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Kurs Prostatakrebs Therapie: Lektion 2 von 6

Operation bei Prostatakrebs

Ein operativer Eingriff bzw. die Operation kann in einem frühen Krebsstadium als therapeutisches Mittel eingesetzt werden, um Prostatakrebs vollständig zu heilen. Dabei wird bei einer sogenannten radikalen Prostatektomie die gesamte Vorsteherdrüse inklusive der Samenblasen entfernt. Die Heilungschancen sind umso größer, je vollständiger ein Tumor entfernt werden kann.

Rückfallrisiko: Die vollständige Entfernung eines Prostatatumors wird als R0-Resektion bezeichnet. Je näher die Operation an einer R0-Resektion liegt, desto geringer ist das Rückfallrisiko.

Auch wenn die operative Entfernung der Prostata für gute Heilungschancen sorgt, ist dieses Verfahren mit Auswirkungen auf das alltägliche Leben verbunden. Trotz moderner Operationstechniken lassen sich Folgeerscheinungen wie Harninkontinenz oder Impotenz nicht gänzlich vermeiden.

Beckenboden trainieren

Als Patient können Sie jedoch selbst dazu beitragen, einige Folgeerscheinungen gezielt zu verbessern. Vorübergehende Harninkontinenz tritt relativ häufig nach einer Prostatektomie auf. Bis der Schließmuskel der Harnröhre seine volle Funktionsfähigkeit wiedererlangt hat, kann es einige Wochen oder Monate dauern. Durch gezielte Beckenbodenübungen verbessern Patienten die Funktionsfähigkeit des Harnröhrenschließmuskels. Nur bei etwa 5 bis 10 Prozent aller Patienten verbleibt eine dauerhafte Harninkontinenz.

Beckenbodentraining: Diese Art des Trainings umfasst verschiedene Anspannungs- und Entspannungsübungen, um die Muskulatur des Beckens kontrolliert zu bewegen. Beckenbodentraining wurde von Arnold H. Kegel erfunden und wird demnach auch als Kegeltraining bezeichnet.

Führen Sie Maßnahmen zur Entlastung der Muskulatur des Beckens einfach in ihrem Alltag durch:

  • Aufstehen: Rollen Sie sich zunächst auf die Seite und stehen erst dann auf. So reduzieren Sie den Druck auf den Beckenboden.
  • Heben: Das achtsame Heben von Gegenständen sorgt für eine Entlastung des Beckenbodens. Führen Sie Lasten nahe am Körper und heben Sie Gegenstände, in dem Sie aktiv in die Knie gehen und den Oberkörper gerade halten.
  • Atmung: Beim Heben von schweren Lasten sollten Sie nicht den Atem anhalten, da das Zusammenwirken von Bauch-, Beckenboden- und Rückenmuskulatur besser funktioniert, wenn Sie weiter atmen.
  • Husten: Schauen Sie bei starkem Husten über die Schulter anstatt sich nach vorn zu beugen, um den Druck auf den Beckenboden zu verringern.
  • Bauchmuskeltraining: Training der Bauchmuskel kann auch nach Ausheilung einer Prostatektomie problematisch sein. Der große Druck auf den Bauchraum kann Inkontinenzbeschwerden vergrößern.

Geprüft OA Dr. med. Otto Krieger: Stand 13.12.2018

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