4. Weg zur Diagnose Allergisches Asthma

Arztbesuch bei Allergischem Asthma

Beim Verdacht auf Allergisches Asthma können Sie einen Termin bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt vereinbaren. Im akuten starken Asthmaanfall sollten Sie nicht zögern, den Notruf zu wählen.

Ablauf des Arztbesuchs

Beim ersten Besuch wird Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt mit Ihnen über Ihre Beschwerden und Ihre Krankengeschichte sprechen. Folgende Fragen kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt stellen:

  • Welche Beschwerden haben Sie?
  • Was vermuten Sie als Auslöser des Asthmas? Was könnte das Allergen sein?
  • Was haben Sie dagegen schon gemacht?
  • Haben andere Familienmitglieder wie Eltern oder Geschwister Allergisches Asthma?
  • Welche weiteren Erkrankungen haben Sie?

Weitere mögliche Fragen finden Sie im Download “Fragen der Ärztin/des Arztes bei Allergischem Asthma”. Im Anschluss kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie untersuchen und weitere Tests anordnen. Wenn nötig, werden Sie in eine Allergieambulanz oder zur Lungenfachärztin/zum Lungenfacharzt überwiesen.

Eigene Fragen klären

Um gut mit Allergischem Asthma zu leben, ist es wichtig, dass Sie sich mit der Erkrankung und Therapie auskennen und wissen, was für Sie im Alltag von Bedeutung ist. Während des Termins sollten Sie deshalb Ihre eigenen Fragen ansprechen. Trauen Sie sich nachzuhaken, wenn Sie etwas nicht verstehen. Es kann Ihnen helfen, sich im Vorfeld des Termins vorzubereiten. Der Download “Fragen an die Ärztin/den Arzt bei Allergischem Asthma” unterstützt Sie dabei.

Allergietests bei Allergischem Asthma

Die Ärztin/der Arzt kann eine Blutuntersuchung und einen Hauttest machen, um herauszufinden, ob Sie auf eine Substanz allergisch reagieren.

Hauttest – Pricktest

Der Pricktest ist ein einfacher und schnell durchführbarer Allergietest. Meist wird der Test auf der Haut eines Unterarms gemacht.

  1. Die Ärztin/der Arzt teilt Ihren Unterarm mit einem Stift in mehrere Felder ein.
  2. In jedes Feld werden wässrige Lösungen mit möglichen Allergenen aufgetragen.
  3. Die Ärztin/der Arzt sticht mit einer kleinen Lanzette (ähnlich einer Nadel) in die obere Hautschicht ein, damit das Allergen in die Haut eindringen kann.

Wenn eine Allergie vorliegt, färbt sich die Stelle schon nach kurzer Zeit rot, sie schwillt an und eine Quaddel kann sich bilden. Möglicherweise entsteht auch Juckreiz, der jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwindet.

Blutuntersuchung – RAST- Test

Die Blutuntersuchung heißt auch Radio-Allergo-Sorbent-Test, kurz RAST-Test. Der RAST-Test wird dann eingesetzt, wenn das Ergebnis des Hauttests unklar war. Auch wenn der Pricktest aufgrund einer Hauterkrankung nicht möglich ist oder wegen einer bekannten Allergie zu belastend wäre, kann alternativ eine Blutuntersuchung gemacht werden.

  1. Dafür wird Ihnen Blut abgenommen.
  2. Das Blut wird im Labor auf eine Papierscheibe aufgetragen, die mit möglichen Allergenen beladen ist.
  3. Wenn Ihr Blut Antikörper gegen ein spezifisches Allergen enthält, binden diese Antikörper an das Allergen auf der Papierscheibe.

Wenn das Ergebnis positiv ist und Sie allergische Beschwerden haben, kann die Ärztin/der Arzt dadurch den Auslöser Ihrer Allergie bestimmen.

Lungentests bei Allergischem Asthma

Die Lungenfunktion wird bei einer Lungenfachärztin/einem Lungenfacharzt untersucht. Auch im Alltag können Sie Ihre Lungenfunktion mit einem Peak-Flow-Meter überwachen.

Lungenfunktionstest in der Arztpraxis

Die Lungenfunktion wird mit einem Spirometer untersucht. Das Spirometer ist ein Apparat mit einem Mundstück und einem Schlauch. Die Untersuchung findet entweder im Stehen statt oder Sie nehmen dafür auf einem Stuhl Platz. Direkt vor der Untersuchung sollten Sie nichts Essen, weil ein voller Magen die Ergebnisse beeinflussen kann.

Ablauf der Untersuchung

  1. Sie nehmen das Mundstück in den Mund und fixieren es mit Ihren Zähnen. Ihre Nase wird mit einer Klammer verschlossen.
  2. Sie erhalten folgende Atemkommandos:
  3. Erst werden Sie gebeten, so tief wie möglich einzuatmen und dann so tief wie möglich wieder auszuatmen. Ihre Vitalkapazität wird gemessen.
  4. Sie werden gebeten so tief wie möglich einzuatmen und dann so schnell wie möglich auszuatmen. Die Einsekundenkapazität (FEV1) und der Peak Expiratory Flow (PEF) werden erfasst.

Welche Werte ergeben die Untersuchung?

Durch den Lungenfunktionstest werden unter anderem folgende Werte erfasst:

  • Die Vitalkapazität setzt sich aus der Menge der Luft zusammen, die maximal eingeatmet und dann wieder ausgeatmet werden kann. Die Vitalkapazität ist vom Alter und Geschlecht abhängig und liegt bei Erwachsenen bei ungefähr 4,5 Litern. Sie kann bei AsthmatikerInnen verringert sein.
  • Die Einsekundenkapazität (FEV1) gibt an, wie viel Atemluftvolumen Sie in einer Sekunde ausatmen können. Der Wert ist vom Alter und Geschlecht abhängig. Er ist bei AsthmatikerInnen kleiner als bei Menschen ohne Asthma.
  • Der Peak Expiratory Flow (PEF) ist die maximale Atemstromstärke. Auch der PEF variiert nach Alter und Geschlecht und ist bei AsthmatikerInnen verringert. Durch den Wert können Sie mittels eines Peak-Flow-Meters Ihr Asthma zuhause überwachen. 

Lungenfunktion zuhause überwachen

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Lungenfunktion nach einer Asthmadiagnose auch zuhause überwachen. Sie können Ihren PEF mit einem Peak-Flow-Meter messen. Bleibt der Wert auf dem gleichen Niveau, wirkt Ihre Therapie gut. Wenn Ihre Peak-Flow-Werte sinken, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt kontaktieren.

Das Messgerät Peak-Flow-Meter bekommen Sie manchmal von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Alternativ können Sie das Messgerät in der Apotheke erwerben.

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Geprüft Dr.in Kathrin Hörmannstorfer-Fessl: Stand Juni 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.