3. Symptome und Verlauf der atopischen Dermatitis

Symptome der atopischen Dermatitis erkennen

Bei atopischer Dermatitis, auch Neurodermitis genannt, ist die Haut verändert. Oft ist sie rot und juckt. Es kann auch zu Ekzemen kommen.

Häufige Beschwerden bei atopischer Dermatitis

Atopische Dermatitis führt zu typischen Beschwerden:

  • Die Haut vor allem an Ellen- und Kniebeugen, Hals und Lidern:
    • juckt
    • rötet
    • nässt
    • schuppt
  • Müdigkeit und Schlafprobleme: Durch den Juckreiz kann es sein, dass PatientInnen schlechter schlafen und sind tagsüber müde sind.

Wenn diese Beschwerden Sie in Ihrer Lebensqualität beeinträchtigen, sollten Sie zur Ärztin/zum Arzt gehen.

Warnzeichen bei atopischer Dermatitis

Es gibt einige Hinweise, dass Sie eine atopische Dermatitis entwickeln können. Dazu gehören:

  • Trockene Haut
  • Juckreiz

Diese Beschwerden treten insbesondere in den Armbeugen, Kniekehlen und an den Händen auf. Cremen Sie trockene oder juckende Haut regelmäßig ein und pflegen Sie diese. So können Sie einer atopischen Dermatitis vorbeugen.

Mit welchen Erkrankungen kann atopische Dermatitis verwechselt werden?

Die atopische Dermatitis kann gelegentlich mit anderen Hauterkrankungen mit ähnlichen Beschwerden verwechselt werden. Dazu gehören:

  • Schuppenflechte: Auch bei Schuppenflechte kann es zu Juckreiz an ähnlichen Körperstellen kommen. Allerdings ist das Schuppen der Haut deutlich ausgeprägter als bei atopischer Dermatitis.
  • Ekzeme aufgrund anderer Ursachen: Durch zum Beispiel zu häufiges Waschen und seltenes Cremen können Trockenheitsekzeme auftreten, die den Ekzemen der atopischen Dermatitis ähneln. Allerdings verschwinden sie wieder, wenn Sie die Haut angemessen cremen und pflegen.

Schübe und Komplikationen

Ein Schub der atopischen Dermatitis ist besonders unangenehm. Es kommt zu einer schnellen und starken Zunahme von Beschwerden.

Wie äußert sich eine akute Verschlechterung (Schub)?

Bei einer akuten Verschlechterung kommt es innerhalb weniger Stunden zu einem „Flair“, das heißt einem Aufflammen der Beschwerden. Dazu gehören:

  • Juckreiz
  • Rötung, teilweise am ganzen Körper
  • Zittern und Herzklopfen

Wenn die Beschwerden sehr stark sind, sollten Sie ins Krankenhaus gehen.

Was sollte ich bei einem Schub tun?

  • Auf Beschwerden achten: Fragen Sie sich, ob Sie zittrig oder fiebrig sind. Wenn ja, sollten Sie an dem Tag zu Hause bleiben. Behandeln Sie die Beschwerden mit Cremes und Medikamenten, die Ihnen für diese Fälle verschrieben wurden.
  • Ins Krankenhaus gehen: Wenn die Medikamente nicht ausreichen und Sie starke Beschwerden haben.

Wie bemerke ich typische Komplikationen?

Manchmal kann die bereits entzündete Haut durch Viren, zum Beispiel Herpesviren, infiziert werden. Dies nennt man Suprainfektion. Es kann zu Beschwerden am ganzen Körper kommen, unter anderem:

  • Nässen
  • Krusten
  • Bläschen
  • Schmerzen

In diesem Fall sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt aufsuchen.

Organisatorische Fragen

Atopische Dermatitis ist eine dauerhafte Erkrankung, die einige PatientInnen ein Leben lang begleitet. Die Beschwerden können mal stärker, mal schwächer ausgeprägt sein.

Ist atopische Dermatitis heilbar?

Atopische Dermatitis ist nicht heilbar, denn sie entsteht durch eine genetisch festgelegte Überempfindlichkeit. Die Behandlung der atopischen Dermatitis hat keinen Einfluss auf die Gene.

Atopische Dermatitis kann schubhaft verlaufen. Das heißt, Beschwerden können zeitweise verschwinden und später wiederkommen oder so weit abnehmen, dass sie nicht mehr wahrgenommen werden.

Krankheitsverlauf

  • Atopische Dermatitis tritt meist im 1.-2. Lebensjahr auf.
  • 75% PatientInnen sind im Jugendalter erscheinungsfrei.
  • Im Erwachsenenalter kann sie wieder auftreten.

Verlauf der Beschwerden

Auch wenn die atopische Dermatitis oft nicht vollständig verschwindet, nehmen die Beschwerden im Laufe des Lebens ab. Nach dem 30. Lebensjahr erleiden nur 3% aller PatientInnen Schübe.

Downloads

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.

Geprüft Dr. Gregor Holzer: Stand Mai 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.