5. Bewegung bei orthopädischen Problemen bei Amyloidose

Wie kann Bewegung bei orthopädischen Problemen bei Amyloidose helfen?

Bewegung ist ein wichtiger Teil in der Behandlung orthopädischer Probleme bei Amyloidose.

  • Mithilfe von Bewegung wird die Produktion von so genannten Endorphinen angeregt. Sie wirken als natürliche Schmerzmittel.
  • Zudem hilft regelmäßige Bewegung, die Gelenkfunktion zu erhalten und die Beweglichkeit zu verbessern. Sie trägt dazu bei, Muskelschwund zu verhindern, indem sie den Abbau von Muskelmasse stoppt und die Muskelkraft erhält, was wiederum die Gelenke entlastet.
  • Darüber hinaus steigert körperliche Aktivität die Lebensqualität, indem sie das allgemeine Wohlbefinden erhöht und Symptome wie Müdigkeit und depressive Stimmungslagen reduzieren kann.

Welche Formen der Bewegung helfen bei orthopädischen Problemen bei Amyloidose?

  • Bei Gelenkschmerzen und -entzündungen ist Bewegung wichtig, um die Gelenke geschmeidig zu halten, Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren. Besonders geeignet sind hierfür Dehnübungen, Wassergymnastik und leichtes Radfahren.
  • Bei einem Karpaltunnelsyndrom können spezielle Übungen und ergonomische Anpassungen im Alltag helfen, Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Händen zu lindern.
  • Für Muskel- und Sehnenschmerzen sind Dehnübungen und schonendes Krafttraining besonders effektiv, da sie die Muskulatur stärken und Schmerzen reduzieren können.

Welche Rolle spielen Kraft- und Ausdauertraining?

Bei einem Krafttraining wird die Muskulatur gestärkt. Mit einem leichten bis moderaten Krafttraining kann die Belastung der Gelenke reduziert und deren Funktion verbessert werden. Geeignet sind Übungen mit Widerstandsbändern, leichten Gewichten und Eigenkörpergewichtstraining.

Ein Krafttraining sollte beispielsweise bei einer Muskelschwäche eingesetzt werden. Mit einem Eigenkörpergewicht-Training, wie Plank (Unterarmstütz) oder Brücke kann die Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt werden. Eine Stärkung der Rumpfmuskulatur kann die Wirbelsäule und Gelenke unterstützen. Bei einem Karpaltunnelsyndrom sollte eine Kräftigung der Hand- und Gelenksmuskulatur im Vordergrund stehen. Übungen dazu wie Faust machen oder Dehnen finden Sie in der nächsten Lektion.

Ziel eines Ausdauertrainings ist eine Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit und Fitness und einer Reduktion von Entzündungen. Beispiele für ein geeignetes Ausdauertraining sind Spazierengehen und Radfahren.

Bei Gelenkschmerzen und einer Steifigkeit sollten Sie Ihre Ausdauer mit Radfahren oder Spazierengehen trainieren. Mit diesen Bewegungsarten können Sie Ihre Gelenke schonend bewegen. Auch Wassergymnastik eignet sich bei diesen Beschwerden, um eine schonende Entlastung der Gelenke und eine Förderung der Beweglichkeit zu erzielen.

Konkrete Übungen zu häufigen orthopädischen Beschwerden bei Amyloidose finden Sie in der Lektion „Übungen bei orthopädischen Problemen bei Amyloidose“.

Vorsicht mit Wassergymnastik bei Amyloidose mit Herzbeteiligung

Sollten Sie kardiologische Beschwerden haben, ist ein Training im Wasser möglicherweise nicht geeignet. Beim Schwimmen kann es aufgrund des Wasserdrucks zu einer erhöhten Beanspruchung des Herzens kommen. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, um herauszufinden, welche Art von Training für Sie passend ist.

Welche Arten von Bewegung sollten bei orthopädischen Problemen vermieden werden?

Um keine zusätzlichen Beschwerden hervorzurufen oder die bestehenden Probleme nicht zu verschlimmern, sollten Sie im Alltag bestimmte Bewegungsarten vermeiden:

  • Hochintensive Übungen, die hohe Belastungen oder plötzliche Bewegungen erfordern, sollten vermieden werden, da sie die Gelenke übermäßig belasten können (z.B. Kampfsport)
  • Starke Stoßbelastungen bei Sportarten wie Joggen auf harten Oberflächen, Basketball oder andere Aktivitäten mit hoher Stoßbelastung sollten ebenfalls vermieden werden.
  • Überlastung durch zu intensive oder zu häufige Trainingseinheiten kann die Gelenke und Muskeln überbeanspruchen und sollten daher umgangen werden.
  • Falsche Übungsausführungen ohne Anleitung durch eine Physiotherapeutin/einen Physiotherapeuten können zu Verletzungen führen.

Wie finde ich ein geeignetes körperliches Training bei orthopädischen Beschwerden?

Bei der Wahl eines für Sie geeigneten Trainings sind Sie nicht auf sich alleine gestellt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Sie dabei unterstützen können:

  • Orthopäd:innen und Rheumatolog:innen können Ihnen Übungen empfehlen, die speziell bei orthopädischen Beschwerden, insbesondere bei systemischen Erkrankungen wie der Amyloidose, hilfreich sind.
  • Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Physiotherapeut:innen können mit Ihnen gemeinsam maßgeschneiderte Übungsprogramme entwickeln, die regelmäßig überwacht und angepasst werden, um Sicherheit und Effektivität zu gewährleisten.
  • Viele Kliniken bieten spezialisierte Rehabilitationsprogramme an, die verschiedene Übungen kombinieren, um Schmerzen zu lindern und die Mobilität zu verbessern. Besonders schonend sind hierbei Aquatherapie (Wassergymnastik), Yoga, Tai Chi und Pilates.
  • Individuelle Übungsanleitungen und ergonomische Hilfsmittel unterstützen bei den Übungen und verringern das Verletzungsrisiko. Online-Ressourcen wie Übungsvideos und Fitness-Apps können ebenfalls nützlich sein, wenn sie von qualifizierten Fachleuten erstellt wurden.
Mein Beitrag zum Training bei Amyloidose

Es ist hilfreich, ein Tagebuch zu führen, um Fortschritte und Beschwerden festzuhalten. Regelmäßige Termine mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Physiotherapeutin/Ihrem Physiotherapeuten sind wichtig, um das Trainingsprogramm entsprechend anzupassen. Nehmen Sie diese wahr.

Für den Fall, dass Sie mehr Hilfe von außen brauchen, sollten Sie dies aktiv ansprechen. Informationen zu einigen Möglichkeiten finden Sie in der Lektion „Unterstützung bei orthopädischen Problemen bei Amyloidose“.

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Geprüft Dr. Donato D’Alonzo: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
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