4. Weg zur Diagnose atopische Dermatitis

Verdacht auf atopische Dermatitis

Wenn Sie wiederholt trockene und juckende Haut bemerken und Sie dadurch belastet sind, sollten Sie eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen.

An wen sollte ich mich bei Verdacht auf atopische Dermatitis wenden?

Bei Verdacht auf atopische Dermatitis (= Neurodermitis) können Sie sich an die folgenden ÄrtzInnen wenden:

  • HausärztInnen (und KinderärztInnen) sind häufig die erste Anlaufstelle für PatientInnen. Sie können leichte Beschwerden behandeln und Sie zu kompetenten HautärztInnen für weiterführende Therapien überweisen.
  • HautärztInnen (=DermatologInnen) sind Ihre ExpertInnen für atopische Dermatitis und können sowohl lokal Beschwerden behandeln als auch systemisch therapieren. Alle PatientInnen mit mittelschweren bis schweren Beschwerden sollten deshalb diese FachärztInnen aufsuchen.

Wie bekomme ich einen Termin?

Die Wartezeiten auf einen Termin bei HautärztInnen sind häufig lang. Indem Sie sich von Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt überweisen lassen, bekommen Sie schneller einen Termin. Manche HautärztInnen bieten außerdem wöchentliche offene Sprechstunden an, für die kein Termin nötig ist.

Arztbesuch bei atopischer Dermatitis

Beim ersten Arztbesuch kann oft bereits eine Diagnose gestellt werden. Dazu werden Ihnen einige Fragen gestellt und Ihre Haut untersucht.

Was erwartet mich beim ersten Arztbesuch?

Die Ärztin/der Arzt wird Ihnen beim ersten Besuch ausführlich Fragen stellen. Dazu gehören unter anderem:

  • Wann haben Sie die Hautveränderungen zum ersten Mal bemerkt?
  • Gibt es allergische Erkrankungen in der Familie?
  • Was haben Sie bisher gegen die Beschwerden unternommen?
  • Wie pflegen Sie Ihre Haut?
  • Haben Sie Allergien, Asthma oder Heuschnupfen?

Alle diese Fragen sind wichtig für die Diagnose. Laden Sie sich unseren kostenlosen Download „Fragen von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bei atopischer Dermatitis“ herunter und füllen Sie diesen Fragebogen vor dem Gespräch aus.

Welche Fragen sollte ich der Ärztin/dem Arzt stellen?

Die Ärztin/der Arzt wird sie meist umfassend über die Erkrankung informieren. Wenn etwas unklar geblieben ist, können Sie ihr/ihm zum Beispiel diese Fragen stellen:

  • Wie sicher ist die Diagnose? Ist auch eine andere Erkrankung möglich?
  • Wie ist der Schweregrad?
  • Welche Therapie ist notwendig?
  • Welche Hautpflege sollte ich verwenden?
  • Was sollte ich beachten, um die Erkrankung in Schach zu halten?

Hier steht Ihnen auch eine kostenlose Checkliste „Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt bei atopischer Dermatitis“ zur Verfügung.

Organisatorische Fragen

Für die Diagnose atopische Dermatitis erfolgen in wenigen Fällen weiterführende Untersuchungen. Sie können zum Beispiel Hinweise auf allergische Erkrankungen geben.

Allergietests

Allergietests werden häufig durchgeführt, um Auslöser einer möglichen Allergie feststellen zu können. Es gibt unter anderem folgende Allergietests:

  • Pricktest: Bei diesem Test werden Allergene in die Haut eingebracht. Er zeigt eine Überempfindlichkeit gegenüber Nahrungsmittel oder Allergenen aus der Luft an, zum Beispiel Pollen.
  • Epikutantest: Es werden Allergene auf die Haut aufgebracht. Damit können Kontaktallergien zum Beispiel gegen Nickel festgestellt werden

Weitere Untersuchungen

In seltenen Fällen wird eine Hautbiopsie durchgeführt, insbesondere wenn eine Schuppenflechte oder ein Hautlymphom nicht sicher ausgeschlossen werden können. Dabei wird zum Beispiel ein kleines Stück Haut entnommen und untersucht.

Werden auch Bluttests durchgeführt?

Ein Bluttest ist selten notwendig. Dabei wird das Blut auf IgE getestet. IgE ist ein Anzeichen für allergische Erkrankungen.

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Geprüft Dr. Gregor Holzer: Stand Mai 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.