1. Arten von Glioblastomen

Welche Arten von Hirntumoren gibt es?

Nach dem heutigen Wissensstand gibt es über 120 verschiedene Hirntumore. Das Glioblastom ist eines davon.

Die Hirntumore unterscheiden sich

  • In ihrer biologischen Aktivität: Welche Zellen sind vom Tumor betroffen? Wie schnell breitet sich der Krebs aus?
  • In der Diagnosestellung: Welche Untersuchungen werden für unterschiedliche Tumore eingesetzt?
  • In der Behandlung: Welche Therapie hilft bei welchem Tumor?

Warum ist es wichtig, dass die Art meines Glioblastoms bestimmt wird?

Das Glioblastom entsteht aus den Stützzellen des Gehirns, den sogenannten Gliazellen . Es ist also nicht eine Erkrankung der Nervenzellen, wie man annehmen könnte.

Die Unterscheidung des Glioblastoms erfolgt:

  • nach der genetischen Veränderung: Die genetische Charakterisierung ist besonders wichtig für die richtige Wahl der Therapie. Manche Behandlungsansätze wirken auf spezielle Tumore besser als andere.
  • nach den histologischen Gegebenheiten (Histologie ): Unter dem Mikroskop werden kleinste Veränderungen in der Zelle untersucht.

Da das Glioblastom besonders schnell wachsen kann, sollte die Therapie so rasch wie möglich beginnen.

Warum ist es wichtig, dass die Lage meines Glioblastoms bestimmt wird?

Die Lage des Glioblastoms zu ermitteln ist für die weitere Therapie wesentlich.

So hat die genaue Lage des Tumors Einfluss auf:

  • die Symptome: Ein Tumor kann je nach Lage im Gehirn ganz unterschiedliche Beschwerden hervorrufen.
  • die Behandlung: Auch für weitere therapeutische Schritte ist die exakte Lage des Tumors wichtig. So muss beispielsweise die Neurochirurgin / der Neurochirurg wissen, wieviel Tumormasse sie/er herausschneiden und entfernen kann mit dem meisten therapeutischen Erfolg und den wenigsten Risiken fürs umliegende Gewebe. Ganz nach dem Motto: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Symptome bei einem Glioblastom

Je nach Lage des Tumors können unterschiedliche Symptome auftreten. Wenn der Tumor beispielsweise in der Sprachregion sitzt, sind Sprachstörungen typisch. Oder wächst das Glioblastom im Bereich der Sehrinde, so sind Sehausfälle charakteristisch. Ein weiteres typisches Beschwerdebild sind epileptische Anfälle und Kopfschmerzen.

Mehr Informationen zu den Symptomen bei einem Glioblastom finden Sie in der Schulung „Glioblastome verstehen“.

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Geprüft Prim. Dr. Stefan Oberndorfer: Stand August 2024 | Quellen und Bildnachweis
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(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
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Zellen im Gehirn und im Nervensystem, die die Nervenzellen unterstützen und schützen. Sie helfen bei der Ernährung der Nervenzellen, halten das Umfeld sauber und sorgen dafür, dass die Signale im Nervensystem gut funktionieren. Gliazellen sind wichtig für die Gesundheit und Funktion unseres Gehirns.
 
Glioblastom
Ein bösartiger Hirntumor, der zur Gruppe der Gliome zählt. Diese Art der Hirntumore entstehen aus den Stützzellen des Gehirns (Gliazellen). Das Glioblastom ist der häufigste unter den Hirntumoren.
Histologie
Das Studium von Geweben unter dem Mikroskop. Es hilft zu verstehen, wie Zellen in unserem Körper zusammenarbeiten und wird oft verwendet, um Krankheiten zu diagnostizieren und die Struktur und Funktion von Geweben zu verstehen.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.