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Kurs Ernährung bei Übelkeit und Erbrechen: Lektion 1 von 5

Ernährung bei Krebs

Leiden Sie nach einer Chemo- oder Strahlentherapie unter Übelkeit und Erbrechen und können sich daher kaum durchringen, etwas zu essen? Sie sollten dennoch immer wieder versuchen, wenigstens eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen, denn infolge Ihrer Erkrankung ist eine ausreichende und möglichst ausgewogene Ernährung bei Krebs wichtig. Warum das so ist, was passieren kann, wenn Sie zu wenig essen und welche Nahrungsmittel Ihnen helfen können, erklären wir ihnen in dieser Lektion.

Welche Bedeutung hat die richtige Ernährung bei Krebs?

Zwischen und während den Krebsbehandlungen sind Sie großen Belastungen ausgesetzt. Zwar kann die beste Ernährung daran nichts ändern, allerdings sorgt sie dafür, dass Ihrem Körper ausreichend Energie zugeführt wird, um seine Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit bestmöglich zu erhalten. Durch eine ausgewogene Ernährung bei Krebs sind Sie besser gegen die mit Ihrer Krankheit verbundenen körperlichen und seelischen Anforderungen gewappnet und tun zugleich etwas für Ihre Lebensqualität und Ihr Wohlbefinden.

Während der Erkrankung und Therapie ist es nicht immer leicht, sich vollwertig zu ernähren, da Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen das Essen zur Qual machen können. In diesen Phasen ist es wichtig, die Nahrungsaufnahme an die jeweilige Situation anzupassen. So sollten Sie an Tagen, an denen Sie aufgrund von Begleiterscheinungen wie Unwohlsein oder Brechreiz nur wenig zu sich nehmen können, einfach das essen, worauf Sie Appetit und Lust haben. Die Hauptsache ist, dass Sie möglichst kein Gewicht verlieren.

Risiko Mangelernährung

Etwa ein Viertel aller Todesfälle bei Krebspatienten lassen sich auf eine Mangelernährung und die daraus resultierende krankhafte Abmagerung zurückführen. Hierbei sorgt insbesondere der Verlust von Körpereiweiß für eine schlechtere Prognose.

Viele Krebserkrankte bemerken erst im Nachhinein, dass sie bereits vor der Diagnosestellung abgenommen haben. Oftmals verlieren sie im Verlauf der Erkrankung noch weiter an Gewicht. Die anstrengende Therapie kann dafür ebenso verantwortlich sein wie das Fortschreiten der Krankheit. Geht nicht nur Fett- sondern auch Muskelmasse verloren, liegt unter Umständen eine Kachexie vor.

Für die Diagnose dieser Erkrankung gelten folgende Kriterien:

  • ungewollter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent innerhalb des letzten halben Jahres oder
  • BMI (Body Mass Index) unter 20 sowie ungewollter Gewichtsverlust von mehr als zwei Prozent innerhalb des letzten halben Jahres oder
  • starker Abbau von Arm-, Bein-, Schulter- und Beckenmuskulatur und ungewollter Gewichtsverlust im letzten halben Jahr von mehr als zwei Prozent.

Überwiegender Auslöser für die Kachexie ist ein veränderter Stoffwechsel, der meist direkt durch den Tumor ausgelöst wird. Ihr Körper verbraucht mehr Eiweiß und verbrennt mehr Fett. Hinzu kommen ständige geringe bis mittlere Entzündungsreaktionen, die Sie zusätzlich schwächen.

Geprüft OA Dr. Adalbert Weißmann: Stand 09.10.2016

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