Bei der Strahlentherapie werden die Tumorzellen mit radioaktiven Strahlen anvisiert und beschossen. Dadurch werden die Zellkerne der Tumorzellen beschädigt und an der Zellteilung gehindert. In der Folge sterben die Tumorzellen ab. Bei der Strahlentherapie werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden:
Perkutane Strahlentherapie
Bei der perkutanen Strahlentherapie werden die Tumorzellen von außen mithilfe eines Strahlengerätes beschossen. Zur Bestimmung des Zielareals wird die Prostata mit einer Computertomografie bildlich dargestellt. Aus mehreren Quellen werden Strahlen auf die erkrankten Zellen gerichtet. Nur an den Schnittpunkten der Strahlen ist die Strahlung hoch genug, um die Tumorzellen zu beschädigen, sodass umliegendes Gewebe geschont wird.
Brachytherapie
Die Brachytherapie geschieht von innen heraus. Dabei werden Strahlenquellen direkt an den Tumor gebracht. Radioaktive Partikel werden dabei in die Vorsteherdrüse implantiert und verbleiben dort dauerhaft (sogenannte Seeds) oder vorübergehend (sogenanntes Afterloading)
Nachwirkungen einer Strahlentherapie
Beschwerden können trotz moderner Strahlentherapieverfahren auftreten. Entzündungen der Blase oder des Darms sind ebenso möglich, wie Potenzprobleme (etwa bei 60 Prozent der Patienten). Inkontinenz zählt jedoch zu den seltenen Folgen einer Strahlentherapie.
Auch wenn ambulante Strahlentherapien oftmals gut vertragen werden, können Sie selbst etwas tun, um zu einer besseren Verträglichkeit beizutragen:
- Achtsamkeit: Gehen Sie während der Strahlentherapie achtsam mit ihren körperlichen Ressourcen um. Schonen Sie sich weitestgehend und vermeiden Sie erhebliche Belastungen.
- Sport: Sportliche Betätigung ist ein gutes Mittel, um die Verträglichkeit zu verbessern. Wählen Sie sanfte Sportarten, wie etwa Schwimmen oder Radfahren, und übertreiben Sie es mit der Intensität nicht.
- Sauna meiden: Auch wenn die Verlockung nach Entspannung in der Sauna groß ist, meiden Sie während der Strahlentherapie Saunabesuche. Als Folge können verstärkt Hautreaktionen hervorgerufen werden.
- Erhalten Sie sich ihre Gewohnheiten: Was zunächst nur wie ein gut gemeinter Rat klingt, kann entscheidend zu ihrem persönlichen Wohlbefinden beitragen. Leben Sie ihren Alltag soweit wie möglich, wie Sie ihn kennen.
Geprüft OA Dr. med. Otto Krieger: Stand 13.12.2018