1. Ernährung bei eosinophiler Ösophagitis

Was ist eine eosinophile Ösophagitis und was passiert dabei im Körper?

Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine Krankheit der Speiseröhre, die durch eine Fehlreaktion des Immunsystems entsteht. Der Begriff eosinophil rührt daher, dass sich bei dieser Überreaktion bestimmte Abwehrzellen ansammeln, sogenannte eosinophile Granulozyten. Sie gehören zum Immunsystem und helfen normalerweise Infektionen zu bekämpfen. Bei EoE sammeln sie sich jedoch fälschlicherweise in der Speiseröhre an und lösen dort eine Entzündung aus. Diese Entzündung der Speiseröhre wird auch als Ösophagitis bezeichnet. Insgesamt ist diese Reaktion ähnlich wie eine Allergie. Wenn die Entzündung über längere Zeit bestehen bleibt, kann sie verschiedene Beschwerden verursachen.

Mögliche Symptome von EoE

  • Schluckbeschwerden (Dysphagie), vor allem bei festen Speisen
  • Brennen oder Schmerzen in der Brust
  • Chronischer Husten oder Räusperzwang
  • Sodbrennen-ähnliche Beschwerden, die auf übliche Medikamente nicht gut ansprechen

Genauere Informationen zu den Beschwerden von EoE und wie Sie diese erkennen, erhalten Sie in der Schulung “EoE früh erkennen”.

Die genaue Ursache der EoE ist unklar. Man geht davon aus, dass sowohl vererbte als auch Einflüsse aus der Umwelt eine Rolle spielen. Das können zum Beispiel bestimmte Lebensmittel oder Umweltstoffe sein, die diese Abwehrreaktion auslösen.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei EoE?

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der EoE, da bestimmte Nahrungsmittel die Speiseröhrenentzündung auslösen oder verstärken können. Welche Nahrungsmittel genau die Reaktion hervorrufen, ist allerdings oft schwierig zu bestimmen. Einige Nahrungsmittelallergene sind besonders häufig, trotzdem gibt es hier sehr große Unterschiede zwischen den Betroffenen.

Die Ernährung ist damit sowohl als möglicher Auslöser als auch in der Behandlung der EoE entscheidend. Studien zeigen, dass eine Eliminationsdiät für viele Betroffene eine wirksame Therapie sein kann. Während Medikamente die Entzündung hemmen, kann eine Eliminationsdiät die Krankheitsursache gezielt angehen.

Für viele Menschen ist die Eliminationsdiät eine gleichwertige Alternative zu medikamentösen Behandlung. Sie ist insbesondere für diejenigen eine Option, die langfristig auf Medikamente verzichten oder deren Einnahme reduzieren möchten. Medikamente sind oft einfacher in der Anwendung, im Gegensatz zur Eliminationsdiät, die mehr Disziplin erfordert. Die Eliminationsdiät kann jedoch für einige Betroffene eine nachhaltige Lösung sein, indem die Krankheitsursache behandelt wird.

Welche sind die häufigsten Nahrungsmittelauslöser bei EoE?

Es gibt keine allgemeingültige Liste von Lebensmitteln, die bei EoE Beschwerden verursachen, da die Auslöser individuell verschieden sein können. Dennoch zeigen Studien und Erfahrungen mit Eliminationsdiäten, dass bestimmte Nahrungsmittelgruppen häufig problematisch sind.

Zu den besonders häufigen Auslösern zählen:

  • Milchprodukte (z. B. Kuhmilch, Schafs- oder Ziegenmilch, Joghurt, Käse, Sahne, Butter)
  • Glutenhaltiges Getreide (z. B. Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel)
  • Soja (z. B. Sojamilch, Tofu, Sojasoße, pflanzliche Ersatzprodukte)
  • Nüsse (z. B. Haselnüsse, Mandeln, Erdnüsse)
  • Ei (z. B. in Backwaren, Nudeln, Mayonnaise)
  • Fisch und Schalentiere (z. B. Lachs, Garnelen, Muscheln, Krabben)
Zutaten genau überprüfen

Viele dieser Lebensmittel sind in verarbeiteten Produkten enthalten, was die Umsetzung der Eliminationsdiät erschwert. Besonders Milch und Gluten verstecken sich häufig in vielen Produkten wie Fertiggerichten, Brotaufstrichen oder Wurstwaren. Kontrollieren Sie daher sorgfältig die Zutatenliste während Ihrer Eliminationsdiät.

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    Geprüft Prof. Dr. Martin Storr: Stand November 2025 | Quellen und Bildnachweis