7. Leben mit schwerem Asthma

Wie beeinflusst schweres Asthma meinen Alltag?

Schwere Verläufe von Asthma können:

  • die Lebensqualität beeinträchtigen
  • die Erwerbsfähigkeit gefährden
  • den Bewegungsradius einschränken
  • soziale Kontakte reduzieren
  • psychisch belastend sein

Das Ziel einer Behandlung ist es daher, diese Folgen so weit wie möglich zu vermeiden und ein Leben mit Asthma für Sie möglich zu machen. Moderne Therapien können Ihnen helfen, die Beschwerden zu lindern und alltägliche Einschränkungen zu vermeiden. Sie verbessern die Lebensqualität von Asthmapatient:innen erheblich.

Wie kann ich durch mein Verhalten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen?

Wenn bei Ihnen schweres Asthma festgestellt wurde, haben Sie viele Möglichkeiten, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.

  • Medikamenteneinnahme: Nehmen Sie Ihre verschriebenen Medikamente regelmäßig und nach ärztlicher Anordnung. Lassen Sie sich beraten, wenn Sie Fragen zur Medikation haben. Tragen Sie stets ein Notfallmedikament bei sich.
  • Regelmäßige Kontrollen: Halten Sie Rücksprache mit Ihren Ärzt:innen und nehmen Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahr.
  • Rauchentwöhnung: Rauchen ist der größte Risikofaktor für Asthma. Durch ein rauchfreies Leben verbessern sich die Symptome und das Risiko für Asthmaanfälle wird reduziert. Nutzen Sie Hilfsangebote, die Sie unterstützen, um mit dem Rauchen aufzuhören und bitten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin um Unterstützung.
  • Auslöser vermeiden: Identifizieren Sie Ihre individuellen Auslöser (Pollen, Staub usw.) und vermeiden Sie diese so weit wie möglich. Informieren Sie sich täglich über die Luftqualität in ihrer Umgebung. Falls möglich, vermeiden Sie es, sich an Tagen mit hoher Luftverschmutzung im Freien aufzuhalten.
  • Infektionen vermeiden: Schützen Sie sich vor Atemwegsinfektionen, indem Sie regelmäßig die Hände waschen und Menschenmengen meiden, besonders während der Grippe- und Erkältungssaison.
  • Aktiver Lebensstil: Bewegen Sie sich regelmäßig, um Ihre Lungenfunktion zu verbessern. Vermeiden Sie Übergewicht und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Stress ist ebenso ungünstig für Ihr Asthma, daher sollten Sie bei Bedarf Entspannungsmethoden, wie Meditation oder Yoga, anwenden.

Weiterführende Informationen zum Fortschreiten von schwerem Asthma, den Aussichten und ob es geheilt werden kann, finden Sie in der Lektion „Verlauf und Prognose bei schwerem Asthma“.

Asthma-App als Alltagsbegleiter

Es gibt spezielle Apps, die Asthmatiker:innen helfen können, Ihre Asthma-Symptome, Medikamenteneinnahme und Umwelteinflüsse zu verfolgen. Viele dieser Apps bieten auch Erinnerungsfunktionen für die Medikamenteneinnahme und zeigen Ihnen Trends in Ihren Symptomen an. So haben Sie jederzeit einen Überblick über Ihren Zustand und können schneller auf Veränderungen reagieren.

Wie kann ich mit Atemnot als Folge von schwerem Asthma umgehen?

Atemnot bei Asthma ist ein ernstzunehmendes Symptom, das sowohl akut als auch chronisch auftreten kann. Akute Atemnot kann bedrohlich sein und Angst auslösen, wobei chronische Atemnot die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann.

Um mit Atemnot bei schwerem Asthma umzugehen, beachten Sie folgende Tipps:
  • Notfallmedikament anwenden: Falls Sie einen Notfallinhalator von Ihren Behandler:innen verschrieben bekommen haben, nutzen Sie diesen.
  • Atemtechniken: Versuchen Sie die Lippenbremse – atmen Sie durch die Nase ein und durch leicht geschürzte Lippen aus, um die Atmung zu erleichtern.
  • Aufrechte Position: Setzen oder stehen Sie aufrecht, um die Atemwege zu entlasten.
  • Atemtherapien nutzen:  Spezielle Atemübungen und ein physiotherapeutisches Training können die Atemmuskulatur stärken, die Atmung verbessern und die Lungenfunktion optimieren.

Frühzeitige Atemnot-Symptome beachten

Lernen Sie, die ersten Symptome von Atemnot zu erkennen, um schnell reagieren zu können. Achten Sie auf frühzeitige Warnsignale wie vermehrtes Keuchen, ein Gefühl der Enge in der Brust und Schwierigkeiten beim tiefen Einatmen. Wenn Sie diese Symptome bemerken, handeln Sie sofort, indem Sie Ihre Notfallmedikamente verwenden und eine entspannte, aufrechte Position einnehmen. Ein schnelles Handeln kann verhindern, dass die Atemnot sich verschärft.

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AT-12661, 09/2024 | Geprüft Dr. Marcel Rowhani: Stand Sep. 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.