Bei Verdacht auf Asthma sollten Sie einen Lungenfacharzt oder eine Lungenfachärztin aufsuchen. Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin kann Ihnen eine Überweisung schreiben. Sie können aber auch ohne Überweisung einen Termin beim Facharzt / bei der Fachärztin vereinbaren. Bei schwierigen Verlaufsformen gibt es auch spezialisierte Zentren und Ordinationen, die sich mit schwerem Asthma gut auskennen.
An welche Fachärztin/ welchen Facharzt sollte ich mich bei Verdacht auf schweres Asthma wenden?
Welche Informationen sollte ich für den Arztbesuch bereithalten?
Bei Ihrem ersten Arztbesuch wegen Verdacht auf (schweres) Asthma sollten Sie unbedingt Folgendes vorbereiten:
- Bringen Sie alle notwendigen Unterlagen und Befunde (Arztberichte, Vorbefunde, Röntgenbilder) zum Termin mit.
- Erstellen Sie eine Medikamentenliste und bringen Sie, wenn möglich, die Medikamente mit. Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin kann Ihnen auch eine solche Liste ausdrucken.
- Notieren Sie sich Fragen, die Sie dem Arzt oder der Ärztin stellen möchten.
Nur mit allen vorliegenden Befunden kann Ihr behandelnder Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin eine ganzheitliche Diagnose stellen und Ihre Behandlung optimal anpassen.
Was erwartet mich beim ersten Arztbesuch?
Anmeldung und Anamnese
Anmeldung: Sie geben Ihre persönlichen und medizinischen Daten an.
Bei der Anamnese wird Ihre medizinische Vorgeschichte abgefragt, um Ihre Symptome einschätzen zu können. Mehr zu diesem Thema finden Sie in der Lektion „Symptome bei schwerem Asthma“. Fragen zu folgenden Themen könnten Ihnen gestellt werden:
- Vorerkrankungen: Welche Ihren aktuellen Beschwerden, Allergien, Vorerkrankungen haben Sie?
- Medikamente: Welche Medikamente nehmen Sie aktuell ein? Welche Medikamente haben Sie in der Vergangenheit eingenommen?
- Raucherstatus: Rauchen Sie oder haben Sie geraucht?
- Allergien: Haben Sie bekannte Allergien? Wann wurde der letzte Allergietest durchgeführt?
- HNO-Untersuchung: Hatten Sie bereits eine Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung?
- Refluxbeschwerden: Leiden Sie unter der Refluxerkrankung?
Folgende Untersuchungen werden möglicherweise bei Ihnen durchgeführt, um zu überprüfen, ob bei Ihnen schweres Asthma vorliegt.
Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie)
Bestimmung des Lungenvolumens und der Atemflusswerte (Enge der Bronchien). Bei der Asthma-Diagnose und der Verlaufskontrolle ist die Untersuchung der Lungenfunktion wichtig. Daher wird bei der Verlaufskontrolle von Asthma häufig ein Lungenfunktionstest (Spirometrie) durchgeführt. Hierbei werden das Lungenvolumen und die Atemflusswerte (Enge der Bronchien) bestimmt. Die Messung der Lungenfunktion wird in der Regel in einer Arztpraxis oder einem Spital durchgeführt. Der Test dauert meist nur einige Minuten. Der Lungentest besteht aus folgenden Schritten:
- Allgemeine Informationen zum Test: Der behandelnde Arzt oder die Ärztin erklärt Ihnen den Testablauf und die Handhabung der Geräte.
- Nasenklemme: Sie erhalten eine Nasenklemme, damit Sie beim Test nur durch den Mund und das Mundstück atmen.
- Handhabung des Testgeräts: Das Mundstück ist mit dem Spirometriegerät verbunden. Dieses nehmen Sie nehmen das Mundstück ganz in den Mund, zwischen Lippen und Zähne und umschließen es dicht mit den Lippen.
- Testdurchführung: Sie führen nach Anweisung bestimmte Atemtechniken durch, und das Gerät misst die Menge und Geschwindigkeit der Luft, die Sie ein- und ausatmen.
- Testwiederholung: Unter Umständen führen Sie den Test mehrmals durch, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
FENO-Messung
Dies ist eine weitere wichtige Untersuchung, bei der gemessen wird, wie viel Stickstoffoxid der Patient oder die Patientin ausatmet. Dieser Wert gibt Aufschluss über die Entzündung in den Atemwegen.
Sowohl die FENO-Messung als auch die Lungenfunktionsprüfung dienen der Beurteilung der Lungenfunktion. Beide Verfahren sind nicht-invasiv, das heißt, dass sie keine Nadeln oder Einschnitte erfordern. Die Ergebnisse beider Tests können zur Diagnose und Überwachung der Asthmaerkrankung beitragen.
- Spirometrie: Misst zum Beispiel wie viel Luft ein- und ausgeatmet wird und wie schnell das passiert. Sie beurteilt die Gesamtfunktion der Lunge.
- FENO-Messung: Bestimmt die Konzentration von Stickstoffoxid (NO) in der ausgeatmeten Luft. Sie konzentriert sich auf die Entzündungsaktivität in den Atemwegen.
Darüber hinaus können bei der Diagnostik für schweres Asthma auch andere Untersuchungen hilfreich sein, wie:
- Lungenröntgen
- Computertomografie (CT)
- Allergietests (Blutentnahme, Pricktest)
- Hals-Nasen-Ohrenuntersuchung (HNO)
- Gastroskopie
- Blutbild
Gespräch und Therapieplanung
Nach den Untersuchungen werden die Untersuchungsergebnisse sowie Ihrer aktuellen Beschwerden besprochen. Im Rahmen der Therapieplanung wird beurteilt, ob die aktuellen Behandlungen angepasst werden muss. Außerdem werden die nächsten Schritte werden festgelegt, z. B. weitere Untersuchungen oder Therapiemaßnahmen.