Malignes Melanom einfach erklärt
Der schwarze Hautkrebs ist bei Frauen die vierthäufigste und bei Männern die fünfthäufigste Krebserkrankung. Was für eine Erkrankung ist ein malignes Melanom? Wie hoch ist das Risiko daran zu erkranken?
Was ist das maligne Melanom?
Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor, der von den Pigmentzellen in der Haut ausgeht. Weil der Tumor von den Pigmentzellen ausgeht, ist er in den meisten Fällen dunkelbraun oder schwarz gefärbt. Das verleiht ihm auch den Namen “schwarzer Hautkrebs”. Da der Tumor bösartig ist, streut er ab einem bestimmten Stadium oftmals in andere Organe (sogenannte Metastasierung).
Häufigkeit des schwarzen Hautkrebses
Der schwarze Hautkrebs ist eine häufige Krebserkrankung und zählt sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu den fünf häufigsten Tumorerkrankungen. In Österreich liegt das Risiko an einem malignem Melanom zu erkranken bei etwa 2 Prozent. Das Risiko ist hierbei von vielen Faktoren abhängig. Weitere Informationen erhalten Sie in der Lektion Ursachen und Risikofaktoren eines malignen Melanoms.
Warum bräunt die Haut?
Die Bräunung der Haut ist ein Schutzmechanismus des Körpers. Gelangen UV-B-Strahlen an die Pigmentzellen in der Haut, werden diese zur Bildung des Hautfarbstoffs Melanin angeregt. Die Pigmentzellen geben dabei den Hautfarbstoff an die umliegenden Hautzellen ab, sodass eine gleichmäßige Bräunung der Haut entsteht. Die Bräunung schützt die darunter liegenden Hautschichten vor der weiteren Sonnenstrahlung und insbesondere vor den UV-A-Strahlen.
Was bedeutet Lebenszeitprävalenz?
Die Lebenszeitprävalenz sagt aus, wie viele Menschen irgendwann in ihrem Leben von einer Krankheit betroffen waren. Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie häufig eine Krankheit ist.
Entstehung des schwarzes Hautkrebses
Das maligne Melanom zeichnet sich in den meisten Fällen durch sein farbiges und teilweise ungewöhnliches Aussehen aus. Das verleiht ihm auch die deutsche Bezeichnung “schwarzer Hautkrebs”.
Mechanismus in der Haut
Der schwarze Hautkrebs entsteht, indem Vorläuferzellen mutieren und sich dann ungehindert teilen. Die Vorläuferzellen beim schwarzen Hautkrebs sind die Pigmentzellen der Haut (Melanozyten). Diese Mutationen werden vielfach durch UV-Strahlen der Sonne verursacht. Diese Strahlen verändern die Genetik der Melanozyten und es entsteht der Krebs.
Mögliche Körperregionen
Der schwarze Hautkrebs kann an allen Stellen des Körpers entstehen. Bei dem Großteil der PatientInnen tritt dieser an der äußeren Haut auf. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass er sich auch an versteckten Regionen, wie dem Augenhintergrund oder der Darmschleimhaut, bilden kann.
Wie tief dringt UV-Strahlung in die Haut ein?
Ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) ist eine optische Strahlung, die wir Menschen weder sehen noch über andere Sinnesorgane wahrnehmen können. Bei der UV-Strahlung werden die UV-A, UV-B und UV-C-Strahlung unterschieden. Wie tief die jeweilige Strahlung in unsere Haut eindringt, ist von der Wellenlänge abhängig.
- UV-A-Strahlung hat die längste Wellenlänge, dringt am tiefsten in die Hautschichten ein und ist besonders für die Hautalterung verantwortlich. Eine hohe Dosis an UV-A-Strahlung schädigt jedoch indirekt die DNA, sodass auch diese Strahlung das Hautkrebsrisiko erhöhen kann.
- UV-B Strahlung ist hingegen kurzwellig und insbesondere für die Entstehung von Hautkrebs verantwortlich. Sie wird zu 90 Prozent von der Ozonschicht gefiltert, sodass in Regionen mit einem großen Ozonloch viel UV-B Strahlung auf die Haut trifft und das Hautkrebsrisiko erhöht ist. Ein Beispiel für eine solche Region ist Australien.
- UV-C-Strahlen sind die kurzwelligsten dieser drei Strahlenarten und werden in der Atmosphäre ausgefiltert.
Was bedeutet Gastrointestinaltrakt?
Gastrointestinaltrakt ist der medizinische Fachbegriff für Magen-Darmtrakt. Dieser reicht von der Speiseröhre, über Magen und Darm bis hin zum After. Er ist Teil des Verdauungsapparates, der dazu dient, die Nahrung aufzunehmen und zu zerkleinern und die darin enthaltenen Nährstoffe verwertbar zu machen.
Melanomstadien
Das maligne Melanom wird in verschiedene Stadien eingeteilt. Das ermöglicht die Planung einer geeigneten Therapie nach der Diagnosestellung und unterstützt die Einschätzung der Prognose.
Stadieneinteilung des malignen Melanoms
Bei der Diagnosestellung des schwarzen Hautkrebses gibt es vier Stadien, die anhand der feingeweblichen Untersuchung eingeteilt werden. Je höher das Stadium, desto gefährlicher ist der Krebs. Das liegt daran, dass ein Tumor in einem höheren Stadium ein höheres Risiko für eine Metastasierung aufweist. Metastasierung bedeutet, dass der Tumor in andere Organe oder Regionen des Körpers gestreut hat.
Das wichtigste Kriterium für die Stadieneinteilung ist die Dicke des Tumors. Mit der Tumordicke ist gemeint, wie weit der Tumor in die Tiefe des Gewebes vorgedrungen ist. Zudem ist wichtig zu wissen, ob bereits Lymphknoten von dem Tumor befallen sind.
- Stadium 1: auf die Haut beschränkt, Tumordicke bis 2 mm
- Stadium 2: auf die Haut beschränkt, Tumordicke über 2 mm
- Stadium 3: Lymphknoten befallen
- Stadium 4: Fernmetastasen
Die Diagnosestellung
Die meisten Tumore werden im Stadium 1 entdeckt. Hier ist das Hautkrebsscreening beim Hautarzt von großer Bedeutung. Wenn Sie regelmäßig diese kurze Untersuchung durchführen lassen, können Tumore früh erkannt oder sogar verhindert werden.
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Glossar - Malignes Melanom Begriffe, die häufig im Zusammenhang mit dem Malignen Melanom vorkommen, kurz und einfach erklärt
Geprüft Priv.-Doz. OA Dr. Igor Vujic: Stand September 2022 | Quellen und Bildnachweis