1. Therapiemöglichkeiten bei MDS

Welche Möglichkeiten zur Behandlung gibt es bei MDS?

Zur Behandlung des Myelodysplastisches Syndroms (MDS) stehen viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem eine abwartende Therapie, die auch „Watch and Wait“ genannt wird, Medikamente, die zur Bildung oder Reifung von roten Blutkörperchen beitragen sowie supportive (unterstützende) Therapiemaßnahmen, wie zum Beispiel die Gabe von:

  • Wachstumsfaktoren
  • Erythrozytenkonzentraten
  • Thrombozytenkonzentraten

Bei genetischen Subformen kann die Gabe von immunmodulierenden Therapien erfolgen. Bei Hochrisiko-MDS-Formen können zusätzlich hypomethylierende Substanzen verwendet werden. Bei fitten und jungen Patient:innen kann außerdem eine allogene Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden.

Wie schnell nach der Diagnose MDS sollte die Behandlung beginnen?

Es gibt keine allgemein gültige Empfehlung für einen Therapiestart bei MDS. Der Start der Behandlung richtet sich nach Ihnen und Ihrem Risikoprofil. Dabei sollen bei der Entscheidungsfindung vor allem der Schweregrad Ihrer Erkrankung sowie Ihre Risikogruppe mitberücksichtigt werden.

Was ist das Ziel der Therapie bei MDS?

Zu Beginn einer Therapie werden Sie in eine Risikogruppe des MDS eingeteilt. Dabei wird vorrangig zwischen Niedrigrisiko-MDS und Hochrisiko-MDS unterschieden. Abhängig von der Therapiegruppe unterscheiden sich auch die Therapieziele der Betroffenen.

Für Niedrigrisiko-MDS-Patient:innen sind die vorrangigen Ziele die Verbesserung der Lebensqualität sowie das Reduzieren von Symptomen.

Bei Hochrisiko-MDS-Patient:innen steht hingegen die Verlängerung des Überlebens im Vordergrund. Dafür soll der Übergang in eine Leukämie verhindert werden.

Ein weiteres Ziel der MDS-Therapie ist die Behandlung von Erkrankungen, die neben der MDS-Erkrankung auftreten, sogenannte Komorbiditäten . So soll die Lebensqualität der Betroffenen erhöht werden. Durch die Behandlung von Nebenerkrankungen können junge, fitte Patient:innen außerdem für die allogene Stammzelltransplantation vorbereitet werden. Allogene Strammzelltransplantation bedeutet Fremdspender-Stammzelltransplantation, also eine Übertragung von blutbildenden Stammzellen eines anderen Menschen. Diese Therapieoption ist die einzige mit Aussicht auf eine komplette Heilung der Erkrankung.

Welche Fachärzt:innen sind für die Behandlung von MDS zuständig?

Für die Behandlung von MDS sind meistens Hämatolog:innen zuständig. Das sind Ärzt:innen, die sich auf Erkrankungen des Blutes, des Knochenmarks und der blutbildenden Organe spezialisiert haben. zuständig. Da die Hämatologie jedoch einen Unterbereich der Inneren Medizin darstellt, sind häufig auch Internist:innen in die Therapie eingebunden.

Zusätzlich sollten Sie auch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt in die Therapie einbinden, damit Sie auch immer einen direkten Ansprechpartner haben, den Sie schnell und leicht erreichen können.

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    Geprüft Dr.in Verena Petzer Stand: August 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Hämatologie
    Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Blutes, des Knochenmarks und der blutbildenden Organe beschäftigt.
    Komorbidität
    Komorbidität bedeutet, dass zusammen zusätzlich zu einer Grunderkrankung noch weitere Erkrankungen vorliegen.
    Stammzelltransplantation
    Verfahren, bei dem einer Patientin/einem Patienten gespendete Stammzellen verabreicht werden. Dadurch wird das blutbildende System und das Immunsystem nach einer Therapie (z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung) wieder aufgebaut. Nach einer Vorbereitungsphase werden die gespendeten Stammzellen mithilfe einer Infusion verabreicht.