2. Begleiterscheinungen

Nebenwirkungen

Gerade in der Krebstherapie können immer wieder starke Nebenwirkungen auftreten. Was sagen Nebenwirkungen über die Wirkung meiner Therapie aus und wie soll ich als Betroffene/r damit umgehen?

Soll ich die Medikamente bei Nebenwirkungen absetzen?

Ihre Therapie sollte auch bei Auftreten von Nebenwirkungen keinesfalls selbstständig beendet werden. Moderne Chemo- und Immuntherapien zeichnen sich durch hohe Wirksamkeit (=hochpotente Wirkung) aus. Dies steht jedoch oftmals in Zusammenhang mit ebenfalls starken, unerwünschten Nebenwirkungen, die damit leider zur Therapie dazugehören können.

Bedeuten die Nebenwirkungen, dass meine Medikamente nicht so wirken wie sie sollten?

Ihre Therapie wirkt auch wenn Nebenwirkungen auftreten.

Wenn ich gar keine Nebenwirkungen durch die Medikamente spüre, wirken diese dann überhaupt?

Keine Nebenwirkungen sind erfreulich. Da kein direkter Zusammenhang zwischen Nebenwirkungen und Therapiewirksamkeit zu erkennen ist, brauchen Sie keine Bedenken über die Therapiewirksamkeit zu haben.

  • Ihre Therapie wirkt auch ohne Nebenwirkungen.

Wechselwirkungen

In der Therapie kann es immer wieder zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Nährstoffen kommen. Was Wechselwirkungen sind und worauf hierbei zu achten ist erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Was sind Wechselwirkungen und wie erkenne ich sie?

Nehmen Sie gleichzeitig mehrere Medikamente ein, so können sich die Inhaltsstoffe dieser gegenseitig beeinflussen bzw. miteinander wechselwirken. Dadurch kann sich die Wirkungsweise verändern. Diese Zusammenhänge zu erkennen ist Aufgabe des medizinischen Personals. Für Sie ist es wichtig, dass Sie dieses über alle eingenommenen Medikamente informieren.

Können Medikamente, die ich gegen andere Krankheiten nehme, Einfluss auf meine Lungenkrebs-Therapie haben?

Auch bei der Lungenkrebstherapie kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Informieren Sie Ihre/n Ärztin/Arzt über alle weiteren eingenommenen Medikamente!

Welche Nahrungsmittel und Getränke beeinflussen die Wirkung meiner Medikamente?

Manche Nahrungsmittel oder Getränke können die Aufnahme (Resorption) oder die Verarbeitung von Medikamenten, fallweise auch beides, beeinflussen.

Dazu gehören:

  • Grapefruitsaft
  • Kaffee
  • Schwarzer Tee
  • Milch
Tipp:

Nehmen Sie Ihre Medikamente am besten immer mit einem Glas Wasser ein!

Worauf sollte ich sonst bei meiner Ernährung achten?

Zur Ernährung während einer Krebstherapie finden Sie verschiedenste Ratschläge. Das Wichtigste ist jedoch eine ausgewogene Ernährung.

Durch die Therapie und den Krebs kann es zu Appetitlosigkeit oder Übelkeit kommen. Um Ihren Körper trotzdem mit ausreichend Nahrung zu versorgen, können folgende Tipps helfen:

  • Nutzen Sie die Momente, in denen Sie Lust auf Essen verspüren!
  • Ingwer wirkt appetitanregend und gegen Übelkeit. Kochen Sie sich einen Ingwertee oder trinken Sie Ingwerwasser!
  • Verteilen Sie die Mahlzeiten auf kleine Portionen über den Tag.

Gibt es Nahrungsergänzungsmittel die ich vermeiden sollte?

Einen Einfluss auf die Therapie nehmen auch Nahrungsergänzungsmittel. Diese können in hohen Konzentrationen sogar schädlich sein. Besondere Vorsicht gilt bei:

  • Folsäure
  • Vitaminpräparaten
  • Johanniskraut

Im Zweifel halten Sie auch hier Rücksprache mit Ihrer/m behandelnder/n Ärztin/Arzt.

Begleiterkrankungen

Es kann sein, dass parallel zu Ihrer Krebserkrankung noch andere Erkrankungen behandelt werden müssen. Ihre verschiedenen Therapien sollten aufeinander abgestimmt werden

Muss ich meine OnkologInnen informieren, wenn ich zusätzlich andere Medikamente einnehme?

Kommunikation zwischen Ärztin/Arzt und PatientIn ist die Grundlage der Therapie. Informieren Sie Ihre OnkologInnen, wenn Sie frei verkäufliche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Berichten Sie über Besuche bei anderen Fachärztinnen/Fachärzten und die dort vereinbarten Therapien. So können auch hier unerwünschte Wechselwirkungen erkannt werden.

Warum ist es wichtig, ÄrztInnen, die ich wegen anderer Krankheiten aufsuche, über meine onkologische Therapie zu informieren?

Auch umgekehrt gilt: Lassen Sie auch andere FachärztInnen und Ihre/n Hausärztin/Hausarzt von der onkologischen Therapie wissen. So können die Therapien optimal aufeinander abgestimmt werden. Einige Krebstherapien wurden erst in den letzten Jahren entwickelt und sind daher noch nicht allen ÄrztInnen bekannt. Bei Unsicherheiten halten Sie Rücksprache mit Ihren OnkologInnen.

Tipp:

Bitten Sie Ihre ÄrztInnen sich untereinander auszutauschen. So können unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden und es ist möglich die Medikation abzustimmen.

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Geprüft Prim. Priv.-Doz. Dr. Christopher Lambers: Stand November 2022, AT-7590; 10/2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.