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Kurs CML verstehen: Lektion 4 von 5

Entnahme von Knochenmark bei CML

Wird bei Ihnen eine chronische myeloische Leukämie vermutet oder haben Sie bereits die Diagnose CML erhalten? Nun stehen eine oder mehrere regelmäßige Untersuchungen des Knochenmarks an, vor denen Sie zunächst möglicherweise Angst haben. Doch der kleine Eingriff ist in der Regel schmerzfrei und komplikationslos möglich.

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Warum wird zusätzlich zur Blutuntersuchung eine Knochenmarksuntersuchung durchgeführt?

Die Veränderungen im peripheren Blutbild weisen wohl auf das Vorliegen einer chronisch-myeloischen Leukämie hin, können aber auch bei anderen Bluterkrankungen vorhanden sein. Aus diesem Grund muss man zur Bestätigung der Erkrankung eine Knochenmarks-Untersuchung durchführen. Hier gibt es bestimmte Veränderungen, die beschrieben werden müssen. Letztlich wird die Diagnose der Erkrankung aber durch das Vorhandensein des Philadelphia Chromosoms bzw. des BCR-ABL-Fusionsgens bewiesen.

Was ist eine Knochenmarkspunktion?

Eine Knochenmarkspunktion ist eine Untersuchung, die an einer hämatologischen Ambulanz sehr häufig durchgeführt wird. Es ist eine Routineuntersuchung, die etwa 10 bis 20 Minuten andauert und durch eine lokale Betäubung wenig schmerzhaft ist.

Wie läuft die Entnahme von Knochenmark ab?

Das Knochenmark wird normalerweise aus dem Beckenknochen gewonnen. Man sucht sich eine bestimmte Stelle, die lokal betäubt wird. Diese Stelle wird dann mit einer Punktionsnadel punktiert. Und dann wird aus dem Knochenmarksraum Knochenmark aspiriert. In einem zweiten Teil der Untersuchung wird dann noch ein kleiner Knochenstanzzylinder gewonnen, der dann histologisch untersucht wird.

Worauf muss ich nach einer Knochenmarkspunktion achten?

Nach einer Knochenmarkspunktion ist es erforderlich, noch etwa 15 bis 20 Minuten auf einem Sandsack zu liegen, um eine Nachblutung zu verhindern. Man sollte am Tag der Punktion nicht duschen. Und wenn zusätzlich zur lokalen Betäubung auch eine Beruhigungsspritze verabreicht wurde, sollte an diesem Tag nicht aktiv am Straßenverkehr teilgenommen werden.

Wie häufig muss bei CML Knochenmark entnommen werden?

Bei der chronisch-myeloischen Leukämie muss prinzipiell bei der Diagnosestellung Knochenmark entnommen werden. Im weiteren Verlauf kann es zu unterschiedlichen Zeitpunkten erforderlich sein, die Knochenmarkspunktion zu wiederholen. Die regelmäßigen Knochenpunktionen alle drei Monate sind heutzutage grundsätzlich nicht mehr erforderlich.

Auf den Punkt gebracht

  • Knochenmarksuntersuchungen sind eine Routineuntersuchung.
  • Es treten, entgegen der Angst mancher PatientInnen vor der Untersuchung, kaum Komplikationen oder Schmerzen auf.

Knochenmarksuntersuchung bei CML

Entnahme von Knochenmark bei CML

Warum benötigt man Knochenmarksuntersuchungen bei CML?

Das Knochenmark ist die Produktionsstätte aller Blutzellen und Knochenmarksuntersuchungen sind wichtig für die Diagnose und Verlaufskontrolle:

Diagnose: Sicherung der Diagnose durch Nachweis des Philadelphia-Chromosoms.

Verlaufskontrolle: Veränderungen der Anzahl von weißen Blutkörperchen und deren Vorläufern weisen auf Verschlechterungen bzw. Therapieerfolge hin.

Biopsie oder Aspiration von Knochenmark?

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Methoden zur Entnahme von Knochenmark.

Bei der Knochenmarksbiopsie (Knochenmarksstanze) wird mit einer Hohlnadel ein Stück Gewebe aus dem Knochenmark gestanzt.

Bei der Knochenmarksaspiration (Knochenmarkspunktion) wird mit einer Hohlnadel Flüssigkeit aus dem Knochenmark angesaugt.

Oft werden beide Methoden in einer einzigen Untersuchung durchgeführt.

Wie läuft die Entnahme von Knochenmark ab?

Bei einer Entnahme von Knochenmark liegen Sie meist bequem auf der Seite. Die Probe wird aus dem hinteren Beckenkamm entnommen, selten auch am Brustbein (Sternalpunktion) oder am vorderen Beckenkamm. Zur Entnahme sticht der Arzt mit einer Nadel in den Knochen. Eine lokale Betäubung sorgt dafür, dass Sie keinen Schmerz verspüren. Der gesamte Eingriff dauert maximal 20 Minuten.

Schmerzt die Entnahme?

In der Regel spürt man den Einstich der Nadel höchstens als kurzen und leichten Schmerz. Das Ansaugen der Flüssigkeit bei der Aspiration kann jedoch unangenehm sein und in einzelnen Fällen als ziehender Schmerz spürbar sein. Dieser klingt aber schnell wieder ab.

Was sollte man nach der Entnahme beachten?

Achten Sie nach der Knochenmarksuntersuchung auf folgendes:

  • Haben Sie ein Beruhigungsmittel bekommen, sollten Sie sich im Krankenhaus abholen lassen und nicht selbst Auto fahren.
  • Vermeiden Sie am Tag der Knochenmarksentnahme Sport und starke körperliche Belastungen.
  • Schmerzen sind meist mit einer Prellung (blauer Fleck) vergleichbar. Fragen Sie Ihren Arzt vorab, welche Schmerzmittel Sie bei Bedarf nehmen sollen.
  • Sollte es in den ersten Stunden nach dem Eingriff (leicht) bluten, pressen Sie den Verband fest auf die Wunde.

Mögliche Komplikationen

Die Entnahme von Knochenmark führt nur selten zu Komplikationen. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Sie vorher genau über mögliche Risiken aufklären. Dazu gehören unter anderem Blutungen, Infektionen der Wunde und Schmerzen.

Psychische Belastung aufgrund einer Knochenmarksuntersuchung

Knochenmarksuntersuchungen können mit Ängsten verbunden sein:

  • Angst vor der Untersuchung selbst und möglichen Schmerzen.
  • Angst vor dem Ergebnis („Hat die Therapie angeschlagen?“ oder „Habe ich einen Rückfall?“)
  • Unsicherheit durch mehrtägiges Warten auf das Ergebnis

Tipps gegen Unruhe und Ängste

Sprechen Sie mit Ärzten/Ärztinnen und Pflegepersonal über mögliche Erleichterungen

Holen Sie sich Trost und Zuspruch bei Freunden und Familie

Sorgen Sie so weit wie möglich für Ablenkung, bis das Ergebnis da ist – vielleicht mit Ihrer Lieblingsmusik.

Entspannungstechniken können für mehr Gelassenheit sorgen

Wussten Sie schon

Wussten Sie schon, dass das gesamte Knochenmark des Körpers als blutbildendes Organ fungiert und ein Erwachsener im Schnitt 2,6 kg Knochenmark besitzt? Was Ihr Arzt bei der Knochenmarksbiopsie entnimmt, ist also nur eine winzige Probe aus diesem großen Organ.

AT1809888772 | Geprüft OÄin Dr.in Sonja Burgstaller: Stand September 2018

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