6. Schwierige Situationen im Arztgespräch beim Multiplen Myelom

Was soll ich tun, wenn ich im Arztgespräch etwas nicht verstanden habe?

Fragen Sie bei Unklarheiten am besten sofort nach. Je genauer Sie fragen, desto genauer weiß Ihr:e Ärzt:in, was er/sie verständlicher erklären soll. Um Missverständnisse zu vermeiden, können Sie auch mit eigenen Worten zusammenfassen, was der:die Ärzt:in Ihnen gesagt hat.

Wenn Ihnen erst nach dem Termin etwas einfällt, können Sie Unklarheiten und Fragen telefonisch oder per E-Mail klären. Sie können Ihre Fragen auch für den nächsten Termin notieren.

Was soll ich tun, wenn ich mich von meinem:meiner Ärzt:in nicht verstanden fühle?

Erklären Sie wenn möglich, was Sie verunsichert. Sprechen Sie Ihre Unklarheiten und Sorgen offen an, denn damit tragen Sie zum Therapieerfolg bei.  Sie sollen sich bei Ihrem:Ihrer Ärzt:in wohlfühlen. Eine gute Vertrauensbasis ist wichtig, damit eine optimale Behandlung möglich ist. Trauen Sie sich zum Beispiel Nebenwirkungen anzusprechen. Manchmal können die Beschwerden durch eine Dosisanpassung verbessert werden. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Verständnis nicht gegeben ist, kann ein Arztwechsel notwendig sein.

Was mache ich, wenn ich mich im Arztgespräch beim Multiplen Myelom eingeschüchtert fühle?

Wenn Sie sich unwohl fühlen oder Bedenken haben, sprechen Sie diese offen an. Ihr:e Ärzt:in sollte Ihre Sorgen ernst nehmen und versuchen, sie zu klären.

Sie können jederzeit ein Gespräch abbrechen, um keine voreiligen Entscheidungen zu treffen.

Nehmen Sie sich Zeit, um sich selbst über Ihre Krankheit und Therapieoptionen zu informieren. Es kann hilfreich sein, eine Vertrauensperson zum Arztgespräch mitzunehmen, die Ihnen Unterstützung bietet.

Außerdem gibt es viele Unterstützungsangebote für Patient:innen mit Multiplen Myleom, wie Selbsthilfegruppen oder eine Telefon-Hotline. Diese können helfen, Ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. Denken Sie daran, dass es wichtig ist, dass Sie sich in einem Arztgespräch wohl und sicher fühlen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass dies nicht der Fall ist, können Sie auch überlegen, den:die Ärzt:in zu wechseln.

Einholen einer Zweitmeinung

Wenn Sie eine Zweitmeinung einholen möchten, können Sie dies Ihrem:Ihrer Ärzt:in gegenüber offen ansprechen. Diese Entscheidung ist kein Zeichen von Misstrauen.

Eine Zweitmeinung gibt Ihnen zusätzliche Sicherheit, um eine informierte Entscheidung treffen zu können. Wenn Sie dies offen kommunizieren kann Ihr:e Ärzt:in Ihnen Empfehlungen geben, wohin Sie sich für eine zweite Meinung wenden können.

Wie kann ich über meine Ängste und Gefühle mit meinem:meiner Ärzt:in sprechen?

Es ist normal, Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit einem Multiplen Myelom oder der medizinischen Behandlung zu haben. Sprechen Sie daher offen im Arztgespräch an, wie es Ihnen gerade geht. Besonders das Erstgespräch, bei dem eine Diagnose gestellt wird, kann für viele Patient:innen eine emotionale Belastung sein.

Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie besprechen möchten, und notieren Sie sich Ihre Gedanken und Fragen, damit Sie nichts vergessen. Während eines normalen Arztgesprächs ist eine tiefergehende eine psychoonkologische Beratung aus zeitlichen Gründen meist nicht möglich. Es gibt jedoch in den meisten Kliniken psychoonkologische Beratung, die Sie unterstützen kann. Auch niedergelassene Psycholog:innen können Ihnen helfen die Lebensveränderung zu bewältigen. Ärzt:innen sind darauf geschult, mit Ihnen über Gefühle und Ängste zu sprechen. Scheuen Sie sich deshalb nicht davor, Ihre Bedenken oder Sorgen anzusprechen.

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Geprüft OÄ Dr.in Eva Maria Autzinger und Dipl.-Ing. Thomas Derntl: Stand September 2023
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Eiweiße
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.