5. Arztgespräch bei Myelofibrose

Welche Fachärzt:innen sind für die Diagnose und Therapie der Myelofibrose zuständig?

Zuständig für die Diagnose und Behandlung von Myelofibrose (MF) sind Fachärzt:innen für Hämatologie . Sie sind spezialisiert auf das Blut und die blutbildenden Organe. Wenn sie zusätzlich auf Blutkrebs und verwandte Krankheiten spezialisiert sind, nennt man sie Hämatoonkolog:innen. Ihr Fachgebiet umfasst Krankheiten wie Blutarmut (Anämie ), Gerinnungsstörungen, Leukämien (Blutkrebs) und Myelofibrose.

Überweisungen an Hämatolog:innen oder Hämatoonkolog:innen erfolgen oft nach Auffälligkeiten bei Blutwerten, etwa im Rahmen eines Gesundheits-Check-ups. Auch nach einem thromboembolischen Ereignis, wie einer Thrombose oder einem Schlaganfall, können Krankenhäuser oder andere Fachärzte Blutwerte erheben und bei Verdacht auf Myelofibrose an Hämatolog:innen oder Hämatoonkolog:innen weiterleiten.

Was erwartet mich beim ersten Arztbesuch?

Beim ersten Arztgespräch steht die Anamnese im Mittelpunkt. Anamnese bedeutet Aufnahmegespräch, hier sammelt die Ärztin oder der Arzt wichtige Informationen über Ihre Krankengeschichte. Dabei werden Sie nach folgenden Themen befragt:

  • Begleit- oder Vorerkrankungen: Besonders thromboembolische Ereignisse wie Thrombosen oder Schlaganfälle, die in der Vergangenheit aufgetreten sind. Gleichzeitig ist es wichtig, auch andere bestehende Erkrankungen zu berücksichtigen, da diese die Diagnose und Therapie beeinflussen können.
  • Symptome: Es wird nach Beschwerden gefragt, die auf eine Myelofibrose hindeuten könnten. Informationen zu ersten Anzeichen einer Myelofibrose erhalten Sie in der Lektion „Symptome bei Myleofibrose“.
  • Aktuelle Medikation: Der Fokus liegt hier auf Blutverdünnern und anderen Medikamenten, die Rückschlüsse auf Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhte Blutfettwerte erlauben.

Zu den weiteren Untersuchungen gehört eine körperliche Untersuchung, bei der beispielsweise auf eine vergrößerte Milz oder Leber geachtet wird, da diese häufig bei Myelofibrose auftreten können. Im nächsten Schritt können Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um Auffälligkeiten bei Blutwerten wie Hämoglobin, Leukozyten oder Thrombozyten festzustellen.

Vorbereitung auf das Arztgespräch

Eine gute Vorbereitung erleichtert das Gespräch und sorgt dafür, dass keine wichtigen Informationen verloren gehen. Dazu gehören:

  • Medikamentenliste: Es ist hilfreich, eine Medikamentenliste mitzubringen, auf der alle aktuell eingenommenen Medikamente vermerkt sind.
  • Arztbriefe & Befunde: Falls vorhanden, sollten Sie auch Arztbriefe oder Informationen zu relevanten Vorerkrankungen mitbringen.
  • Laborwerte: Ein aktuelles Blutbild oder ältere Blutwerte aus der Vorgeschichte können ebenfalls nützlich sein. Diese helfen der Ärztin oder dem Arzt dabei, den Verlauf und den Zeitpunkt von Veränderungen besser einzuordnen.
  • Fragen und Symptome: Notieren Sie sich im Vorfeld Fragen, die Sie während des Gesprächs klären möchten, um sicherzustellen, dass nichts vergessen wird. Auch wenn Sie neue Symptome oder Veränderungen bei bestehenden Symptomen wahrgenommen haben, sollten Sie diese für das nächste Arztgespräch notieren.
  • Begleitperson: Nehmen Sie eine vertraute Person zum Gespräch mit. Eine Begleitperson kann helfen, Informationen besser aufzunehmen und zusätzliche Fragen zu stellen.
  • Gesprächsnotizen: Machen Sie sich während des Gesprächs Notizen, damit Sie später im Zweifel nochmal nachlesen können.

Wir freuen uns über Ihr Feedback

Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.


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    Geprüft Priv.-Doz.in Dr.in Stefanie Jilg: Stand Jänner 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Anämie
    Verminderung der roten Blutkörperchen oder des Hämoglobins im Blut, die zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Körpers führt. Symptome können Müdigkeit, Schwäche und Blässe sein.
    Anamnese
    Dient als Grundlage für Arztgespräche oder Diagnosen und besteht aus Fragen zum Gesundheitszustand, Symptomen, Lebensgewohnheiten und weiteren Themen wie zum Beispiel dem Beruf.
    Hämatologie
    Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Blutes, des Knochenmarks und der blutbildenden Organe beschäftigt.
    Leukozyten
    Der medizinische Begriff für "weiße Blutkörperchen". Sie sind ein Teil des Immunsystems und spielen dort eine wichtige Rolle, indem sie dort Krankheitserreger bekämpfen. 
    Thrombose
    Bildung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß, das den Blutfluss blockieren kann. Kann in Venen oder Arterien auftreten.
    Thrombozyten
    (Blutplättchen)
    Zellfragmente im Blut, die bei der Blutgerinnung und Wundheilung sehr wichtig sind.