Vorhofflimmern früh erkennen
Sowohl zuvor Gesunde als auch Personen mit Diabetes können an Vorhofflimmern erkranken. Die Besonderheit bei DiabetespatientInnen ist jedoch, dass diese oftmals keine Symptome des Vorhofflimmerns wahrnehmen. Dieser sogenannte „stumme“ Verlauf führt dazu, dass die Krankheit bei diesen PatientInnen häufig erst spät erkannt wird. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie als DiabetikerIn regelmäßige Arztbesuche wahrnehmen und besonders wachsam auf Beschwerden achten. Nehmen Sie eines der Symptome wahr, sollten Sie sich von einer Ärztin/einem Arzt untersuchen zu lassen.
Die häufigsten Zeichen von Vorhofflimmern
- Herzstolpern oder Herzrasen
- Unregelmäßiger Puls
- Schwindel
- Innere Unruhe, Schlafstörungen
- Kurzatmigkeit
Dieser erste Überblick soll Ihnen dabei helfen, Anzeichen die auf ein Vorhofflimmern hindeuten können bei sich frühzeitig zu erkennen. Genauere Informationen zu den möglichen Symptomen und wann und wie sich diese bemerkbar machen können, erhalten Sie in der Schulung „Vorhofflimmern verstehen„.
So können Sie selbst Vorhofflimmern erkennen
Um möglichst früh eine Therapie des Vorhofflimmerns zu beginnen und Folgeschäden zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie als DiabetikerIn selbst Ihre Gesundheit gut im Blick haben. Dabei sind besonders diese Maßnahmen wichtig:
- Messen Sie täglich Ihren Blutdruck und Ihren Puls.
- So erhalten Sie bereits einen ungefähren Überblick über die Gesundheit Ihres Herzens. Schwankt der Blutdruck stark, überschreitet dieser mehrfach den Wert von 130/90mmHg oder zeigt Ihr Gerät einen unregelmäßigen Puls an, sollten Sie zeitnah einen Termin bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt vereinbaren
- Tasten Sie öfters Ihren Puls am Handgelenk oder am Hals.
- Wenn Sie merken, dass Ihr Puls unregelmäßig ist, sollten Sie Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt für eine Untersuchung aufsuchen
- Einige moderne Uhren können ein 1-Kanal-EKG über das Handgelenk aufzeichnen.
- Dadurch lässt sich in vielen Fällen das Vorhofflimmern entdecken.
Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen
Neben Diabetes gibt es Erkrankungen, die auf das Herz-Kreislauf-System besonders schädigend wirken. Zu diesen Faktoren und Krankheiten zählen insbesondere Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte. Sowohl die Behandlung des Diabetes als auch die Kontrolle und Therapie dieser Risikofaktoren ist wichtig.
- Lassen Sie regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen und Blutfette wie den Gesamtcholesterinwert und das LDL-Cholesterin sowie die Nierenwerte kontrollieren.
- Dies ermöglicht Risikofaktoren zu erkennen und frühzeitig zu therapieren. Die Grenzwerte für die Blutfettwerte können je nach individuellem Risiko zwischen <70-100 mg/dl variieren. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird den für Sie richtigen Wert mit Ihnen besprechen und dann gegebenenfalls eine cholesterinsenkende Therapie einleiten.
- Lassen Sie sich einmal pro Jahr, oder nach Bedarf häufiger, bei einer Internistin/einem Internisten untersuchen.
- Diese/r kann die Herzfunktion mit spezifischen Untersuchungsmethoden kontrollieren und frühzeitig Durchblutungsstörungen des Herzens erkennen. Hierzu zählen die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) und der Halsgefäße (Carotis-Sonographie), der Belastungstest auf dem Fahrrad (Ergometrie) und gegebenenfalls die Langzeit-EKG-Untersuchung.
- Für DiabetespatientInnen ist es wichtig, regelmäßig die Durchblutung der Beine untersuchen zu lassen.
- Wurde bei Ihnen bereits eine koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße) festgestellt ist dies besonders von Bedeutung. Wenn es ratsam ist, werden Sie Ihre behandelnden ÄrztInnen an eine Gefäßspezialsitin/einen Gefäßspezialisten (AngiologIn) überweisen. Diese/r kann Verkalkungen und Verengungen erkennen und behandeln.
- Bei jeder Diabetikerin/jedem Diabetiker ist die Einstellung des Blutzuckers und das Erreichen des angestrebten HbA1c-Wertes das wichtigste Therapieziel.
- Lassen Sie sich über Ihre Zielwerte und die notwendige Kontrollhäufigkeit bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt beraten. Diese/r wird mit Ihnen auch besprechen, ob weiterführende Untersuchungen bei DiabetologInnen, Nieren- oder HerzspezialistInnen zu empfehlen sind.
Geprüft OA Mag. Dr. Lukas Fiedler: Stand Juli 2022 | PP-ELI-AUT-0819/07.2022 | CV-AT-2200002, 06/2022 | Quellen und Bildnachweis