Ihr Angehöriger, Freund oder Partner ist an chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) erkrankt. Diese Nachricht hat Sie vermutlich erschüttert, macht Sie wütend, traurig oder ängstlich. Hier haben wir Tipps zusammengestellt, wie Sie als nahe stehende Person, als Angehörige von CLL Patienten damit umgehen und wie Sie sich dem erkrankten Menschen gegenüber am besten verhalten.
Wie verhält man sich
Als Angehöriger fühlen Sie sich unter Umständen oft unsicher im Umgang mit dem erkrankten Menschen. Wie reagiert man? Soll man die Krankheit ansprechen oder das Thema besser meiden? Soll man trösten, für Ablenkung sorgen oder besser so tun, als wäre gar nichts? Wir haben einige Tipps zusammengestellt.
Darauf sollten Sie als Angehöriger achten
Als Partner, enger Freund oder Angehöriger eines Menschen, der an CLL erkrankt ist, sollten Sie auf einige Dinge achten. Dazu gehört zunächst: Achten Sie auf sich selbst! Oft steht die Erkrankung so im Mittelpunkt, dass Sie zu wenig Rücksicht auf sich nehmen. Wenn es Ihnen zu viel wird oder Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die Belastung zu viel wird, dann suchen Sie sich Hilfe. Sie sollten in der Zeit des Watch & Wait auch auf Ihren Partner oder Angehörigen achten. Werden Untersuchungstermine eingehalten? Hat er Beschwerden? Könnte sich eine Depression entwickeln? Achten Sie dabei aber immer darauf, den erkrankten Menschen nicht zu kontrollieren und zu bevormunden. Behalten Sie einfach im Auge, wie es dem Patienten geht und folgen Sie Ihrem Gefühl, wenn Sie merken, dass Hilfe nötig sein könnte.
CLL in der Partnerschaft
Ihr Partner ist an CLL erkrankt. Dadurch haben Sie beide ganz neue Seiten an sich erlebt. Krebspatienten durchlaufen oft eine existenzielle Krise, fühlen sich wütend, verletzlich oder erleben große Ängste. Sie sollten akzeptieren, dass die Situation und die Erkrankung Ihren Partner verändern können. Ergreifen Sie gemeinsam die Chance, sich klar zu machen, was Ihnen im Leben wirklich wichtig ist und wie Sie darin als Paar wieder neue Lebensfreude finden. Sexualität kann nach einer CLL-Diagnose manchmal zunächst unwichtig werden. Betroffene brauchen ihre ganze Kraft, um diese Nachricht zu verarbeiten. Wichtiger als Sexualität ist oft die körperliche Nähe und das Gefühl, dass einfach jemand da ist. Auch wenn das nicht immer leicht ist: Versuchen Sie diese Lebensphase so anzunehmen und Ihrem Partner Nähe und Wärme zu geben, ohne ihn mit dem Wunsch nach Sexualität unter Druck zu setzen.
Hier finden Sie Hilfe und Informationen
Wenn Sie medizinische Informationen benötigen, dann kann es helfen, sich online zu informieren und sich auszutauschen. Wenn Sie Ihren Partner oder Angehörigen zu Arztbesuchen begleiten, können Sie dort Ihre Fragen stellen. Eine gute Möglichkeit sind auch Selbsthilfegruppen, die Ihnen nicht nur Fragen beantworten, sondern wo Sie in jeder Hinsicht Hilfe und Unterstützung finden. Krebsberatungsstellen und Psychologen können Ihnen helfen, wenn Sie selbst oder Ihr Partner / Angehöriger mit den Belastungen der Erkrankung nicht alleine fertig werden. Behandelnde Kliniken und Krankenkassen können Ihnen weitere Tipps geben, wo Sie Hilfen für sich und den Erkrankten bekommen, auch wenn es um soziale oder rechtliche Fragen geht. Das wichtigste ist: Gestehen Sie sich ein, wenn Hilfe nötig ist.
ATONC161882b-2016-12-20 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger: Stand 16.10.2018