Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Jeder Tumor hat seine eigenen Strukturen und Eigenschaften, die die Behandlung beeinflussen. Ein sehr wichtiger Faktor ist, ob der Krebs hormonrezeptor-positiv (HR+) oder negativ (HR-) ist.
Bei hormonrezeptor-positivem Brustkrebs weisen die Krebszellen spezielle Rezeptoren auf. Ein Rezeptor ist eine Andockstrelle an den Zellen, an der bestimmte Moleküle Signale auslösen. Bei hormonrezeptor-positivem Brustkrebs docken die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen am Rezeptor an und bewirken, dass der Tumor wächst. Die Krebszellen werden durch die Hormone zur Teilung angeregt, der Tumor wächst also hormonabhängig.
Was bedeutet das für die Brustkrebs-Therapie?
Die wichtigste Folge davon ist: Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs wird mit einer sogenannten Antihormontherapie behandelt. Dabei wird vor allem das Hormon Östrogen blockiert, da die meisten Medikamente am Östrogen-Rezeptor ansetzen. Generell hat hormonrezeptor-positiver Brustkrebs eine bessere Prognose als hormonrezeptor-negativer Brustkrebs.
Etwa drei Viertel aller Brustkrebsfälle sind hormonrezeptor-positiv, jedoch gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Um festzustellen, wie stark der Tumor auf Hormone reagiert, wird die Menge der Hormonrezeptoren in einer sogenannten immunhistochemischen Untersuchung bestimmt. Immunhistochemisch bedeutet, dass die Tumorzellen mit speziellen Farbstoffen angefärbt und unter dem Mikroskop betrachtet werden.
Zusätzlich können Brustkrebszellen auch den HER2-Rezeptor aufweisen, was die Therapieoptionen ebenfalls beeinflusst. Mehr Informationen über Hormonrezeptoren bei Brustkrebs erhalten Sie in der Schulung „Hormonrezeptoren und Brustkrebs„.