt gerade in Studienuntersuchung ist, aber natürlich auch alles, was mit der Funktionsverbesserung zu tun hat: die Ergotherapie, die Physiotherapie, die medizinische Trainingstherapie.

Das heißt: Beide Fächer sind qualifiziert. Bei uns bekommen Sie auch alles aus dem physikalischen Portfolio dazu und natürlich, wie bei beiden Fächern, auch die medikamentöse Schmerztherapie.

Kann ich den Prozess von Diagnose bis Therapiebeginn beeinflussen und beschleunigen?

Das können Sie durch rechtzeitiges Ansprechen Ihre Symptome. Wenn dieses Ansprechen nicht gleich gehört wird oder wenn nicht gleich darauf reagiert wird: so lange ansprechen, bis reagiert wird.

Wie kann ich mich auf das Arztgespräch vorbereiten?

Sie als Patientin oder Patient bereiten sich am besten darauf vor, dass Sie sich einen Zettel nehmen und eine Liste mit Ihren Fragen, die Sie bewegen, die Sie interessieren, niederschreiben. Sonst vergessen Sie Ihre Fragen in der aufgeregten Situation bei der Ärztin oder beim Arzt.

Welche Fragen könnte mir meine Ärztin/mein Arzt stellen?

Natürlich stellt Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihnen Fragen zu Ihren Symptomen: Sensibilitätsstörungen, motorische Störungen. Davor kommen aber Fragen zu den bisherigen Erkrankungen: „Haben Sie vielleicht etwas, das ebenfalls zu einer Polyneuropathie führen kann? Haben Sie andere Nervenstörungen? Haben Sie eine Zuckerkrankheit? Haben Sie eine Leberkrankheit? Trinken Sie viel Alkohol?“ und ähnliche Dinge. „Haben Sie eine rheumatologische Erkrankung? Hatten Sie gerade Infektionserkrankungen? Haben Sie vielleicht einen Zeck gehabt, wodurch eine Borreliose entstehen kann?“ und ähnliche Dinge.

Ebenfalls wichtig sind Fragen zur Familienanamnese. Polyneuropathien können in sehr seltenen Fällen auch erblich sein. Das können zum Beispiel typische Fragen sein.

Es kann die Frage sein: „Wie lange bestehen ihre Störungen, die sensibilitätsmotorischen Störungen? Wann sind sie zum ersten Mal aufgetreten? Sind sie ständig da? Wann sind sie stärker? Wann sind sie schwächer? Wie ist der Schmerz? Ist er hell? Ist er dumpf? Ist er stechend? Haben Sie schon Stürze gehabt bei motorischen Einschränkungen?“ Da gibt’s sehr viele Fragen.

Welche Unterlagen soll ich mitbringen?

Am besten bringen Sie alles mit, was Sie haben, was mit diesem Krankheitsbild in Zusammenhang stehen könnte. In vielen Fällen weiß ich das als Patient nicht. Also bringe ich alles mit:

  • Laboruntersuchungen, besonders die letzten Laboruntersuchungen, nicht jene vor 30 Jahren, die letzten Laboruntersuchungen, möglicherweise des letzten Jahres. Dann sieht man, was sich geändert hat.
  • Die Untersuchungen als Chemotherapie-therapierte/r PatientIn, die Ihre onkologische Erkrankung betreffen, die letztlich auch Ihre letzten Aufenthalte bezüglich der Chemotherapie oder Vorstellungen betreffen.
  • Ihre Laborwerte habe ich schon gesagt.
  • Bildgebende Untersuchungen eventuell.

Alles weitere wird Ihnen die Ärztin/der Arzt, der auf Polyneuropathie spezialisiert ist, auch sagen. Sollte etwas noch ausständig sein und das bereits untersucht worden sein, dann bringen Sie das bei der nächsten Vorstellung mit.

Üblicherweise kommen Patientinnen und Patienten mit einer Polyneuropathie nicht nur einmal zu der/dem die Polyneuropathie behandelnde Ärztin/Arzt. Das heißt: Sie haben ohnedies, wenn sie zum Beispiel physikalische Maßnahmen haben, öfter Vorstellungen, womit Sie auch Dinge, die sie beim ersten Mal nicht mithaben, nachreichen können.

Welche Fragen sollte ich der Ärztin/dem Arzt stellen?

Stellen Sie alle Fragen, die Sie interessieren. Meistens ist diese erste Frage: „Was ist das, und kann man was dagegen machen?“ Und das würde ich fragen.

Als Arzt würde ich Ihnen dann antworten, wenn ich Sie befragt hätte, untersucht hätte, Hinweise darauf bekommen hätte: Das ist eine Polyneuropathie, und Sie sagen mir, Sie haben gerade eine Chemotherapie mit entsprechenden, bekanntermaßen eine Polyneuropathie auslösenden Medikamenten, würde ich sagen: „Sie haben eine Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie, und diese ist zumeist nur vorübergehend. Sie kann sehr ausgeprägte Symptome haben. Es gibt nichts, womit man sie ganz heilen kann. Aber man kann die Symptome sowohl medikamentös gut lindern als auch physikalisch gut lindern. Und man kann die Funktionsfähigkeit weitgehend erhalten bzw. dann auch verbessern.“

Und ich würde Ihnen auf diese Fragen auch antworten: „Bei dieser Art der Polyneuropathie haben Sie eine sehr große Chance, dass die mit entsprechender Distanz zum Ende der Chemotherapie auch wieder weniger wird beziehungsweise ganz aufhören kann.“

Wie kann ich meine Symptome beschreiben?

Ihre Symptome beschreiben Sie am besten so, wie Sie sie spüren.

Interessanterweise beschreiben fast alle Patientinnen und Patienten die Symptome gleich:

  • Bamstigkeit,
  • die Wiener sagen zu diesem Ameisenlaufen „Premassln“, habe ich kennengelernt, als ich nach Wien gekommen bin,
  • stechende Schmerzen, brennende Schmerzen; man spricht auch von „Brenndysäthesien“,
  • in der Nacht keine Ruhe geben können, diese sogenannte Restless Legs Symptomatik, die sich auf eine Polyneuropathie sehr häufig und auch typischerweise steigern kann,
  • dieser sogenannte Steppergang, das Hängenbleiben mit den Fußspitzen, weil man ganz einfach aufgrund einer motorischen Schwäche sich nicht entsprechend bewegen kann, aufgrund von, wenn man so will, Schwächen und Lähmungen.

Das alles beschreiben Sie bitte so, wie Sie es fühlen.

Ein guter Arzt, eine gute Ärztin wird das so verstehen, wenn Sie mit Ihren Worten sprechen.

Wie gelingt es mir, dass die Ärztin/der Arzt die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit meiner Beschwerden versteht?

Na, da appelliere ich jetzt an einen gesunden Egoismus durch Deutlichmachen,

  • dass das Ihre Symptome sind,
  • dass Sie wissen wollen, was das ist,
  • und dass Sie wissen wollen, was man dagegen machen kann,
  • und dass Sie, falls man was gegen machen kann, und Sie haben gehört, man kann ein bisschen was dagegen machen, das auch umsetzt.

Das müssen Sie mit der notwendigen, wenn man so will, Penetranz durchsetzen.

Manche Kolleginnen und manche Kollegen oder die meisten verstehen das beim ersten Mal. Wenn das Leute halt nicht beim ersten Mal verstehen, sollten Sie es so lange wiederholen, bis es wirkt, bis Sie durchkommen oder letzten Endes sozusagen den Arzt wechseln. Das geht beim Krebs behandelnden Arzt nicht, sage ich gleich. Aber der versteht das üblicherweise beim ersten Mal. Beim Hausarzt würde ich den Hausarzt wechseln.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich das Gefühl habe, dass meine Beschwerden nicht ernst genommen werden?

Naja, wenn meine Beschwerden nicht ernst genommen werden, muss ich die Beschwerden solange und so eindrücklich wie möglich wiederholen.

Wenn es nicht der meine Krebserkrankung behandelnde Arzt ist, der das aber üblicherweise versteht und ernst nimmt, denn üblicherweise ist in den entsprechenden Therapieplanungen auch eine adäquate Reaktion, zum Beispiel die Dosisanpassung oder bei Chemotherapien mit eingeplant und auch eine entsprechende, wenn man so will onkologische Rehabilitation, physikalische Behandlung, Schmerzbehandlung bei Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie. Den werden Sie nicht wechseln müssen.

Aber wenn Sie einen Hausarzt haben oder auch einen niedergelassenen Arzt, der das einfach nicht zur Kenntnis nehmen will, dann wechseln Sie bitte mit dem nächsten Quartal den Arzt.

Oder gehen Sie überhaupt gleich zu auf Polyneuropathie spezialisierten Ärztinnen/Ärzten, sprich Neurologen oder Fachärztinnen/Fachärzten für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation.

Machen Sie sich ein Bild im Internet. Sie sind ein mündiger Patient/eine mündige Patientin. Die [Ärzte] können sie sich auch suchen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Kommunikation mit ÄrztInnen bei Polyneuropathie”

Geprüft Prof. Dr. Thomas Licht & Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, MMSc, MBA: Stand August 2021 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.