2. Entstehung und Risikofaktoren eines Gallengangskarzinoms

Wie entsteht ein Gallengangskarzinom?

Wie bei allen bösartigen Tumoren, ist auch beim Gallengangskarzinom der Ablauf der Zellteilung und der programmierte Zelltod gestört. Der Körper bildet täglich tausende von fehlerhaften Zellen. Diese werden im Anschluss durch die Kontrollprozesse des Körpers erkannt und wieder abgebaut. Zudem können bereits vorhandene Zellen durch z.B. Entzündungen geschädigt werden. Diese veränderten oder fehlerhaften Zellen werden normalerweise von unserem Immunsystem erkannt und wieder zerstört, sodass sie keinen Einfluss auf unseren Körper haben. Ist dieses Erkennungssystem gestört und werden die fehlerhaften oder mutierten Zellen nicht abgetötet, vermehren diese sich unkontrolliert weiter und es entsteht Krebs.

Kann das Risiko an Gallengangskrebs zu erkranken vererbt werden?

Das Gallengangskarzinom zählt nicht zu den typischen Krebsarten, die ein erhöhtes Risiko für eine Vererbung aufweisen. Dennoch gibt es bestimmte erblich bedingte Syndrome, wie das Lynch-Syndrom, die das Risiko an Krebs und auch an Gallengangskrebs zu erkranken erhöhen. Aktuelle Forschungsergebnisse lassen auch vermuten, dass Patient:innen mit einer BRACA-Mutation ein solch erhöhtes Risiko aufweisen.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für die Entstehung eines Gallengangskarzinoms?

Der größte Risikofaktor für die Entstehung eines Gallengangskarzinoms sind Entzündungen. Die Ursachen und Arten der Entzündungen können hierbei vielfältig sein. Entzündungen, die häufig in Verbindung mit dem Gallengangskrebs stehen sind:

  • Primäre sklerosierende Cholangitis (PSC)
  • Colitis ulcerosa
  • Chronische Leberentzündungen (Hepatitis B & C)

Welche Risikofaktoren kann ich selbst beeinflussen?

Ein gesunder Lebensstil, gesunde Ernährung, Sport und Bewegung im Alltag reduzieren das Risiko an bösartigen Tumoren, wie dem Gallengangskrebs, zu erkranken. Darüber hinaus sollten Risikofaktoren, die die Entstehung eines Gallengangskrebs erhöhen, vermieden werden. Zu diesen Risikofaktoren zählen Leberentzündungen, wie Hepatitis B und C. Aus diesem Grund ist eine Impfung gegen Hepatits B und Hepatitis C wichtig.

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Geprüft OÄ Dr.in Angela Djanani: Stand August 2023 | AT-9052;05/2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Colitis ulcerosa
Chronisch entzündliche Erkrankung, die Enddarm und Dickdarm betrifft. Sie verursacht Durchfall, Blutungen und Schmerzen.