4. Verlauf und Prognose bei schwerem Asthma

Wie sieht der typische Krankheitsverlauf von schwerem Asthma aus?

Ein Großteil der Asthmatiker:innen kann mit einfachen Methoden wie inhalativen Medikamenten, Sprays und Trockeninhalationen sehr gut behandelt werden. Ziel der Therapie ist es, dass die Symptome verschwinden oder über einen längeren Zeitraum nachlassen. Man bezeichnet dies auch als Remission. Leider erreichen manche Menschen mit Asthma dieses Ziel nur schwer oder gar nicht. Trotzdem gibt es heute viel mehr Möglichkeiten zur Behandlung als früher.

Mittlerweile stehen Spritzentherapien (Biologicals oder Biologika) für eine ausgewählte Gruppe von Menschen mit schwerem Asthma zur Verfügung. Diese Therapien helfen auch jenen, bei denen inhalative Medikamenten nicht ausreichen, eine deutliche Besserung zu erzielen. Voraussetzung für den Einsatz von Biologicals ist eine genaue Untersuchung, um festzustellen, welche Art von Asthma vorliegt und welche Therapie am besten für Sie geeignet ist.

Was sollte ich tun, wenn sich meine Symptome verschlimmern?

Wenn Ihre Asthmasymptome schlimmer werden, häufiger auftreten, unangenehmer werden oder Ihren Schlaf stören, sind dies Alarmsignale Ihres Körpers. Bitte kontaktieren Sie Ihren Lungenfacharzt oder Ihre Lungenfachärztin, um die Symptome abzuklären.

Werden Sie aktiv

Viele Menschen mit Asthma ignorieren diese wichtigen Zeichen Doch Betroffene sollten die Einschränkung Ihrer Leistungsfähigkeit keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Ständige Atemnot, Brustenge und Husten dürfen nicht zur Norm werden, denn Ihre Beschwerden können mit der richtigen Behandlung gelindert werden.

In der Lektion „Weg zur Diagnose bei schwerem Asthma“ erfahren Sie mehr darüber, wie schweres Asthma diagnostiziert wird und an wen Sie sich wenden können.

Welche Begleiterkrankungen können auftreten?

Begleiterkrankungen bei Asthma können einerseits vom Asthma selbst verursacht werden oder durch die Medikamente entstehen. Folgende Begleiterkrankungen sind häufig bei Asthma:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzschwäche
  • Reduzierte körperliche Aktivität und Gewichtszunahme
  • Säure-Reflux-Krankheit (GERD)
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen
  • Chronische Rhinosinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Schlafstörungen und Schlafapnoe
  • Bluthochdruck
  • Langfristige Nebenwirkungen von Kortikosteroiden:
    • Knochenschwund (Osteoporose)
    • Einschränkungen der Nierenfunktion
    • Diabetische Stoffwechsellage

Ist schweres Asthma heilbar?

Aktuell ist schweres Asthma nicht heilbar, aber die Forschung arbeitet an neuen Behandlungsmethoden und Therapien. Für die Zukunft besteht Hoffnung, dass noch bessere Möglichkeiten zur Kontrolle und Heilung von schwerem Asthma entwickelt werden.

Bereits heute lässt sich schweres Asthma mit geeigneter Behandlung gut in den Griff bekommen. Die meisten Asthmatiker:innen können mit einer Kombination aus Medikamenten, Lebensstilveränderung und durch die Vermeidung von Auslösern weitgehend uneingeschränkt leben.

Mein Beitrag zur Kontrolle meiner Asthmaerkrankung

Es ist wichtig, die Therapie bei Asthma ernst zu nehmen und folgende Dinge zu beachten:

  • Behalten Sie Begleit- und Folgeerkrankungen im Blick.
  • Nehmen Sie die Asthmamedikation gewissenhaft und konsequent ein.
  • Melden Sie sich bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn die Therapie die Beschwerden nicht lindert oder Probleme mit sich bringt.
  • Nebenwirkungen wie eine belegte Stimme, Zittern oder Herzklopfen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.

Ein gesunder und aktiver Lebensstil ist ebenfalls förderlich, um Ihr Asthma besser zu kontrollieren. Körperliche Aktivität, Gewichtskontrolle und ein rauchfreies Leben sollten das Ziel von jeder/jedem Asthmatiker:in sein.

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AT-12661, 09/2024 | Geprüft Dr. Marcel Rowhani: Stand Sep. 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.