Morbus Fabry ist eine seltene, genetisch bedingte Speicherkrankheit. Doch was sind die Ursachen und mögliche Risikofaktoren für die Erkrankung? Welche Symptome deuten auf Morbus Fabry hin? Wie kann die Erkrankung sicher diagnostiziert werden? Diese Schulung beantwortet diese und weitere Fragen. Darüber hinaus wird auch auf die Veränderungen des persönlichen Alltags nach einer Diagnose mit Morbus Fabry eingegangen und aufgezeigt, wie ein guter Umgang mit der Erkrankung gelingen kann.
Morbus Fabry einfach erklärt
Was ist Morbus Fabry?
Morbus Fabry ist eine seltene, genetisch bedingte Erbkrankheit, bei der es durch eine Veränderung am X-Chromosom, genauer gesagt am GLA-Gen, zu einem Mangel eines gewissen Enzyms kommt. Das Enzym heißt Alpha-Galaktosidase A. Dieses Enzym, Alpha-Galaktosidase A, baut normalerweise in den Zellen verschiedene Fettstoffe ab, genauer gesagt Glykosphingolipide. Diese Glykosphingolipide kann man sich einfacher gesagt als Fettmoleküle vorstellen, die sich dann in verschiedenen Zellen im Körper ablagern, und zwar in den Lysosomen – deswegen auch „Lysosomale Speichererkrankung“. Die Lysosome kann man sich wie die Müllabfuhr des Körpers vorstellen. Wenn diese Funktion der Müllabfuhr gestört ist, kommt es zu verschiedenen Zelldysfunktionen und Organschäden in weiterer Folge. Das Ganze passiert in ganz vielen verschiedenen Zellen im Körper und auch in verschiedenen Organen. Dadurch ist die Erkrankung sehr vielschichtig, sehr komplex und unterscheidet sich auch in vielen Fällen sehr stark von Patient zu Patient.
In welchem Alter tritt Morbus Fabry auf?
Wie schon erwähnt, liegt Morbus Fabry als genetisch bedingte Erkrankung bereits ab dem Lebensbeginn vor. Die genetische Grundlage ist sozusagen in den Patientinnen und Patienten vorhanden ab dem Lebensbeginn. Die Symptome bzw. die Krankheitserscheinungen können aber schon im Kindesalter auftreten und detektiert werden.
Man muss dazu aber sagen, dass die Verläufe und die Symptome von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sind. Das heißt, wir haben sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe.
Wie häufig kommt die Erkrankung vor?
Aufgrund der vielfältigen Manifestationen von Morbus Fabry ist es nicht ganz einfach, Patientinnen und Patienten zu diagnostizieren. Dadurch gibt es sicher auch eine sehr hohe Dunkelziffer. Die Studien, die durchgeführt wurden, detektieren teilweise in Neugeborenen-Screenings nur die Genveränderung an sich. Dazu muss man aber gleich sagen, dass nicht eine Genveränderung am GLA-Gen an sich automatisch zur Erkrankung führt. Dadurch kann man die Zahlen zum Morbus Fabry nicht ganz einfach sagen. Man geht davon aus, dass die Prävalenz, also die Häufigkeit von Morbus Fabry bei circa 1:40.000 bis 1:117.000 ist. Wie gesagt, die Dunkelziffer ist sehr hoch, aber auch die Krankheitsbeteiligung sehr unterschiedlich.
Zusätzlich ist die Häufigkeit bei speziellen Patientengruppen auch sehr unterschiedlich. Wenn man zum Beispiel bei Patientinnen und Patienten, die an der Dialyse sind oder Patienten mit einem verdickten Herzmuskel oder Patientinnen und Patienten mit Schlaganfällen nach Morbus Fabry sucht, ist die Häufigkeit deutlich höher.
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Symptome bei Morbus Fabry
Was sind typische Symptome bei Morbus Fabry und wie unterscheiden sie sich bei Männern und Frauen?
Morbus Fabry ist, wie schon ein paar Mal erwähnt, eine sehr vielschichtige Erkrankung. Die Symptome bestehen in Summe aus einem Symptomkomplex, der in unterschiedlichen Lebensphasen auftreten kann. Gewisse Symptome sind bereits ab der Kindheit vorhanden oder können vorhanden sein. Das muss nicht in jedem Patienten oder jeder Patientin so sein.
Das sind zum Beispiel die Schmerzen in den Händen und Füßen, die bei Fieber, bei Kälte und Wärmeeinflüssen verstärkt sind.
Das ist die verminderte Fähigkeit zu schwitzen.
Das sind Augenveränderungen, die sogenannte Cornea verticillata, spezielle Hornhautveränderungen, die vom Augenarzt oder der Augenärztin gefunden werden können.
Das sind kleine rote Pünktchen, rot bis violett, die sogenannten Angiokeratome, die am Körperstamm, manchmal auch in der Bikinizone gefunden werden können.
Im Verlauf der Erkrankung können dann bei Patientinnen und Patienten verschiedene Organbeteiligungen hinzukommen:
Das ist einerseits die Beteiligung der Nieren mit einer erhöhten Eiweißausscheidung im Harn, im Verlauf auch möglicherweise einer Nierenschwäche.
Die Beteiligung des Herzens mit einem verdickten Herzmuskel, aber auch Herzrhythmusstörungen und Symptome der Herzbeteiligung können auftreten, wie zum Beispiel Atemnot oder Herzrhythmusstörungen, wie schon gesagt, aber auch Brustschmerzen, die manchmal bei Patientinnen und Patienten vorkommen.
Zusätzlich sind erhöhte Zahlen an frühzeitigen Schlaganfällen berichtet worden, außerdem noch Magen-Darm-Beschwerden, die teilweise auch schon in der Kindheit berichtet werden, aber leider aufgrund der Charakteristik sehr unspezifisch sind und selten eigentlich zur richtigen Diagnose führen.
Aufgrund der genetischen Grundlage am X-Chromosom vererbt kann dies sehr unterschiedlich sein zwischen Männern und Frauen. Prinzipiell im Allgemeinen sagt man, dass Frauen meist weniger beteiligt sind oder auch gar keine Krankheitsbeteiligung haben. Sie können aber im Endeffekt genauso stark beteiligt sein wie Männer.
Welche Symptome können im Verlauf der Erkrankung hinzukommen?
Man kann bei Morbus Fabry grob gesagt auch zwischen zwei Krankheitsverläufen bzw. Varianten von Morbus Fabry unterscheiden: der sogenannten klassischen Variante, wo die Symptome schon im Kindesalter auftreten und der sogenannten Late-Onset-Variante von Morbus Fabry, einer Variante, wo die Symptome überhaupt erst im späteren Alter auftreten und teilweise auch nur auf ein Organ primär ausgeprägt sind.
Die Beteiligung der Nieren kann bei der klassischen Variante mit zunehmendem Alter sich verstärken. Die Beteiligung am Herzen kann manchmal eben erst auftreten bei der Late-Onset-Variante, aber sie kann auch sich in zunehmendem Alter verstärken.
Die Herzschwäche kann auftreten bzw. Symptome können stärker werden. Atemnot, Beinödeme, das heißt Wassereinlagerungen in den Beinen, können mit zunehmendem Krankheitsverlauf auftreten oder sich eben verschlechtern. Manche Patientinnen und Patienten berichten von einer Hörschwäche oder einem Tinnitus. Und wie schon erwähnt und kann man nicht oft genug sagen, sind die Krankheitsverläufe sehr individuell und sollten regelmäßig re-evaluiert werden.
Bei welchen Verdachtssymptomen sollte ich mir ärztlichen Rat einholen?
Bei Morbus Fabry ist es der Symptom- und Erkrankungskomplex, der zur Verdachtsdiagnose führen sollte, einerseits für die Ärztinnen und Ärzte, aber andererseits auch den Patienten / eine Patientin dazu bewegen kann, diese Erkrankung aktiv anzusprechen.
Wenn zum Beispiel ab der Kindheit diese Schmerzen in Händen und Füßen auftreten,
Ein Patient oder Patientin bemerkt schon diese rötlichen violetten Pünktchen bei sich, berichtet davon, dass eine Nierenschwäche vorliegt, oder wie eben gesagt wurde, dass eine Nierenschwäche vom Arzt diagnostiziert wurde, von der Ärztin, wenn das verdickte Herz gefunden wird, wenn das verminderte Schwitzen von Patientinnen und Patienten berichtet wird, wenn eine Magen-Darm-Beschwerde oder Magen-Darm-Beschwerden allgemein schon länger ein Problem sind, ab der Kindheit und eben in diesem Gesamtkomplex auftreten, dann könnte man sich die Frage stellen: Liegt hier ein Morbus Fabry vor?
Zusätzlich ist es aber auch wichtig, bei einer bekannten Familien-Anamnese an Morbus Fabry zu denken. Leider ist es häufig dennoch, obwohl wir mittlerweile als Ärztinnen und Ärzte sehr stark auch an die Familien-Anamnese denken, der Fall, dass nicht alle Familienangehörigen über die Diagnose ihrer Familienangehörigen Bescheid wissen und dementsprechend auch teilweise nicht getestet werden.
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Ursachen und Risikofaktoren für Morbus Fabry
Welche möglichen Ursachen gibt es für die Erkrankung?
Die Ursache für Morbus Fabry ist klar eine genetische Veränderung, die mit Lebensbeginn vorliegt und am sogenannten GLA-Gen am X-Chromosom eine genetische Variante darstellt.
Ist Morbus Fabry ansteckend?
Morbus Fabry ist nicht ansteckend. Man sollte aber natürlich die Möglichkeit der Weitergabe an die Nachkommen beachten. Das heißt, die genetische Variante wird auch speziell über das X-Chromosom an die Nachkommen vererbt.
Gibt es Faktoren, die das Risiko erhöhen, an Morbus Fabry zu erkranken?
Es gibt über 1.000 verschiedene genetische Varianten des GLA-Gens, die ganz unterschiedlich sich ausprägen. Manche haben überhaupt keine Krankheitsrelevanz, und es wird sich nie Morbus Fabry ausprägen. Manche sind aber ganz klar mit einer sogenannten klassischen Variante assoziiert, das heißt, dass das Vollbild eines Morbus Fabry auftreten kann. Manche sind aber eben mit diesen sogenannten Late-Onset-Varianten vergesellschaftet. Das heißt, dass erst im späteren Alter und teilweise auch nur eine Organbeteiligung auftritt.
Das männliche Geschlecht ist auch ein Faktor, der meistens zu einer stärkeren Krankheitsausprägung führt. Es kann aber auch in Frauen zu einer gleich starken Krankheitsausprägung kommen.
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Arztgespräch bei Morbus Fabry
An welche Fachärztin/welchen Facharzt sollte ich mich bei Verdacht auf Morbus Fabry wenden?
Der Morbus Fabry wird prinzipiell interdisziplinär, das heißt von verschiedenen Fachrichtungen betreut. Ärztinnen und Ärzte der Neurologie, der Pädiatrie, der Nephrologie, also die Nierenärzte und -ärztinnen, der Kardiologie, der Herzärztinnen und -ärzte, sind an der Betreuung beteiligt. Aber die Erstdiagnostik kann prinzipiell von jedem Arzt oder jeder Ärztin gestartet werden. Spätestens wenn es aber auffällige Befunde gibt oder Unklarheiten, sollte ein spezialisiertes Zentrum wie zum Beispiel das AHK Wien aufgesucht werden.
Welche Fragen sollte ich der Ärztin/ dem Arzt stellen?
Patientinnen und Patienten mit dem Verdacht oder der Diagnose Morbus Fabry können natürlich alle Fragen an ihre betreuenden Ärztinnen und Ärzte stellen. Wenn der Verdacht vorliegt oder von Patienten geäußert wird, können speziell die Symptome angesprochen werden, die aufgefallen sind oder die auch Organveränderungen, die schon diagnostiziert wurden, teilweise angesprochen werden. Aber wenn die Diagnose gestellt wurde, ist es natürlich für Sie als Patient oder Patientin wichtig, dass Sie alle Fragen stellen, die für Sie zum Verlauf, zur Therapie, aber auch zur Relevanz für die Nachkommen, für die Kinder, relevant sind.
Welche Fragen kann mir meine Ärztin/ mein Arzt stellen?
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie beim Verdacht auf Morbus Fabry danach fragen, ob es in der Familie die Erkrankung gibt, ob sie schon bei jemandem nachgewiesen wurde, ob es unterschiedliche Begleiterkrankungen gibt, welche Risikofaktoren für einen Patienten und Patienten im Allgemeinen bestehen und dann natürlich im Speziellen nach den Symptomen und bisherigen Befunden bezüglich Morbus Fabry fragen.
Das heißt, die schon erwähnten Symptome des verringerten Schwitzens, der Schmerzen in den Händen und Füßen, der Magen-Darm-Beschwerden aber auch der bisherigen Befunde, wie schon gesagt, der Nierenschwäche, der erhöhten Eiweißausscheidung, des verdickten Herzens, frühzeitige Schlaganfälle werden in diesem Gespräch unter anderem besprochen.
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Der Weg zur Diagnose bei Morbus Fabry
Welche Untersuchungen werden zur Diagnose von Morbus Fabry durchgeführt?
Die Diagnostik bei Morbus Fabry beinhaltet primär eine Blutprobe, eine Analyse verschiedener Marker im Blut, das heißt einerseits der Enzymaktivität dieses typischerweise verringerten Enzyms der Alpha-Galaktosidase A.
Unterstützend kann auch ein Blutwert, das sogenannte Lyso-Gb3, das ist eines dieser speziellen Fettmoleküle, herangezogen werden, das typischerweise bei Morbus Fabry erhöht ist.
In vielen Fällen, vor allem bei Frauen, aber auch bei Männern mit dieser Late-Onset genetischen Variante ist die genetische Analyse schlussendlich notwendig. Diese genetische Analyse sollte in einem genetischen Beratungsgespräch mit dem Patienten oder Patientin besprochen werden und auch die Relevanz für eben alle Nachkommen sollte thematisiert werden.
Gibt es Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, die man ausschließen sollte?
Durch die Vielschichtigkeit von Morbus Fabry und die unterschiedlichen Organbeteiligungen gibt es natürlich auch eine Vielzahl an Diagnosen oder Differentialdiagnosen, die infrage kommen, bevor die Erkrankung Morbus Fabry diagnostiziert wird bzw. gerade wenn diese ausgeschlossen wurde.
Das ist einerseits das verdickte Herz, das eine unterschiedliche Differenzialdiagnose hinter sich zieht, wie zum Beispiel die Amyloidose, die hypertrophe Kardiomyopathie, aber auch die Nierenschwäche, die eine Vielzahl an Ursachen haben kann, die teilweise auch deutlich häufiger sind als Morbus Fabry.
Schlaganfälle, die bei Morbus Fabry häufig auftreten, haben natürlich auch ein ganz anderes Ursachenprofil, häufiger natürlich das Vorhofflimmern, das zu Schlaganfällen führen kann, aber auch unterschiedlichste andere Erkrankungen,
Schmerzen und Magen-Darm-Beschwerden sind natürlich ein sehr unspezifische Symptom, das in der Neurologie sicher sehr viele Differentialdiagnosen findet.
Gerade wenn Morbus Fabry nicht diagnostiziert werden kann bzw. die inklusive genetische Analyse keinen Befund für Morbus Fabry liefert, sollten die verschiedenen anderen möglichen Diagnosen mit dem Arzt oder Ärztin besprochen werden oder von diesen diagnostiziert werden.
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Verlauf und Prognose von Morbus Fabry
Wie ist der Krankheitsverlauf bei Morbus Fabry?
Die Krankheitsverläufe unterscheiden sich teilweise sehr stark zwischen Patientinnen und Patienten.
Die Möglichkeit besteht, dass die Genvariante überhaupt gar keine Organbeteiligung mit sich führt, dass Patienten und Patientinnen Zeit ihres Lebens überhaupt gar keine Auswirkungen der zugrundeliegenden Genvariante bemerken oder diagnostiziert werden können.
Es kann dazu kommen, dass die klassische Morbus-Fabry-Variante sich ausprägt, das heißt im Prinzip eine Vielzahl dieser schon erwähnten Symptome und Organbeteiligungen auftritt.
Es kann sein, dass eine Late-Onset-Genvariante vorliegt, das heißt, dass erst mit zunehmendem Erwachsenenalter Symptome auftreten oder Organbeteiligungen gefunden werden.
Wie schon erwähnt, auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die hier sehr relevant sind.
Und in Summe muss man sagen, dass die regelmäßigen Durchuntersuchungen bei diagnostiziertem Morbus Fabry sehr wichtig sind. Das heißt, wenn man diese Diagnose erfährt, dann wird der Arzt und die Ärztin regelmäßige Kontrolltermine zur Durchuntersuchung der verschiedenen Organsysteme mit dem Patienten und der Patientin vereinbaren.
Ist Morbus Fabry heilbar?
Momentan ist die Ursache von Morbus Fabry, das heißt die genetische Grundlage, die Genveränderung im GLA-Gen, nicht heilbar. Wir können aber mittels spezifischer Therapie und unterstützender Therapie der jeweiligen Organbeteiligung das Voranschreiten der Erkrankung reduzieren und Symptome lindern.
Wie verändert sich die Lebenserwartung durch Morbus Fabry?
Die Prognose und der Krankheitsverlauf bei Morbus Fabry ist, wie gesagt, etwas sehr Individuelles. Es gibt zwar Daten, die sagen, dass die Lebenserwartung um 16 Jahre bei Männern und um fünf Jahre bei Frauen reduziert sein könnten. Aber die Abschätzung der Prognose ist, wie gesagt, etwas, was sich von Fall zu Fall sehr unterscheidet. Wir wissen aber, dass wir durch spezifische Therapie das Voranschreiten der Erkrankungen reduzieren und den Patienten somit helfen können.
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Familienplanung bei Morbus Fabry
Wie wird Morbus Fabry vererbt?
Morbus Fabry ist eine X-chromosomal vererbte Krankheit. Das heißt, diese Genveränderung am X-Chromosom wird mit dem X-Chromosom mit weitervererbt. Dementsprechend ist es abhängig davon, ob die Mutter oder der Vater eines Kindes durch die Erkrankung betroffen sind und welches Geschlecht das Kind hat.
Ist die Mutter betroffen, Frauen haben ja sozusagen zwei X-Chromosomen, ist das Risiko für Töchter und Söhne jeweils 50 zu 50 % , auch diese Genveränderung zu erben.
Ist der Vater betroffen, und da Männer ja mit einem X-Chromosom und einem Y-Chromosom ausgestattet sind, dann wird diese Genveränderung am X-Chromosom an alle Töchter weitergegeben, aber eben nie an Söhne, weil die von den Vätern das Y Chromosom erben.
Kann ich trotz der Erkrankung Kinder bekommen?
Patientinnen und Patienten mit Morbus Fabry können natürlich dennoch Kinder bekommen. Das Risiko der Vererbung sollte natürlich in Betracht gezogen werden und im Rahmen einer genetischen Beratung mit Spezialistinnen und Spezialisten besprochen werden.
Hat Morbus Fabry Auswirkungen auf die Schwangerschaft?
Die Datenlage zum Verlauf von Schwangerschaften bei Morbus Fabry ist begrenzt. Es gibt diskrete Hinweise aus einzelnen kleinen Studien dazu, dass das Risiko für nicht lebensbedrohliche Komplikationen der Schwangerschaft erhöht ist. Wenn Sie als Patientin mit Morbus Fabry allerdings planen, schwanger zu werden oder schwanger sind, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Die werden dann gemeinsam mit Ihnen den Schwangerschaftsverlauf verfolgen und Sie bestmöglich währenddessen betreuen.
Hier geht es zum Video-Interview: „Familienplanung bei Morbus Fabry”