2. Das richtige Training bei Lungenfibrose

Welche Arten von Bewegung eignen sich bei Lungenfibrose?

Auch mit einer Lungenfibrose können Sie viele Arten von Aktivitäten unternehmen. Je nach Erkrankungsgrad und Fitnesslevel sind manche Bewegungen besser für Sie geeignet als andere. Das Wichtigste ist, dass Sie langsam beginnen und sich Stück für Stück steigern. Eine ausgewogene Kombination verschiedener Bewegungsarten eignet sich besonders gut für Menschen mit Lungenfibrose.

Folgende Arten von Bewegung eignen sich bei Lungenfibrose:

Ausdauertraining mit moderater Intensität

  • Kurze und längere Spaziergänge
  • Yoga-Übungen
  • Dehnübungen
  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Wassergymnastik (Aquarobic)
Intervalltraining

Beim Intervalltraining als Ausdauertraining wechseln sich Belastung und Entspannung ab. Beispielsweise machen Sie 30 Sekunden eine Übung und anschließend 30 Sekunden Pause. Danach wiederholen Sie dies.

Krafttraining mit leichten Gewichten

Übungen mit kleinen Hanteln oder Gymnastikband, aber auch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht eignen sich. Beispiele für solche Übungen werden in der Lektion „Kräftigungsübungen“ vorgestellt.

Funktionelles Training

Dabei werden Bewegungen des Alltags nachgeahmt. Kniebeugen, Ausfallschritt oder Treppensteigen können Ihre Muskelkraft stärken. Üben Sie beispielsweise erst bergab oder die Treppen herunterzugehen. Später gehen Sie dann die Treppen hoch oder bergauf. So kräftigen Sie Ihre Muskulatur, ohne sich zu überfordern.

Atemübungen

Mit speziellen Übungen entwickeln Sie Atemtechniken, die Ihre Atemkontrolle und Lungenkapazität verbessern. Zu den Übungen zählen beispielsweise die Lippenbremse und die Bauchatmung, die in der Lektion „Atemvertiefung“ vorgestellt werden.

Beweglichkeitsübungen

Dehnungsübungen zur Mobilisierung oder leichte Yoga-Übungen helfen die Beweglichkeit zu verbessern.

Entspannungsübungen

Tai-Chi und Qigong sind meditative Bewegungsformen, welche Ihre Balance, Koordination und innere Ruhe fördern.

Welche Arten von Bewegung eignen sich bei Lungenfibrose nicht?

Hören Sie bei der Wahl der richtigen Bewegung auf Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin und Ihren Körper. Je nach Schwere der Erkrankung und abhängig vom Fitnesslevel reagieren Menschen mit Lungenfibrose anders auf Belastung.

Aktivitäten, die eher ungeeignet bei Lungenfibrose sind:

  • Sehr intensive Übungen: Sprinten, Laufen oder Bewegungen, die Ihre Atmung erschweren. Ebenso ist Krafttraining mit sehr schweren Gewichten ungeeignet.
  • Aktivitäten mit Stoßrisiko, die Ihre Gelenke durch Stöße belasten: Fußball, Basketball, Handball, Tennis und Squash.
  • Schwimmen im kalten Wasser, da die Kälte die Atemwege verkrampft.
  • Tauchen, da der Druck unter Wasser die Lunge belastet.

Wie stelle ich mein aktuelles Fitness-Level fest?

Bevor Sie aktiv werden, sollte Sie gemeinsam mit Ihren Ärzt:innen Ihren gesundheitlichen Zustand sowie Ihr Fitnesslevel untersuchen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann die Risken am besten abwägen und Ihnen eine Freigabe für das Training erteilen. Möglicherweise wird eine Blutgasuntersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob Sie zusätzlich Sauerstoff beim Training benötigen.

Wenn Sie mit Bewegungsübungen starten, beginnen Sie mit einer geringen Intensität und steigern Sie die Belastung nach und nach. Sie können sich an der Borg-Skala orientieren, die in der Lektion „Bewegung bei Lungenfibrose beginnen“ vorgestellt wird.

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Geprüft Stephanie Kolm Stand: Dezember 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.