5. Leben mit atopischer Dermatitis

Alltag und soziales Umfeld

Beschwerden durch atopische Dermatitis (auch Neurodermitis genannt) können durch Umstände in Ihrem Alltag beeinflusst werden. Diese nennt man auch Triggerfaktoren.

Mögliche Triggerfaktoren bei atopischer Dermatitis

Viele PatientInnen mit atopischer Dermatitis berichten davon, dass manche Faktoren (sog. Triggerfaktoren) Beschwerden hervorrufen oder verschlimmern können. Was das ist, ist individuell verschieden. Häufige Triggerfaktoren sind:

  • Kleidung, zum Beispiel Wollpullover
  • Schwitzen
  • Bestimmte Lebensmittel, zum Beispiel Milchprodukte, Orangensaft oder Getreide

Welche Rolle spielt Stress als Triggerfaktor?

Viele PatientInnen berichten davon, dass Stress Beschwerden durch die atopische Dermatitis verschlimmert. In der Lektion „Entspannungstechniken“ in unserer Schulung „Atopische Dermatitis und Schlaf“ werden verschiedene Entspannungstechniken vorgestellt, die Stress im Alltag reduzieren können.

Wie kann ich meinem Umfeld meine Erkrankung erklären?

Atopische Dermatitis kennen viele als Neurodermitis. Wenn Sie Ihre Erkrankung genauer erklären möchten, können Sie sagen, dass Ihre Haut empfindlicher und durchlässiger für Krankheitserreger ist. Dadurch ist sie häufiger entzündet.

Tipps für den Alltag

  • Triggerfaktoren vermeiden: Laden Sie sich den Download „Triggerfaktoren der atopischer Dermatitis erkennen“ herunter um Ihre persönlichen Triggerfaktoren zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
  • Feuchtigkeitscreme verwenden: Jede/r PatientIn mit atopischer Dermatitis sollte einmal am Tag eine Feuchtigkeitscreme verwenden. Dass Sie sich jeden Tag eincremen, ist wichtiger als eine spezifische Creme zu verwenden. Wählen Sie eine Creme, die zu Ihnen passt und die sie gerne verwenden.

Für meine Kinder habe ich immer Sofortkältekompressen für unterwegs, Thermalwasserspray im Kühlschrank, und alle Hilfsmittel erreichbar verstaut.

Romy Nutrischlau
Betroffene

Hautpflege bei atopischer Dermatitis

Die Hautpflege ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Behandlung. Sie sollte wie das tägliche Zähneputzen zu Ihrem Alltag dazugehören.

Was sollte ich bei der Hautpflege besonders beachten?

  • Regelmäßig eincremen
    • Cremen Sie sich täglich ein. So können Sie Beschwerden vorbeugen.
  • Ausreichende Menge
    • Im Zweifel kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie beraten, wie viel Creme erforderlich ist.
  • Wenige Inhaltsstoffe
    • Je weniger Inhaltsstoffe eine Creme hat, desto besser ist sie häufig geeignet.
  • Wenige Duftstoffe
    • Duftstoffe können die Haut bei atopischer Dermatitis irritieren.
  • Wenige Emulgatoren
    • Je weniger Emulgatoren in der Creme sind, desto weniger schnell wird sie beim Händewaschen ausgewaschen.
  • Sie wenden die Creme gerne an
    • Dass Sie die Creme gerne täglich anwenden, ist wichtiger als welche Creme Sie verwenden.

Wie kann ich den Verlauf der Erkrankung zusätzlich positiv beeinflussen?

Atopische Dermatitis kann bei einigen PatientInnen zu psychischen Belastungen und Stress führen. Das kann wiederum die Erkrankung negativ beeinflussen. Indem Sie Ihren Alltag möglichst stressfrei gestalten und Entspannungstechniken anwenden können Sie Ihr Hautbild verbessern.

Schutz vor Stress

Neben Entspannungstechniken können auch Anpassungen im Lebensstil gegen Stress helfen. Dazu gehört regelmäßige Bewegung, ein gemütlicher Abend mit Freunden oder ein gutes Buch vor dem Schlafengehen. Nehmen Sie sich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Zeit nur für sich und machen Sie, was Sie am liebsten tun.

Berufstätigkeit

Einige Berufe wie FriseurIn oder MaurerIn kommen regelmäßig mit reizenden Stoffen in Kontakt. Das kann die atopische Dermatitis negativ beeinflussen.

Auswirkungen der atopischen Dermatitis auf die Berufsfähigkeit

Einige Stoffe können die Haut bei atopischer Dermatitis zusätzlich belasten und Beschwerden verschlimmern. Dazu gehören:

  • Feuchtigkeit
  • Chemikalien
  • Desinfektionsmittel

Wenn Sie regelmäßig mit diesen Dingen in Kontakt kommen, sollten Sie Ihre Hände besonders regelmäßig eincremen.

Arbeitsschutz bei atopischer Dermatitis

Als PatientIn mit atopischer Dermatitis können Sie Anspruch auf spezielle Berufskleidung, Hautpflege und -schutz haben. Nach der Einstellung sollten Sie die atopische Dermatitis wie alle chronischen Erkrankungen bei der Betriebsärztin/dem Betriebsarzt ansprechen. Sie oder er ist zuständig für Hautschutz am Arbeitsplatz und kann Sie unterstützen.

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Geprüft Dr. Gregor Holzer: Stand Mai 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.