Haben Sie Angst vor Brustkrebs und möchten wissen, ob Sie selbst etwas tun können, um die Erkrankung zu vermeiden? In dieser Lektion erfahren Sie, welches die wichtigsten Risikofaktoren für das Mammakarzinom sind und welche Möglichkeiten Sie haben, das Erkrankungsrisiko zu verringern.
Risikofaktoren
Im untenstehenden Slider werden die Risikofaktoren Alter, Weibliche Hormone, Genetische Vorbelastung, Dichte der Brustdrüse, Ungesunde Lebensweise und Umweltfaktoren genauer erklärt
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Das Alter
Einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Brustkrebsentstehung ist das Alter. Am häufigsten erkranken Frauen nach den Wechseljahren (das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 64 Jahren).
Die vermutliche Ursache hierfür sind Fehler in der Zellteilung, die bei älteren Personen wahrscheinlicher werden. Daraus resultierende Fehler im Erbgut der Zellen können dazu führen, dass diese unkontrolliert immer weiter wachsen.
Erkennt das Immunsystem solche Zellen nicht rechtzeitig und bekämpft sie nicht schnell genug, kann Krebs entstehen.
Weibliche Hormone
Die weiblichen Geschlechtshormone nehmen nicht nur Einfluss auf den Menstruationszyklus, sondern auch auf die Entwicklung der Brust. Sie docken über sogenannte Rezeptoren an die Zellen an und regen diese an, sich zu teilen und zu vermehren. Was während der Pubertät oder der Schwangerschaft ein ganz normaler Vorgang ist, wird im Zusammenhang mit bestimmten Krebszellen zur Gefahr. Das gilt sowohl für körpereigene Botenstoffe als auch für synthetische Hormone in der „Pille“ oder in Medikamenten gegen Wechseljahresbeschwerden.
Das Risiko, aus hormonellen Gründen an Brustkrebs zu erkranken, steigt mit der Anzahl der Menstruationszyklen im Leben einer Frau leicht an, insbesondere bei:
einer frühen ersten Regelblutung (vor dem 11. Lebensjahr),
einer späten letzten Regelblutung (nach dem 54. Lebensjahr),
Kinderlosigkeit,
Geburt des ersten Kindes nach dem 32. Lebensjahr.
Genetische Vorbelastung
Wussten Sie, dass rund fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebsfälle erblich bedingt sind?
Mittlerweile konnten zwei Gene identifiziert werden, die eine Weitervererbung des erhöhten Brustkrebsrisikos begünstigen: das BRCA1- und das BRCA2-Gen. Diese werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent von der Mutter, zum Teil auch vom Vater, an Töchter und Söhne weitergegeben. Betroffene Frauen erkranken zwar nicht zwangsläufig, das Risiko für ein Mamakarzinom ist jedoch deutlich höher.
Wenn Sie glauben, zu einer Risikofamilie zu gehören, empfiehlt sich die Vorstellung in einem speziellen Beratungszentrum. Bundesweit gibt es zwölf dieser Einrichtungen, in denen OnkologInnen, PsychologInnen sowie Human- und MolekulargenetikerInnen eng zusammenarbeiten. Dort erhalten Sie eine genetische Beratung und, bei Bedarf, einen Gen-Test. Bestätigt sich Ihr Verdacht diagnostisch, folgen engmaschige Früherkennungsuntersuchungen und eine intensive psychologische Betreuung.
Dichte der Brustdrüse
Frauen, deren Brüste nur wenig Fettgewebe, dafür aber mehr Drüsen- und Bindegewebe enthalten, unterliegen einem fünffach erhöhten Risiko, Brustkrebs zu bekommen. Die Dichte der Brust wird über Mammografiebilder bestimmt. Das dichtere Binde- und Drüsengewebe lässt sich hierbei gut vom weniger dichten Fettgewebe unterscheiden.
Unterscheidung der Dichtegrade:
Dichtegrad
Eigenschaften
I
fetttransparent, gut durchsichtig
II
mäßig durchsichtig
III
dicht
IV
extrem dicht
Für die mammografische Dichte Ihres Brustgewebes sind zahlreiche Faktoren verantwortlich. Beispielsweise kann eine Schwangerschaft zur Abnahme der Dichte führen, während eine Hormonersatztherapie mit Östrogenen sie erhöht.
Ungesunde Lebensweise
Wie viele Krebserkrankungen kann sich auch der Brustkrebs oft auf eine ungesunde Lebensweise zurückführen lassen.
Übergewicht während Ihrer Kindheit und Jugend begünstigt die Entwicklung von Tumoren vermutlich ebenso wie ein zu hohes Gewicht nach Eintritt der Wechseljahre. Das liegt daran, dass im Fettgewebe Hormone gebildet werden, welche den Östrogenspiegel ansteigen lassen.
Da Alkohol den Östrogenspiegel im Körper erhöht, lässt sich regelmäßiger Alkoholkonsum gleichfalls mit einer höheren Erkrankungswahrscheinlichkeit in Verbindung bringen.
Ob durch Rauchen das Brustkrebsrisiko ansteigt, ist bislang nicht zweifelsfrei erwiesen. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Frauen, die vor dem 16. Lebensjahr geraucht haben, und Passivraucherinnen einem größeren Risiko unterliegen.
Umweltfaktoren
Brustdrüsengewebe gehört zu den besonders strahlungssensiblen Geweben im menschlichen Körper.
Ionisierende Strahlung wie radioaktive Strahlung oder intensive Röntgenstrahlung bedeutet insbesondere vor und während der Pubertät bzw. vor einer ersten, voll ausgetragenen Schwangerschaft ein erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Die Strahlungsempfindlichkeit der Brust nimmt mit zunehmendem Alter einer Frau ab.
Geprüft OA Dr. med. Otto Krieger: Stand 13.12.2018