Hautkrebs entsteht, wenn Hautzellen (oder seltener Zellen der Schleimhaut) einen bösartigen Tumor bilden. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Bei einem großen Teil der Fälle trägt aber in erster Linie das Sonnenlicht (UV-Strahlung) zur Krebsentstehung bei. Beim Melanom scheint die Anzahl schwerer Sonnenbrände das Risiko stärker mitzubestimmen als das Sonnenlicht ganz allgemein.
UV-Strahlung
Heutzutage weiß eigentlich jeder Mensch, dass die UV-Strahlung der Sonne die Entstehung von Hautkrebs begünstigen kann. Der Grund: Die Strahlung führt zu Schädigungen im Erbgut der Zellen. Viele dieser Schäden kann der Körper selbst reparieren oder es kommt zu einem programmierten Zelltod (Apoptose) bei dem die geschädigten Zellen gezielt absterben und abgebaut werden. Einige Schäden führen jedoch dazu, dass die Zelle entartet. Sie wird „bösartig“, teilt sich ungehemmt und wird zur Tumorzelle.
Weiters unterscheidet man UVA und UVB Strahlung – während die UVB Strahlung zu Sonnenbrand führt und der Schutz vor ihr mittels LSF (Lichtschutzfaktor) / SPF angegeben wird, sollte man auch die UVA Strahlung nicht außer Acht lassen und bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels auch auf einen ausreichend hohen UVA Schutz achten.
Hautkrebs-Risiko vs. Vitamin-D-Produktion
UV-Strahlung schädigt die Haut, beschleunigt die Hautalterung und kann Hautkrebs auslösen. Zugleich leben wir aber in einem Gebiet, wo viele Menschen einen Vitamin-D-Mangel haben. Vitamin D wird in der Haut bei Sonneneinstrahlung gebildet und ist wichtig für den Knochenstoffwechsel. Wie lassen sich Vitamin-D-Bildung und Sonnenschutz vereinbaren?
Experten raten: Vitamin-D-Mangel lässt sich vermeiden, wenn Sie bereits ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein regelmäßig an sonnigen Tagen im Freien sind. Zwanzig Minuten pro Tag reichen. Legen Sie diese Sonnenzeiten niemals in die Mittagszeit (11 bis 15 Uhr), vor allem nicht im Hochsommer. So können Sie einem Sonnenbrand vorbeugen und gleichzeitig Vitamin-D tanken.
Geschwächtes Immunsystem
Die körpereigene Abwehr sorgt dafür, dass ein Großteil der sonnenbedingten Hautschäden repariert werden kann. Ein geschwächtes Immunsystem ist deshalb mit einem höheren Hautkrebsrisiko verbunden. Nach einer Organtransplantation, bei der Einnahme von Immunsuppressiva, oder bei einer HIV-Infektion sollten Betroffene auf einen sehr konsequenten Sonnenschutz achten und auf das Bräunen in der Sonne komplett verzichten.
Risikogruppe: Heller Hauttyp
Jeder Mensch sollte auf einen ausreichenden Schutz vor Hautkrebs achten. Besonders empfindlich sind jedoch Menschen mit heller Haut (Hauttyp I und II). Wenn Sie besonders stark auf Sonne reagieren und sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen, dann meiden Sie die Sonne am besten komplett.
Risikogruppe: Viele Muttermale / Leberflecken
Die Zahl der Leberflecken (hier: synonym mit „Muttermal“ verwendet) hängt mit dem Risiko für Hautkrebs ebenfalls zusammen. Hierbei geht es vor allem um das Melanom (den schwarzen Hautkrebs), denn jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem bereits bestehenden Leberfleck. Ein Richtwert: Im Durchschnitt haben hellhäutige Mitteleuropäer 20 Muttermale. Sind es mehr als 50 Leberflecken und / oder viele größere Leberflecken (mehr als fünf Millimeter Durchmesser), dann ist Ihr Risiko erhöht und Sie sollten regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge gehen.
Wussten Sie schon
Wichtigster Risikofaktor für Hautkrebs ist die UV-Strahlung von Sonne oder Solarium sowie die Anzahl schwerer Sonnenbrände. Die beste Vorsorgemaßnahme ist daher ein effektiver Sonnenschutz.
Geprüft Dr.in Katja Schindler: aktualisiert April 2022