Die Myelofibrose (MF) verursacht häufig eine Vielzahl von Symptomen. Diese Symptome sind oft unspezifisch und treten von Person zu Person unterschiedlich auf. Manche Patient:innen bemerken früh Beschwerden, während andere kaum Veränderungen feststellen.
Müdigkeit und Erschöpfung
Ein häufiges erstes Anzeichen der Myelofibrose ist eine ausgeprägte Müdigkeit, begleitet von einem allgemeinen Schwächegefühl. Viele Betroffene fühlen sich dauerhaft erschöpft und erleben einen deutlichen Rückgang ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Diese Symptome entstehen häufig durch eine Blutarmut (Anämie ), die durch die gestörte Blutbildung im Knochenmark verursacht wird. Der Körper erhält weniger Sauerstoff, was die Muskeln und Organe beeinträchtigt und die Symptome verstärkt.
Muskel- und Gelenkschmerzen
Schmerzen in Muskeln und Gelenken treten ebenfalls häufig auf. Diese werden durch sogenannte proinflammatorische Botenstoffe ausgelöst, die bei Myelofibrose verstärkt ausgeschüttet werden. Diese Botenstoffe verursachen entzündungsähnliche Reaktionen im Körper, die sich durch Verspannungen, Steifheit oder ziehende Schmerzen äußern können. Diese Symptome treten nicht immer auf, sind jedoch ein häufiger Grund, warum Betroffene medizinischen Rat suchen.
Thrombosen und ungewöhnliche Blutgerinnsel
In einigen Fällen wird die Myelofibrose erst durch ungewöhnliche thrombotische Ereignisse diagnostiziert. Dazu gehören Blutgerinnsel, die in untypischen Körperregionen auftreten, wie etwa in der Milz oder im Bauchraum. Auch Schlaganfälle oder Lungenembolien können erste Hinweise auf die Erkrankung sein. Solche Ereignisse können zu einer umfangreicheren Untersuchung führen, bei der die Erkrankung diagnostiziert wird.
Allgemeine unspezifische Symptome
Neben den oben genannten Beschwerden berichten einige Patient:innen von weiteren unspezifischen Symptomen wie:
- Nachtschweiß
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Fieber ohne erkennbare Ursache
- Appetitlosigkeit
Es ist wichtig zu betonen, dass die Myelofibrose eine seltene Erkrankung ist, die nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betrifft. Die beschriebenen Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Nachtschweiß können auch bei vielen anderen, häufigeren und oft harmloseren Bedingungen auftreten, wie Stress, Infektionen oder Schlafmangel.
Sollten Sie dennoch Unsicherheiten oder Sorgen haben, kann ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt helfen, Klarheit zu schaffen. In den meisten Fällen erweist sich die Ursache der Beschwerden als unbedenklich und gut behandelbar.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie mit der durch Myelofibrose verursachten Erschöpfung umgehen können, finden Sie mehr Informationen in der Schulung „Erschöpfung bei Myelofibrose“.