2. Ursachen und Risikofaktoren für das maligne Melanom

Risikofaktoren beeinflussen

Ein Sonnenbrand ist schmerzhaft, jedoch hat die Verbrennung nicht nur kurzfristige Folgen. Sonnenbrände sind zugleich der größte Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs. Wie Sie selbst das Risiko für ein malignes Melanom reduzieren können und wie Sie sich selbst schützen können, erfahren Sie in dieser Lektion.

Risikofaktoren für das maligne Melanom

Sonnenbrände und insbesondere die Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend bilden das größte Risiko. Personen mit einem hellen Hauttyp neigen stärker zu Sonnenbränden und haben somit auch ein höheres Hautkrebsrisiko. Wie bei allen Tumorerkrankungen, sind auch beim schwarzen Hautkrebs die Genetik sowie die familiäre Häufung des Tumors wichtige Risikofaktoren.

  • Sonnenbrände
  • Vorerkrankungen
  • Familiäre Vorbelastung
  • Heller Hauttyp

Weitere Informationen zu genetischen Risikofaktoren für schwarzen Hautkrebs erhalten Sie unter Einflussfaktor Genetik.

Kennen Sie Ihren Hauttyp?

Es werden sechs Hauttypen unterschieden. Der Hauttyp ist ein wichtiger Einflussfaktor bei der Bestimmung des Hautkrebsrisikos.

  • Hauttyp 1: sehr helle Haut, Sommersprossen, helle Augen, rotblondes Haar, keine Bräunung, meist Sonnenbrand
  • Hauttyp 2: helle Haut, oft Sommersprossen, helle Augen, helles Haar, langsame Bräunung, oft Sonnenbrand
  • Hauttyp 3: mittelhelle Haut, helle oder dunkle Augen, braunes Haar, langsame Bräunung, manchmal Sonnenbrand
  • Hauttyp 4: bräunliche Haut, dunkle Augen, dunkelbraunes oder schwarzes Haar, schnelle & tiefe Bräunung, selten Sonnenbrand
  • Hauttyp 5: dunkle Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar, selten Sonnenbrand
  • Hauttyp 6: schwarze Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar, kein bis selten Sonnenbrand

Maßnahme Sonnenschutz

Um das Risiko für den schwarzen Hautkrebs zu reduzieren ist vor allem der ausreichende Sonnenschutz besonders wichtig. So schützen Sie sich richtig vor der gefährlichen UV-Strahlung:

  • Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden (Die Höhe des Lichtschutzfaktors hat Einfluss auf die Dauer des Sonnenschutzes)
  • Rechtzeitig eincremen (Sonnencreme braucht circa 30 Minuten bis zur vollen Wirksamkeit)
  • Dunkle Kleidung schützt vor UV-Strahlung
  • Achtung: Wolken und Wasser bieten keinen Schutz vor UV-Strahlen

Wie lange schützt eine Sonnencreme mit LSF 30 vor dem Sonnenbrand?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) einer Sonnencreme gibt an, um welchen Faktor die Eigenschutzzeit der Haut verlängert werden kann. Die Eigenschutzzeit ist abhängig vom jeweiligen Hauttyp.

Wie lange Sie mit einer Sonnencreme mit einem LSF 30 in der Sonne verweilen können, berechnet sich so:
Eigenschutzzeit Ihrer Haut x LSF 30 = mögliche Sonnenzeit in Minuten
Beispiel: 10 Minuten Eigenschutzzeit x 30 = 300 Minuten

Eigenschutzzeiten der Hauttypen

  • Hauttyp 1: 10 Minuten
  • Hauttyp 2: 20 Minuten
  • Hauttyp 3: 30 Minuten
  • Hauttyp 4: 45 Minuten
  • Hauttyp 5: 60 Minuten
  • Hauttyp 6: 90 Minuten

Hauttyp und malignes Melanom

Haben Sie sich schon einmal gefragt, welcher Hauttyp Sie sind? Das ist eine relevante Frage, die Sie Ihrer Hautärztin/Ihrem Hautarzt unbedingt stellen sollten. Warum diese Frage eine große Relevanz für die Risikoeinschätzung für das maligne Melanom hat, erfahren Sie in diesem Kursabschnitt.

Gefährdete Hauttypen

HautärztInnen unterscheiden sechs Hauttypen. Diese Unterscheidung richtet sich nach dem Anteil an pigmentproduzierenden Zellen (Melanozyten), der Haarfarbe sowie der Augenfarbe. Besonders die Hauttypen 1 und 2 sind vom malignen Melanom gefährdet. Typische Merkmale sind:

  • Rote oder blonde Haare
  • Helle Augen
  • Sommersprossen
  • Kaum Bräunung im Sommer
  • Anfällig für Sonnenbrände

Risikofaktor Hauttyp

Menschen mit einem hellen Hauttyp erkranken häufiger an einem malignen Melanom. Das ist damit zu erklären, dass diese PatientInnen schneller und häufiger Sonnenbrände erleiden und Sonnenbrände der stärkste Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs sind. Wenn auch das Risiko deutlich geringer ist, ist es dennoch möglich auch mit einem Hauttyp 5 oder 6 an einem schwarzen Hautkrebs zu erkranken.

Barbara Schwabegger

Da ich Hauttyp 2 bin bekomme ich schnell einen Sonnenbrand. Durch die Melanomerkrankung gehe ich nur noch selten ins Freibad. Ich benutze immer Sonnencreme mit Schutzfaktor 30 und höher, trage langärmlige T-Shirts, Kappe und Sonnenbrille. Statt Badeurlauben buche ich jetzt immer Städte- und Kulturreisen.

Barbara Schwabegger Melanom Selbsthilfe Österreich
Betroffene

Genetische Vorbelastung

Unsere Genetik beeinflusst fast alle Eigenschaften unseres Körpers. Somit ist das Risiko für bestimmte Erkrankungen in unserem Leben in gewisser Weise vorgegeben. Welchen Einfluss hat die Genetik auf die Entstehung eines malignen Melanoms?

Einflussfaktor Genetik

Welche Hautfarbe, Haarfarbe und Augenfarbe wir haben, beruht auf der genetischen Vererbung durch unsere Eltern. Somit ist bereits ein heller Hauttyp ein Risikofaktor, der uns vererbt wird. Jedoch gibt es auch genetische Mutationen, die bei familiärer Häufung des schwarzen Hautkrebses vermehrt gefunden werden.

Hintergründe der genetischen Veränderungen

Jeder zehnte Fall des malignen Melanoms ist auf einen genetischen Einfluss zurückzuführen. Tritt der Tumor bei zwei oder mehr erstgradig verwandten Familienmitgliedern auf, wird von einer familiären Häufung gesprochen. In diesem Fall wird eine genetische Testung durchgeführt. Verantwortlich für die familiäre Häufung des malignen Melanoms ist oftmals eine Mutation im p16-Gen. Dieses Gen reguliert den Zellzyklus. Kommt es zu einem erblich bedingten Defekt des p16-Gens, erkranken die Betroffenen vermehrt an schwarzem Hautkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.

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Geprüft Priv.-Doz. OA Dr. Igor Vujic: Stand September 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.