Zusätzliche Behandlungen bei Depression
Zusätzlich zu Medikamenten gegen Depression und Psychotherapie werden auch andere Therapieverfahren ergänzend eingesetzt. Diese können teilweise auch eigenständig angewendet werden.
Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei Depression
Zu den ergänzenden Therapien gehören beispielsweise die Lichttherapie, die Schlafentzugstherapie und die Elektrostimulationstherapie. Darüber hinaus werden auch Bewegungstherapie, Sporttherapie, Magnetstimulationstherapie und verschiedene Gruppentherapien bei Depression angeboten.
Lichttherapie bei Depression
Die Lichttherapie ist eine etablierte ergänzende Therapie zur Behandlung der Depression. Dabei werden spezielle Lampen eingesetzt, die natürliches Sonnenlicht imitieren. Die Anwendung erfolgt in der Regel zuhause, morgens nach dem Aufstehen, für etwa 30 Minuten. Das Licht stimuliert dabei die Botenstoffe im Gehirn, die dadurch schneller wieder zur Verfügung gestellt werden können. Durch Wachheit und vermehrten Antrieb können depressive Symptome so gelindert und das Wohlbefinden kann verbessert werden. Darüber hinaus beeinflusst die Lichttherapie auch den Tag- und Nachtrhythmus positiv. Besonders in den dunklen Wintermonaten kann sie daher stimmungsstabilisierend wirken und Ausgewogenheit stärken.
Schlafentzugstherapie bei Depression
Die Schlafentzugstherapie bei Depression hat zum Ziel, den Schlafrhythmus zu verbessern und zu stabilisieren. Der Gedanke dahinter ist, dass ein kurzer, tiefer Schlaf erholsamer ist, als die gesamte Nacht wachzuliegen und in Gedankenkreisen zu verfallen.
Elektrostimulationstherapie bei Depression
In der Elektrokonvulsionstherapie bei Depression sollen Nervenimpulse synchronisiert und somit wieder in geordnete Muster gelenkt werden. Zudem kann die Therapie das Nervenwachstum im Gehirn anregen. In der Regel kommt die Elektrokonvulsionstherapie erst dann zum Einsatz, wenn andere Therapiemaßnahmen erfolglos geblieben sind. Die Therapie wird unter Kurznarkose durchgeführt.
Es ist wichtig, dass man sich Fachärztinnen und Fachärzten anvertraut und sich das „Beste“ gönnt, wenn es um seine eigene Gesundheit geht. Es kann auch helfen, wenn man Ventile findet, durch die man seine schweren Emotionen ausdrücken kann. Für mich sind es die Musik und das Schreiben. So findet man auch einen Sinn in der Krankheit. Außerdem bietet es einem die Chance, sich sehr viel mit sich selbst auseinanderzusetzen und dabei zu wachsen. Die psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie die physische Gesundheit. Wir sind ein Ganzes.
Clara L.
Betroffene
Nahrungsergänzung und pflanzliche Therapie bei Depression
Unterstützend können neben klassischen Medikamenten auch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate eingesetzt werden. Bitte beachten Sie, dass es auch durch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate zu Wechselwirkungen kommen kann und sprechen Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Nahrungsergänzung bei Depression
Einige Nahrungsergänzungsmittel, so auch Omega-3-Fettsäure, können das menschliche Immunsystem stärken. Durch den antientzündlichen Effekt wirken sie positiv auf Körper und Geist. Da auch Entzündungsprozesse bei der Entstehung einer Depression eine Rolle spielen, können Omega-3-Fettsäuren als Ergänzung zur Therapie gegen Depression sinnvoll eingesetzt werden. Mehr dazu können Sie im Kurs “Depression und gesunde Ernährung” erfahren.
Pflanzliche Therapie bei Depression
Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate, sogenannte Phytotherapeutika, werden ergänzend mit dem Ziel eingesetzt, das System aus Körper, Geist und Seele zu stabilisieren. Sie können stärkend auf das Immunsystem und die körpereigene Abwehr wirken, Nervosität verringern und Schlafstörungen therapieren.
Welche pflanzlichen Mittel können bei Depressionen unterstützen?
Neben klassischen Medikamenten gibt es auch pflanzliche Heilmittel, sogenannte Phytotherapeutika. Die folgenden haben sich zur Unterstützung der Therapie von Depression bewährt.
- Baldrian bei Depression
Baldrian ist in vielen Präparaten enthalten, die zur Beruhigung eingenommen werden können. Baldrian hilft gegen Nervosität, gegen gesteigertes Gedankenkreisen und fördert den Schlaf. So wirkt es auch Überlastung und Unausgeglichenheit tagsüber entgegen. - Hopfen bei Depression
Hopfen kann bei Unruhe, Angstzuständen und Schlafstörungen angewendet werden. Häufig wird es als Kombinationspräparat, beispielsweise zusammen mit Baldrian oder Melisse, angeboten. - Melisse bei Depression
Melisse wirkt beruhigend und schlaffördernd. Sie kann bei Nervosität und Einschlafstörungen helfen. - Lavendel bei Depression
Auch Lavendelblüten und Lavendelöl können bei leichter Stress- und Erschöpfungssymptomatik zum Einsatz kommen und den Schlaf verbessern. - Johanniskraut bei Depression
Johanniskraut kann zur Behandlung von seelischen Verstimmungszuständen, die beispielsweise mit Interessensverlust, gedrückter Stimmung und Antriebslosigkeit einhergehen können, eingesetzt werden. Es sind Wechselwirkungen von Johanniskraut mit Arzneimitteln, unter anderem mit Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen, bekannt. Bitte sprechen Sie vor der Einnahme von Johanniskraut mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Bisher habe ich nur Verhaltenstherapie erhalten, es sind allerdings für die Zukunft noch eine Ernährungstherapie und eine Traumatherapie angedacht.
Jenny B.
Betroffene
Stimulation bei Depression
Stimulation bedeutet “Anregung”. Stimulationsverfahren können als Alternative zu Medikamenten eingesetzt werden, wenn PatientInnen diese nicht gut vertragen und es zu ausgeprägten Nebenwirkungen von Antidepressiva kommt. Auch bei Unwirksamkeit von Medikamenten werden Stimulationsverfahren angewendet.
Wirkweise der Stimulation
Stimulationsverfahren wirken durch die therapeutische Stimulation von Nervenbahnen im Gehirn. Durch geringe elektrische Impulse kann die aus der Balance geratene Hirnaktivität wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Hirnströme werden synchronisiert, um den Gleichtakt herzustellen: Überaktive Nervenströme können verlangsamt und wenig aktive Nervenbahnen durch Impulse stimuliert werden.
Stimulationsverfahren bei Depression
Neben der Elektrokonvulsionstherapie kommt auch die transkranielle Magnetstimulation (TMS) häufiger zum Einsatz. Transkraniell bedeutet, dass die Ströme von außen durch den Schädel ins Innere des Kopfes dringen. Außerdem existieren Verfahren wie die tiefe Hirnstimulation, bei der ein neurochirurgischer Eingriff notwendig ist, und die Vagusnervstimulation.
Dauer der Stimulationstherapie bei Depression
Abhängig von der angewandten Methode kann eine Stimulationstherapie drei bis sechs Wochen dauern und sowohl ambulant als auch stationär erfolgen.
Geprüft Prim. Dr. Christian Wunsch: Stand 22.05.2022 | TT_11654_22042022 | Quellen und Bildnachweis