Das Fortschreiten der Myelofibrose kann zu einer deutlichen Größenzunahme der Milz führen. Hier sind die gängigen Behandlungen der Milzvergrößerung:
- JAK-Inhibitoren: Milzvergrößerung kann sehr effektiv mit JAK-Inhibitoren behandelt werden. Sie können die Größe der Milz reduzieren und Symptome lindern. Nähere Informationen zu JAK-Inhibitoren finden Sie in der Lektion “Behandlung mit JAK-Inhibitoren bei Myelofibrose”.
- Bestrahlung der Milz: Die Bestrahlung der Milz kann eine Alternative zur Entfernung der Milz (Splenektomie) sein, der Effekt hält aber oft nur wenige Monate an.
- Entfernung der Milz (Splenektomie): Die Entfernung der Milz wird selten durchgeführt, da sie mit erheblichen Risiken verbunden ist. Nach der Splenektomie kommt es oft zu einem Anstieg der Gerinnungszellen (Thrombozyte), was das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in den Blutgefäßen (Thrombose) erhöht. Außerdem sind Patient:innen nach der Entfernung der Milz anfälliger für schwere Infektionen durch Bakterien wie etwa Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae B. Vor der Entfernung der Milz sollten Patient:innen deswegen gegen diese Bakterien geimpft werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Durch den Einsatz von JAK-Inhibitoren hat sich die Behandlung der Milzvergrößerung bei Myelofibrose deutlich verbessert. Eingriffe wie die Splenektomie und die Milzbestrahlung werden weniger notwendig. Sie werden nur noch selten durchgeführt, wenn die JAK-Inhibitoren nicht wirken oder starke Nebenwirkungen haben.