Nieren und Herz - eine enge Beziehung
Die Nieren und das Herz stehen im menschlichen Körper in enger Verbindung. Eine Fehlfunktion bei einem der beiden Organe kann somit auch Auswirkungen auf das jeweils andere Organ haben. Dieser Zusammenhang ist besonders bei einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) zu beobachten. Nimmt die Nierenfunktion ab, steigt gleichzeitig das Risiko für Herzkrankheiten an. Zu diesen Herzkrankheiten zählen insbesondere Vorhofflimmern, Herzinfarkt und Herzschwäche.
Vorhofflimmern: Ursache und Folge zugleich
Vorhofflimmern ist eine Erkrankung, bei der das Herz aus dem Takt gerät und nicht mehr gleichmäßig schlägt. Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass einige Erkrankungen, wie auch die chronische Niereninsuffizienz, das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen. Jedoch gilt es bei PatientInnen mit einer Nierenschwäche zu beachten, dass diese oftmals keine Symptome der Herzerkrankungen wahrnehmen und Schäden am Herzen somit erst spät oder gar nicht erkannt werden. Die verspätete Diagnosestellung kann schwerwiegende Folgen haben, da besonders das Vorhofflimmern wiederum eine der häufigsten Ursachen für das Erleiden eines Schlaganfalls ist.
Warum ist eine frühe Diagnosestellung wichtig?
Das Risiko für Schlaganfälle kann jedoch durch eine gerinnungshemmende Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten oder neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) sowie einer Reduktion weiterer Risikofaktoren deutlich gesenkt werden. Aus diesem Grund sind eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung des Vorhofflimmerns wesentlich. So können diese Folgeschäden vermieden werden.
Ursachen für Vorhofflimmern bei Niereninsuffizienz
Der genaue Zusammenhang zwischen chronischer Niereninsuffizienz und Vorhofflimmern konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Zum einen werden beide Erkrankungen durch Faktoren wie höheres Alter, Diabetes, Bluthochdruck etc. beeinflusst. Zum anderen verursacht eine Nierenschwäche eine Veränderung der Konzentration von Elektrolyten wie Kalium, Calcium und Phosphat im Körper. Dies kann Rhythmusstörungen und Vorhofflimmern mitverursachen.
Geprüft Univ.-Prof. Dr. Andreas Festa: Stand Juli 2022 | PP-ELI-AUT-0819/07.2022 | CV-AT-2200002, 06/2022 | Quellen und Bildnachweis