Blutuntersuchungen
Zentral ist die Untersuchung des Blutes. Hier werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Genanalysen: In einem Speziallabor wird das Blut auf Veränderungen in den drei Genen JAK2, CALR und MPL geprüft.
- Kleines Blutbild: Dabei wird die Anzahl der weißen Blutkörperchen, der roten Blutkörperchen und der Blutplättchen bestimmt.
- Großes Blutbild (Differentialblutbild): Hierbei werden die verschiedenen Arten der weißen Blutkörperchen genauer untersucht. Auffällig sind bei Myelofibrose häufig viele Blutzellen und frühe Zellformen, die auf eine gestörte Blutbildung hinweisen.
- LDH und Blutsenkungsgeschwindigkeit: Zusätzlich werden Werte wie LDH (Laktatdehydrogenase) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit gemessen, um den Zellumsatz zu beurteilen. Der Begriff „Zellumsatz“ bezeichnet den Prozess, bei dem alte oder geschädigte Zellen im Körper durch neue ersetzt werden. Bei Erkrankungen wie der Myelofibrose kann der Zellumsatz erhöht sein. Das bedeutet, dass die Zellen schneller abgebaut oder ersetzt werden, was oft mit einer verstärkten Aktivität des Immunsystems oder einer Schädigung von Geweben einhergeht. Bei Myelofibrose können deswegen LDH und Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöht sein.
Bildgebung
Oft wird ein Ultraschall der Milz durchgeführt, um ihre Größe zu bestimmen. Eine vergrößerte Milz spricht oft für eine Myelofibrose, da die Milz bei Myelofibrose durch die Verlagerung der Blutbildung belastet wird. Allerdings schließt eine kleine oder normalgroße Milz eine Myelofibrose nicht aus. Eine vergrößerte Milz allein ist kein Nachweis für eine Myelofibrose.
Knochmarkpunktion
Eine Knochenmarkpunktion dient dazu, die Diagnose zu sichern und Myelofibrose von anderen Erkrankungen wie Polycythaemia vera oder essentieller Thrombozythämie abzugrenzen.