Zurück zur Kursübersicht

Kurs Lebensqualität bei Lungenhochdruck: Lektion 4 von 6

Aktiv werden bei Lungenhochdruck

Sport und Bewegung sind auch bei Lungenhochdruck sehr sinnvoll und können die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität deutlich verbessern. Allerdings reagiert ein an Lungenhochdruck erkrankter Körper anders auf Training als ein gesunder: Wenn Sie sich überfordern, verschlimmern Sie Ihren Zustand womöglich. Deshalb ist es wichtig, enge Absprachen mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt zu treffen und die eigenen Grenzen gut kennenzulernen.

Video Transkript

Inwieweit ist körperliches Training bei Lungenhochdruck sinnvoll?

Körperliches Training bei Lungenhochdruck ist ein ganz wichtiger Punkt zur besseren Mobilität und Aktivität. Studien haben belegt, dass es hier eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit gibt. Wichtig ist, dass Sie Ihre Leistungsfähigkeit unter ärztlicher Kontrolle und unter ärztlicher Aufsicht schön langsam steigern beziehungsweise beginnen.

Was sollte ich dabei beachten?

Zu beachten ist, dass zur Steigerung der Leistungsfähigkeit bzw. überhaupt Belastung es bedarf, dass Sie in einer stabilen Erkrankungsphase sind und medikamentös optimal eingestellt und von Ihrem Arzt freigegeben sind, um eine Belastung durchzuführen.

Wie kann ich lernen, meine Leistungsfähigkeit wieder richtig einzuschätzen?

Am besten ist es, wenn es hier im Rahmen einer Rehabilitation, im Rahmen eines Rehabilitationsaufenthaltes, der entweder stationär oder ambulant abläuft, durchgeführt wird.

Hier lernen Sie, schön langsam an Ihre Grenzen zu kommen und auch sich in Ihrer Leistungsfähigkeit wiederum wohlzufühlen und die Unsicherheit der Leistungsfähigkeit, die durch die Erkrankung sicherlich vorhanden ist, schön langsam abzubauen.

Woran erkenne ich rechtzeitig, dass ich meine Grenzen erreicht habe?

Es ist manchmal schwierig zu erkennen, wann die Grenzen erreicht sind. Wichtig ist, dass man sich langsam an seine Grenzen herantastet und auf die innere Stimme hört beziehungsweise eine Selbstwahrnehmung im Rahmen der Erkrankung entwickelt.

Welche Auswirkungen hat es, wenn ich über meine Grenzen gehe?

Wenn Sie über Ihre Grenzen gehen, kann das manchmal auch fatale Folgen haben und es zu einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems und hier vor allem bei dem Lungenhochdruck zu einer Überlastung des rechten Herzens führen. Und dies ist absolut zu vermeiden.

Wie kann ich meine Grenzen ausweiten?

Die Ausweitung der Grenzen bzw. Verbesserung der Belastbarkeit kann durch Verbesserung der Trainingseinheiten und Verstärkung der Trainingseinheiten erfolgen. Wichtig ist dabei, dass Sie dies unter ärztlicher Aufsicht bzw. auch unter ärztlicher Beobachtung machen. Idealerweise findet dies unter Rehabilitationsbedingungen entweder ambulant oder stationär statt.

Auf den Punkt gebracht

Aktiv werden

  • Körperliche Aktivität ist so wirksam wie ein weiteres Medikament.
  • Wichtig ist ärztliche Aufsicht zum Erlernen der Belastbarkeit.

Warum Bewegung für Sie wichtig ist

Lange Zeit hat man Lungenhochdruck-PatientInnen absolute Schonung verordnet. Inzwischen weiß man jedoch, dass ein angepasstes und ärztlich überwachtes Training wichtig ist:

  • Herzfrequenz und die maximale Sauerstoffaufnahme verbessern sich
  • Sie werden körperlich belastbarer
  • Dadurch kommen Sie mit den Alltagsaufgaben besser zurecht
  • Durch Bewegung kann sogar der Druck in den Lungengefäßen sinken
  • Sie lernen Ihren Körper und seine Möglichkeiten wieder besser kennen und bauen Ängste ab
  • Sie nehmen aktiv am Leben teil

Achtung: Das richtige Maß ist wichtig!

Ein gesunder Körper wird durch Training immer stärker und fitter. Bei Lungenhochdruck ist das anders: Zu intensiver Sport kann Herz und Lunge überfordern, sodass die Erkrankung noch schneller voranschreitet. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie sich nicht überanstrengen und Bewegung nur in Absprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt beginnen.

Das wichtigste Zeichen für eine Überforderung ist Atemnot. Wenn Sie bei einer Bewegung Luftnot spüren, hören Sie sofort auf und ruhen Sie sich aus. Weitere deutliche Hinweise für das richtige Maß liefern Ihre Herzfrequenz und Ihre Sauerstoffsättigung, welche Sie mit einem Pulsoximeter messen können. Generell sollte die Herzfrequenz (also der Puls) bei maximal 120/min liegen, die Sauerstoffsättigung darf nicht unter 90 SpO2 (pulsoximetrisch gemessene Sauerstoffsättigung) fallen. Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt erklären, in welchem Bereich diese Werte in Ihrem Fall liegen sollten.

In Bewegung kommen – Tipps für Lungenhochdruck-PatientInnen

Welche Sportarten eignen sich bei Lungenhochdruck?

Gut geeignet ist moderate Bewegung in Form von Spaziergängen, ausgewählten Yogaübungen, leichten Kräftigungsübungen oder gemäßigtem Fahrradergometer-Training.

Welche Sportarten sollte ich lieber meiden?

Alle Sportarten, welche mit großer Anstrengung oder erhöhtem Verletzungsrisiko einhergehen, sind für Sie nicht gut geeignet. Plötzliche Steigerungen der Bewegung sollten Sie ebenfalls vermeiden.

Welche Sportangebote gibt es für Lungenhochdruck-PatientInnen?

In vielen Städten in Deutschland und der Schweiz gibt es Lungensportgruppen, denen Sie sich nach Absprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt anschließen können. In Österreich sind solche Gruppen leider nicht verbreitet. Hier gibt es die Möglichkeit Lungensport im Rahmen einer ambulanten Rehabilitation unter professioneller Betreuung durchzuführen. Dort erhalten Sie Übungen und Trainingsempfehlungen, die genau auf Ihren Leistungsstand zugeschnitten sind. Außerdem treffen Sie dort andere Menschen in ähnlichen Lebenssituationen.

Wie beginne ich mit der Bewegung?

Generell sollten Sie nicht eigenständig mit Sport und Bewegung beginnen. Sprechen Sie vorher mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Ist alles geklärt, tasten Sie sich langsam an die Bewegung heran. Beobachten Sie genau, wie es Ihnen mit einem bestimmten Maß an Bewegung geht, und steigern Sie die Anforderungen nur langsam. Idealerweise erlernen Sie Möglichkeiten und Techniken einer angepassten Belastung im Rahmen eines stationären oder auch ambulanten Rehabilitationsaufenthalts in einem spezialisierten Zentrum.

Persönliche Erfahrung

Yogaübungen speziell für Lungenhochdruck-PatientInnen

Yogaübungen speziell für Lungenhochdruck-PatientInnenSie möchten gleich jetzt damit beginnen mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren? Wie wäre es mit diesen Yogaübungen speziell für Lungenhochdruck-PatientInnen die wir für Sie zusammengestellt haben? Am besten Sie probieren sie gleich jetzt und hier aus. Wenn Ihnen die Übungen gefallen, können Sie diese ganze einfach über den Tag verteilt in Ihren Alltag integrieren, um zwischendurch Ihren Nacken zu mobilisieren und die Wirbelsäule zu stärken.

Wussten Sie schon

Sport gilt auch als wichtige Maßnahme bei depressiven Verstimmungen. Sie stärken also mit Bewegung nicht nur Ihren Körper, sondern tun auch etwas für Ihre mentale Gesundheit.

Geprüft Prim. Dr. Peter H. Heininger: Stand Dezember 2019

Bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.

Würden Sie diesen Online-Kurs empfehlen?

4.4/5 - (349)
Zur Kursübersicht

Dieser Kurs ist Teil der Kursreihe „Leben mit Lungenhochdruck“

Zur Kursreihe
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.