4. Arztgespräch bei Amyloidose mit Polyneuropathie

Bei welchen Symptomen sollte ich eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen?

Falls Sie Anzeichen einer Polyneuropathie bei sich merken, sollten Sie diese abklären lassen. Mögliche Beschwerden sind:

  • Gefühlsstörungen, insbesondere an den Füßen und Beinen
  • Kribbeln oder Taubheit
  • Schwäche der Muskulatur, eventuell auch Gangunsicherheit
  • Schmerzen an den Füßen und Beinen

Eine frühzeitige Behandlung der Beschwerden bei Neuropathie kann sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Sollten sich bei Ihnen Symptome zeigen, zögern Sie nicht, diese zeitnah ärztlich abklären zu lassen.

Wie finde ich geeignete Ärzt:innen bei Beschwerden des Nervensystems?

Bei Symptomen wie Gefühlsstörungen oder Taubheit in den Beinen ist Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin die erste Anlaufstelle. Diese:r kann in vielen Fällen bereits gängige Symptome einer Polyneuropathie abklären wie einen Diabetes mellitus.

Sollte dort keine Ursache gefunden werden oder nehmen die Symptome schnell zu, ist eine Überweisung zu einem Neurologen oder einer Neurologin notwendig. Hier kann spezifischer auf die verschiedenen Ursachen eingegangen werden und eine mögliche Amyloidose festgestellt werden. Sollte die Diagnose Amyloidose mit Polyneuropathie gestellt werden, ist es wichtig, auch Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin darüber zu informieren. Es ist wichtig, dass Ihre Ärzt:innen ganzheitlich über Ihren Gesundheitszustand informiert sind, um Sie gut betreuen zu können.

Wie kann ich durch eine Beschreibung meiner Schmerzen zu einem guten Arztgespräch beitragen?

Es ist hilfreich für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie Ihre Beschwerden gut schildern. Berichten Sie, wie sich die Beschwerden anfühlen, wann diese auftreten und was Sie bereits dagegen unternommen haben.

Informieren Sie Ihr Ärzteteam auch, wenn eine erblich bedingte Amyloidose in Ihrer Familie vorkommt. Diese Information kann den Diagnoseprozess beeinflussen.

Symptome für das Arztgespräch notieren

Für eine rasche Diagnosestellung hilft es, sich vor dem Arztbesuch Gedanken zu Ihren Symptomen zu machen. Machen Sie sich zu folgenden Fragen Notizen:

  • Welche Beschwerden treten auf? An welcher Körperstelle?
  • Werden die Beschwerden in bestimmten Situationen ausgelöst bzw. stärker?
  • Wie lange halten die Beschwerden an?
  • In welchen Situationen treten keine Beschwerden auf?
  • Haben Sie etwas gefunden, was die Beschwerden verbessert? Wenn ja, was?
  • Haben sich die Beschwerden verändert (z. B. größerer Bereich betroffen, Verstärkung der Symptome)?

Welche Fragen sollte ich meiner Ärztin/meinem Arzt stellen?

Stellen Sie Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt alle Fragen, die bei Ihnen offen sind. Scheuen Sie sich nicht, auch vermeintlich „klare” oder “dumme” Fragen zu stellen.

Fragen Sie auch nach der Ursache für die Polyneuropathie. Sollte die Polyneuropathie infolge einer Amyloidose auftreten, ist dies wichtig zu wissen. Ihre Ärzt:innen werden verschiedene Ursachen abklären. Liegt keine gängige Ursache für die Polyneuropathie vor, sollte eine Amyloidose abgeklärt werden. Da Amyloidose eine eher seltene Erkrankung ist, erfolgt diese Untersuchung erst im späteren Verlauf.

Weitere Informationen zum Ablauf von Untersuchungen bei Polyneuropathie erhalten Sie in der Lektion „Diagnose und Behandlung der Polyneuropathie“.

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Geprüft Prof. Dr. Hans Jung: Stand August 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Gefühlsstörungen
Veränderungen des normalen Empfindens, wie Kribbeln, Taubheit oder Brennen.
Polyneuropathie
Bei einer Polyneuropathie kommt es zu einer Schädigung der Nerven. Dabei ist die Reizweiterleitung durch diese Nerven gestört. Oftmals können vor allem sensible Reize wie Berührungen nicht mehr richtig wahrgenommen werden. So kann es auch dazu kommen, dass die Betroffenen unter Gleichgewichtsstörungen leiden.