Tipps für Betroffene
Angst und Stress bei Erbrechen bei Krebserkrankten resultieren meist aus einer Unsicherheit gegenüber dem Unbekannten und Furcht vor der Zukunft. Folgende Strategien können helfen, Ihre Angst und die damit verbundenen körperlichen Auswirkungen zu verringern oder zumindest erträglicher zu machen.
Holen Sie Informationen ein
Die eigene Fantasie ist oft bedrohlicher als die Wirklichkeit und erhöht Angst und Stress bei Erbrechen. Informieren Sie sich ausführlich über Ihre Krankheit, die Therapieoptionen und Behandlungsmöglichkeiten gegen eventuell auftretende Nebenwirkungen, um Ihren Ängsten den Nährboden zu entziehen.
Verleihen Sie Ihrer Angst Ausdruck:
Schreiben Sie, malen Sie oder geben Sie Ihren Ängsten mit anderen schöpferischen Mitteln Gestalt. Dies kann Ihnen helfen, sie besser zu verstehen, und gleichzeitig entlastend wirken.
Denken Sie die eigenen Befürchtungen zu Ende
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die von Ihnen befürchteten Dinge eintreten? Wann könnte das passieren? Antworten hierauf erhalten Sie vor allem im Gespräch mit Ihrem Arzt.
Versuchen Sie, sich zu entspannen:
Anspannung ist eine Begleiterscheinung von Angst und Stress. Sie lässt sich mithilfe verschiedener Entspannungsverfahren oder, sofern Sie körperlich dazu in der Lage sind, durch körperliche Betätigung abbauen.
Zu den gängigsten Entspannungsmethoden gehören:
- die progressive Muskelentspannung nach Jacobson,
- autogenes Training,
- Imaginationstechniken,
- Yoga,
- Qigong,
- Tai Chi.
Leben Sie im „Hier und Jetzt“:
Konzentrieren Sie sich auf das „Hier und Jetzt“ und gehen Sie einen Tag nach dem anderen an.
Tipps für Angehörige
Nicht jeder Mensch kann sich mühelos eingestehen, dass seine Beschwerden nicht von organischen Ursachen, sondern von Stress und Ängsten ausgelöst werden. Vermuten Sie, dass starke Übelkeit und Erbrechen bei einem an Krebs erkrankten Angehörigen psychosomatischer Natur sind, sollten Sie versuchen, Ihn von der Notwendigkeit professioneller Hilfe zu überzeugen.
Seien Sie einfühlsam
Gehen Sie dabei behutsam vor und rütteln Sie nicht an der Selbstbestimmtheit des Patienten. Auch wenn es etwas länger dauert – treffen Sie keine Entscheidungen über den Kopf Ihres Angehörigen hinweg, indem Sie etwa ohne sein Einverständnis einen Termin bei einem Psychologen vereinbaren.eo.
Helfen Sie bei der Informationssuche
Helfen Sie dem Krebserkrankten bei der Informationssuche. Unterstützen Sie Ihn dabei, Fakten zu sammeln, diese aufzuarbeiten und sich neu zu orientieren, ohne ihm Ihre eigene Meinung oder eigene Erfahrungen aufzudrängen.
Unterstützen Sie den Krebspatienten im Alltag
Viele Krebspatienten leiden krankheits- oder therapiebedingt unter starker Übelkeit. Inzwischen gibt es aber wirksame Arzneimittel, sogenannte Antiemetika, welche den Brechreiz nahezu vollständig unterdrücken oder ihn gar nicht erst entstehen lassen. Unterstützend wirken Hausmittel wie Tee und Ingwer sowie diverse Ernährungstipps, deren Einhaltung den Betroffenen den Alltag häufig erleichtern kann.
Geprüft OA Dr. Adalbert Weißmann: Stand 09.10.2016