Zur Therapie von Niedrigrisiko-MDS können verschiedene Medikamente eingesetzt werden. Zur Therapieentscheidung werden vor allem die folgenden drei Aspekte beachtet:
- Vorliegende Symptome
- Bestehende Blutbildveränderungen
- Genetischer Subtyp des Myelodysplastischen Syndroms (MDS)
Außerdem spielt es eine wichtige Rolle, ob Sie bereits Blutkonserven benötigen.
Benötigen Sie aktuell noch KEINE Blutkonserven, wird meist zunächst mit einer Erythropoetin-Therapie begonnen. Dies ist ein Wachstumsfaktor, der die Bildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark anregt.
Wenn Sie bereits Blutkonserven benötigen, wird meist der Erythrozytenreifungsaktivator Luspatercept verabreicht.
Falls eine Blutplättchenarmut vorliegt, werden meist Reifungsfaktoren verwendet, die die Reifung und Ausbildung von Blutplättchen fördern.
Bei einer Blutarmut der weißen Blutkörperchen wird zu Beginn meist mit G-CSF, einem Stimulator der weißen Blutzellen, therapiert.
Zusätzlich gibt es beim MDS den genetischen Subtyp MDS mit einer Deletion 5q. Dies ist eine spezielle genetische Veränderung im Erbgut der Zellen, bei der ein kleiner Abschnitt des Chromosoms 5 fehlt. Diese Veränderung kann mit Hilfe einer Knochenmarkpunktion nachgewiesen werden. Bei dieser genetischen Veränderung wird ein bestimmter Immunmodulator, genannt Lenalidomid, in Tablettenform eingesetzt. Lenalidomid ist ein Medikament, das bestimmte Abwehr- und Wachstumsprozesse im Körper beeinflusst.