2. Ursachen und Risikofaktoren für schweres Asthma

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es für schweres Asthma?

Die Ursachen und Risikofaktoren für schweres Asthma sind ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Schweres Asthma kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen.

Allergene

Kommen Menschen mit einer Allergie regelmäßig mit etwas in Kontakt, auf das sie allergisch reagieren, kann das zu schwerem Asthma führen. Solche Allergene sind zum Beispiel verschiedene Tierhaare, Staub, Schimmelpilze oder Pollen.

Lebensumstände

Schadstoffe oder hohe Luftverschmutzung wie Feinstaub, Rauch oder Abgase verschlimmern das Asthma. Ein Aufenthalt in Städten mit hoher Luftverschmutzung kann das Risiko erhöhen.

Medikationsfehler

Unzureichende oder unregelmäßig eingenommene Asthmamedikamente können zu schweren Asthma führen. Auch falsche oder nicht ausreichend wirksame Medikamente sind problematisch. Es ist wichtig, die Medikamente genau nach ärztlicher Anweisung zu nehmen.

Infektionen der Atemwege

Besonders in der Kindheit können Infektionen der Atemwege Asthma verschlechtern. Häufige Infektionen können das Risiko für schweres Asthma erhöhen.

Rauchen

Wer als Asthmatiker:in raucht und keine Rauchentwöhnung macht, riskiert eine Verschlechterung der Erkrankung. Auch Passivrauchen kann negative Auswirkungen haben.

Zusätzlich zu den genannten Aspekten können aber noch andere Faktoren infrage kommen, die zu schwerem Asthma führen können.

Ursachen für schweres Asthma Aufzählung

Was passiert, wenn schweres Asthma nicht behandelt wird?

Es gibt viele Bereiche, auf die sich schweres Asthma auswirken kann, wenn kein Therapie erfolgt.

  • Auf Dauer kann ein unzureichend behandeltes Asthma vor allem durch Atemnot und nicht-kontrollierten Husten das Wohlbefinden beeinträchtigen.
  • Langfristig führt das bei anderen Organsystemen zu Folgeerkrankungen.  Ein schweres, schlecht kontrolliertes Asthma hat vor allem Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.
  • Es kommt zu einer massiven Einschränkung der Leistungsfähigkeit durch das Asthma, da die Lunge wenig belastbar ist. Durch unkontrolliertes Husten und Atemnot leidet auch die Fitness: Eine Gewichtszunahme, schmerzende Gelenke, eine schwächere Muskulatur und Herz-Kreislaufprobleme können die Folge sein.

Bei der Behandlung von Asthma geht es deswegen darum, die beinflussbaren Faktoren zu erkennen und zu verändern, um diese Folgen verhindern zu können. Mehr zu diesem Thema finden Sie in der Lektion „Behandlung von schwerem Asthma“.

Maßnahmen gegen Folgeerkrankungen bei schwerem Asthma

  • Bei Allergien ist  die Hyposensibilisierung eine wichtige Maßnahme. Dabei wird der Körper allmählich steigenden Mengen des Allergens ausgesetzt, um die allergische Reaktion unter kontrollierten Bedingungen auszulösen. Das hilft dem Immunsystem, weniger empfindlich zu reagieren und die allergische Reaktion zu mildern. Weitere sehr wichtige Maßnahmen gegen schweres Asthma sind eine antiallergische Therapie und, dass Sie den Kontakt mit dem Allergen vermeiden.
  • Begleiterkrankungen wie Nasenpolypen und Probleme mit den oberen Atemwegen sollten Sie behandeln lassen. Aber auch Erkrankungen des Verdauungssystems, zum Beispiel die Refluxerkrankung, können durch saures Aufstoßen die Kontrolle des Asthmas verschlechtern.
  • Ein aktiver Lebensstil ist für Ihre Gesundheit und besonders bei Asthma hilfreich. Rehabilitation, Atemphysiotherapie und körperliche Aktivität wirken sich sehr positiv auf eine Asthmaerkrankung aus.
  • Die Rauchentwöhnung ist vorteilhaft. Menschen mit schwerem Asthma sollten mit dem Rauchen aufhören und die Passivrauchbelastung so weit wie möglich vermeiden.

Welche Auslöser gibt es für Asthmaattacken?

Es gibt verschiedene Auslöser für Asthmaattacken, die sich je nach Art des Asthmas unterscheiden können.

Häufige Auslöser sind:

  • Allergene: Besonders bei allergischem Asthma können gewisse Substanzen wie Tierhaare, Pollen, Staub, Schimmelpilze oder Nahrungsmittel ein Auslöser sein. Es ist wichtig, bekannte Allergene zu identifizieren und zu vermeiden.
  • Witterungsbedingungen: Kälte, hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch schwüle, heiße und feuchte Luft können Asthmaanfälle hervorrufen.
  • Reize: Rauch, Tabakrauch, Abgase, Kälte, Luftfeuchtigkeit, Medikamente, Chemikalien, Gase, aber auch Duftstoffe wie Parfüm, Deo und Haarspray können Asthmaanfälle auslösen.
  • Körperliche Anstrengung: Bei einem so genannten Belastungsasthma oder Anstrengungsasthma kann körperliche Belastung zu einem Anfall führen.
  • Stress und psychische Belastung: Persönlich sehr herausfordernde Zeiten können das Asthma verschlimmern.

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AT-12661, 09/2024 | Geprüft Dr. Marcel Rowhani: Stand Sep. 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.