2. Die passende Therapie bei MDS

Welche Untersuchungen sind vor Therapiebeginn notwendig?

Patient:innen mit dem Verdacht eines Myelodysplastischen Syndroms (MDS) fallen häufig zunächst durch eine Zytopenie auf. Zytopenie ist ein Mangel an Blutbestandteilen. Dabei können verschiedene Bestandteile des Blutes betroffen sein, beispielsweise rote oder weiße Blutkörperchen oder die Blutplättchen. Häufig wird dies bei Ihrem niedergelassenen Hausarzt oder Ihrer Hausärztin festgestellt. In einem speziellen Zentrum werden dann meist weitere Blutuntersuchungen durchgeführt. Abhängig von den Ergebnissen wird häufig zusätzlich eine Knochenmarkpunktion durchgeführt.

Das Knochenmark ist der Ort der Blutentstehung und damit essenziell für die Blutzellen, die später unseren Körper mit Nährstoffen versorgen.

Bei der Untersuchung des Knochenmarks werden immer ein flüssiger Teil sowie ein Stückchen fester Knochen untersucht. So kann die Diagnose MDS bestätigt und andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der Therapie bei MDS?

Nach der erfolgreichen Knochenmarkpunktion werden alle Betroffenen mit MDS in eine Therapiegruppe eingeteilt. Dabei wird zwischen einer Niedrig-Risiko-Gruppe und einer Hoch-Risiko-Gruppe unterschieden.

Zur Unterteilung gibt es einen Risiko-Score, der sich vorwiegend aus den folgenden zwei Punkten zusammensetzt:

  • Symptome, die aktuell vorliegen und die Lebensqualität beeinflussen
  • Schweregrad der Zytopenie, der sich aus den Ergebnissen der Knochenmarkpunktion ergibt

Besonders bei Patient:innen der Hochrisikogruppe kann es häufiger notwendig sein, schon früh mit der Therapie zu beginnen, um ein Voranschreiten der Erkrankung zu vermeiden.

Inwiefern kann ich als Patient:in bei der Therapiewahl mitentscheiden?

Sie werden als Patient:in zu jedem Zeitpunkt mit in die Auswahl der richtigen Therapie einbezogen. Denn es ist wichtig, dass Sie hinter der Entscheidung stehen und diese auch mittragen.

Ihr Behandlungsteam wird Ihnen zwar Empfehlungen geben, dennoch sollen Sie eigene Wünsche jederzeit miteinbringen und so zum Beispiel beim Behandlungsort mitentscheiden.

Welche Fragen sollte ich vor Beginn der Behandlung beim Arztgespräch klären?

Vor einem Arztgespräch kann es hilfreich sein, sich einige wichtige Fragen zu notieren. So vergessen Sie während des Gespräches nichts und können möglicher Nervosität vorbeugen:

Erstes Arztgespräch

  • Welche Form des MDS liegt bei mir vor?
  • Zu welcher Risikokategorie gehört das MDS?
  • Welche Therapieoptionen kommen bei mir in Frage?
  • Welche Nebenwirkungen können diese Therapien haben?
  • Wann muss ich bei Nebenwirkungen meine Ärztin/meinen Arzt kontaktieren?
  • Gibt es Einschränkungen im Alltag, zum Beispiel beim Thema Sport?
  • Kommt für mich eine allogene Stammzelltransplantation in Frage?

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    Geprüft Dr.in Verena Petzer Stand: August 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Stammzelltransplantation
    Verfahren, bei dem einer Patientin/einem Patienten gespendete Stammzellen verabreicht werden. Dadurch wird das blutbildende System und das Immunsystem nach einer Therapie (z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung) wieder aufgebaut. Nach einer Vorbereitungsphase werden die gespendeten Stammzellen mithilfe einer Infusion verabreicht.
    Zytopenie
    Unter Zytopenie versteht man die Verminderung der Zellen im Blut. Dabei können verschiedene Arten von Zellen betroffen sein: Wenn die roten Blutkörperchen reduziert sind, spricht man auch von einer Anämie. Sind die weißen Blutkörperchen betroffen, handelt es sich um eine Leukopenie. Bei einer Thrombozytopenie ist die Anzahl der Blutplättchen reduziert.