Die genauen Ursachen und Risikofaktoren, die zur Entstehung von Prostatakrebs führen sind nicht abschließend geklärt. Forscher gehen von einer Vielzahl zusammenwirkender Ursachenfaktoren aus. Neben genetischen sowie hormonellen Bedingungen, hat auch der persönliche Lebensstil einen Einfluss auf das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Über 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in Deutschland und rund 5.000 in Österreich zeigen die Statistiken. Prostatakrebs gehört damit zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Durchschnittlich erkranken die Patienten im Alter von 69 Jahren.
Alter
Auch wenn die genauen Ursachen für die Entstehung von Prostatakrebs ungeklärt sind, haben Forscher im Laufe der Jahre Faktoren ausgemacht, die Prostatakrebs begünstigen können. Größter Risikofaktor für die Entstehung von Prostatakrebs ist das Alter: mit fortschreitendem Lebensalter steigt das Risiko.
Risikofaktor Alter:
Für einen 45 Jahre alten Mann liegt das Risiko, in den nächsten 10 Lebensjahren ein Prostatakarzinom zu entwickeln, ca. bei 1:220. Im Alter von 75 Jahren liegt dieses Risiko bei 1:17, d.h. einer von 17 Männern erkrankt statistisch bis zum 85. Lebensjahr an Prostatakrebs.
Familiäre Veranlagung
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die genetische Vorbelastung. Das Auftreten von Krebserkrankungen der Vorsteherdrüse bei Familienangehörigen, erhöht das Risiko für männliche Nachkommen, an Prostatakrebs zu erkranken. Häufigkeit der Erkrankungen und Alter bei der Diagnosestellung scheinen in einem Zusammenhang mit dem Krebsrisiko zu stehen. Je häufiger Prostatakrebs in der Familie auftritt und je jünger die Patienten bei der Diagnosestellung waren, desto größer ist auch das Risiko, selbst an Prostatakrebs zu erkranken.
Risikofaktor Familiäre Veranlagung:
Bei Kenntnis von familiären Vorerkrankungen gewinnt eine regelmäßige Prostatakrebsvorsorge an Bedeutung. Ist bei Angehörigen Krebs der Vorsteherdrüse diagnostiziert worden, werden Vorsorgeuntersuchungen bereits ab dem 40. Lebensjahr angeraten.
Liegt beim Vater eine Prostatakrebserkrankung vor, so erhöht sich das Risiko für einen männlichen Nachfahren um rund das Doppelte. Bei einem Bruder mit Prostatakrebs steigt das Risiko sogar um das Dreifache.
Hormone
Aufgrund des Zusammenhangs zwischen dem Prostatawachstum und dem individuellen Hormonhaushalt, kommt den Hormonen große Bedeutung als Risikofaktoren zu. Bisher ungeklärt ist, welche Rolle Hormone bei der Krebsentstehung genau spielen, jedoch haben Forscher herausgefunden, dass Prostatakrebs ohne das Vorhandensein von Testosteron nicht entstehen kann. Eine Verbindung zwischen dem Sexualhormon Testosteron und der Entstehung von Prostatakrebs wird daher vermutet.
Risikofaktor Hormone:
Der Hormonspiegel scheint mit der Krebsentstehung zusammenzuhängen. Dieser Nachweis ließ sich bisher jedoch nur indirekt führen: Männer, die im jungen Alter einen Hoden verloren haben, erkrankten erheblich seltener an Prostatakrebs als Männer mit intakten Hoden. Daraus schließen Forscher, dass der Testosteronspiegel einen Einfluss auf die Krebsentstehung haben könnte.
Lebensweise
Dass der Genuss von Alkohol und Zigaretten einen Einfluss auf die Entstehung von Krebs hat, ist allgemein bekannt. Dies gilt gleichermaßen für die Ausbildung von Prostatakarzinomen. Ob die Ernährungsweise in Verbindung mit der Entstehung von Prostatatumoren steht ist bisher nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler haben Unterschiede bei den Fallzahlen in verschiedenen Bevölkerungskreisen identifiziert. Nicht eindeutig ist bisher, ob diese Unterschiede mit der Ernährungs- und Lebensweise gebracht werden können oder ob genetische Unterschiede ausschlaggebend sind. Auch Übergewicht wird häufig als Risikofaktor genannt. Bei Prostatakrebs ist bisher jedoch keine gesicherte Aussage über den Zusammenhang zwischen Krebsentstehung und Übergewicht möglich.
Achten Sie daher auf einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil, den Sie mit regelmäßigen Bewegungseinheiten verbinden.
Risikofaktor Lebensweise:
Forscher haben herausgefunden, dass Prostatakrebs bei Menschen afrikanischen Ursprungs häufiger vorkommt als etwa bei Menschen aus Asien. Dafür könnten einerseits die unterschiedlichen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten verantwortlich sein oder eine genetische Veranlagung, die die Entstehung von Krebs bei bestimmten Bevölkerungsgruppen begünstigt.
Genetische Faktoren oder das Alter lassen sich nicht kontrollieren, wohl aber die persönliche Lebensführung. Vor allem in Familien, in denen Prostatakrebserkrankungen bereits aufgetreten sind, ist es sinnvoll, einem achtsamen Lebensstil erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken:
- Verzicht auf Tabak
- Eingeschränkter Verzehr von Alkohol
- Vermeidung von Übergewicht
- Gesunde und ausgewogene Ernährungsweise
- Förderung eines intakten sozialen Lebens
- Regelmäßige Bewegung
- Förderung kognitiver Leistungen
All diese Faktoren wirken sich positiv auf das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden aus.
Geprüft OA Dr. med. Otto Krieger: Stand 13.12.2018