5. Mit Trauer umgehen

Wie schaffe ich es, mit meiner eigenen Trauer umzugehen?

Der Umgang mit Ihrer eigenen Trauer ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Gefühle mit sich bringt. Neben Traurigkeit können auch Wut, Zorn, Neid, Verzweiflung, Sehnsucht und das Gefühl von Einsamkeit auftreten.
Hier sind einige Punkte, die Ihnen helfen können, mit Ihrer Trauer umzugehen:

  • Akzeptanz der Vielfalt der Gefühle:  All diese Gefühle sind nachvollziehbar in einem Trauerprozess. Es ist wichtig, sich selbst zu erlauben, diese Gefühle zu haben und sie nicht zu unterdrücken.
  • Zeit nehmen: Trauer braucht Zeit. Es ist ein individueller Prozess, und es ist wichtig, dass Sie sich Zeit zu nehmen, um Ihre Gefühle zu verarbeiten und zu akzeptieren.
  • Professionelle Unterstützung: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit Ihrer Trauer umzugehen, kann die Unterstützung durch Therapeut:innen, Psycholonkolog:innen oder Berater:innen hilfreich sein. Diese können Ihnen helfen, Ihre Gefühle zu verstehen und damit umzugehen.
  • Aufschreiben: Falls es Ihnen schwerfällt, über Ihre Sorgen zu sprechen, kann es helfen, diese aufzuschreiben, zum Beispiel in einem Brief oder Tagebuch. Dies kann helfen, schlechte Gedanken loszuwerden. Der Vorteil ist, dass es außer Ihnen niemand lesen muss und Sie alles, was Sie bewegt, darstellen können.
  • Unterstützung durch die Familie und den Freundeskreis: Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle und bitten Sie um Unterstützung, wenn Sie diese benötigen. Oftmals kann das Teilen Ihrer Trauer mit anderen Menschen eine Erleichterung sein.
  • Selbstfürsorge: Vergessen Sie nicht, auf sich selbst aufzupassen. Nehmen Sie sich Zeit für sich und tun Sie Dinge, die Ihnen guttun.

Der Umgang mit Trauer ist ein persönlicher Prozess, der Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Erlauben Sie sich, Ihre Gefühle zu erleben, und suchen Sie Unterstützung, wenn Sie diese benötigen. 

Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Gefühle zuzulassen. Alle Gefühle sind in einem Trauerprozess normal.

Wie kann ich mit Depression umgehen?

Behandlung in Betracht ziehen: Wenn Sie Anzeichen von Depression bemerken, sollten Sie dies rechtzeitig bei Ihrem Behandlungsteam ansprechen. So kann überprüft werden, ob eine Behandlung notwendig ist. Warten Sie dafür nicht bis zum letzten Moment. Ekann einige Zeit dauern, bis Sie eine Verbesserung durch die medikamentöse Therapie spüren. Antidepressiva und Psychotherapie können helfen, in die Normalität zurückzukehren und Ihre verbleibende Zeit angenehmer gestalten. 
 
Der Umgang mit Depression erfordert ein frühzeitiges Erkennen der Symptome und den Mut, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die richtige Behandlung kann Ihnen helfen, eine bessere Lebensqualität zu erreichen.

Trauer oder Depression?

Trauer ist in der Regel eine Reaktion auf ein Ereignis und tritt in Phasen auf, die von längeren Zeiträumen der Normalität unterbrochen sind. Depression hingegen ist ein anhaltender Zustand mit einem anderen Tagesverlauf. Es ist wichtig, zwischen diesen beiden Zuständen zu unterscheiden.

Wie kann ich mit der Trauer von Freunden und Familie umgehen?

Jede:r hat seine eigene Art, mit Trauer umzugehen. Einige Menschen bevorzugen es, ihre Trauer allein zu bewältigen, während andere Trost in der Gemeinschaft finden. Respektieren Sie die persönlichen Bedürfnisse und Entscheidungen Ihrer Freunde und Ihrer Familie in dieser schwierigen Zeit. 
 
Gemeinsames Trauern kann eine wertvolle Erfahrung sein, die Nähe und Verbundenheit fördert. Wenn Ihre Freunde oder Familienmitglieder den Wunsch nach gemeinsamen Trauerritualen äußern, kann dies eine Gelegenheit sein, sich gegenseitig zu stützen und zu trösten. Beachten Sie jedoch, dass Sie nicht für die Trauer anderer verantwortlich sind! Es ist wichtig, Ihre eigenen Grenzen zu respektieren und sich nicht überfordern zu lassen. Es ist nicht Ihre Aufgabe, sich um die Trauer anderer zu kümmern.  
 
Wenn Sie bemerken, dass Ihre Freunde oder Angehörigen Schwierigkeiten haben, mit ihrer Trauer umzugehen, und professionelle Unterstützung benötigen, ermutigen Sie sie, diese Hilfe zu suchen. Ein:e Psychotherapeut:in kann beispielsweise wertvolle Unterstützung bieten 

Wie kann ich damit umgehen, wenn mich jemand auf meinen Tod/meine Krankheit anspricht?

Der Ton macht die Musik: Der Tonfall und die Art und Weise, wie jemand das Thema anspricht, können einen großen Unterschied machen. Ein einfühlsamer und respektvoller Ansatz ist entscheidend.

Abgrenzen ist okay: Es ist wichtig zu verstehen, dass Sie das Recht haben, über Ihre Krankheit zu sprechen oder nicht. Wenn Sie nicht darüber sprechen möchten, ist das völlig in Ordnung. Sie sind niemandem etwas schuldig.

Angebot nach Hilfe: Wenn jemand aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis sich sorgt oder nach Ihrem Wohlbefinden fragt, können Sie dies als Zeichen der Fürsorge und Unterstützung sehen. Sie können entscheiden, ob Sie über Ihre Situation sprechen möchten oder nicht. Sie können auch klarstellen, dass Sie Hilfe annehmen würden, wenn Sie diese benötigen.

Letztendlich liegt die Entscheidung, wie viel Sie über Ihre Krankheit preisgeben möchten, bei Ihnen. Sie sollten sich in keiner Weise verpflichtet fühlen, mehr zu teilen, als Sie möchten. Die Kommunikation über Krankheit und Tod erfordert Empathie und Rücksichtnahme von beiden Seiten. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen respektieren und offen kommunizieren, wie Sie sich dabei fühlen. 

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Geprüft Dr.in Gabriele Traun-Vogt, Univ.-Prof.in Priv.-Dozin DDr.in Eva K. Masel, MSc und Dr. Gerald Bachinger: Stand Oktober 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.