Während der CAR-T-Zelltherapie

Nebenwirkungen

Es ist nicht nur wichtig, dass Sie die möglichen Nebenwirkungen der CAR-T-Zelltherapie kennen, sondern auch, dass Sie wissen, wann diese auftreten können und was Ihr Behandlungsteam dagegen tun kann.

Welche Nebenwirkungen können nach der Infusion auftreten?

In den ersten 14 Tagen nach der CAR-T-Zell-Infusion sind vor allem drei große Nebenwirkungen im Fokus.
Es kann ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) auftreten. Dieses kann zu einer Entzündungsreaktion im Körper führen. Symptome dafür sind unter anderem niedriger Blutdruck, Pulsanstieg und vermehrtes Schwitzen. In seltenen Fällen kann diese Reaktion auch lebensgefährlich sein.
Bis zu acht Wochen nach der Infusion kann es zum Neurotoxizitätssyndrom kommen. Zu den Symptomen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Sehstörungen, Koordinationsschwierigkeiten, Sprachprobleme, Zittern und Bewusstseinsverlust.
Auch Infektionen zählen zu den möglichen Nebenwirkungen in den ersten Wochen nach der Infusion. Eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen kann bis zu einem Jahr nach der Infusion andauern.

Wie können diese Nebenwirkungen behandelt werden?

Sowohl gegen das Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und das Neurotoxizitätssyndrom als auch gegen Infektionen gibt es medikamentöse Behandlungen, auf die Patientinnen und Patienten in der Regel sehr gut ansprechen. Infektionen kann zudem mit verschiedenen Maßnahmen, auch mit medikamentösen, vorgebeugt werden.

Wann sollte ich meine Behandlerinnen oder Behandler über Nebenwirkungen informieren?

Je früher Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über etwaige Nebenwirkungen sprechen, desto besser. So können Sie frühzeitig behandelt werden. Auch wenn Sie neurologische Symptome feststellen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Schlafprobleme, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt informieren. Dasselbe gilt für Infekte, die oft mit Fieber einhergehen.

Audio-Übung
Muskelentspannung nach Jacobson
Muskelentspannung nach Jacobson

Das bewährte Entspannungsverfahren wurde bereits vor rund 100 Jahren vom US-amerikanischer Arzt Edmund Jacobson entwickelt. Bei der Methode werden bestimmte Muskelgruppen aktiv angespannt und wieder entspannt. Sie ist auch unter der Bezeichnung „Progressive Muskelentspannung“ bekannt. Die Übungen können Sie jederzeit in Ihren Alltag einbauen, wenn Sie körperliche Unruhe spüren.

Können Nebenwirkungen meinen Therapieerfolg mindern?

Da die Nebenwirkungen der CAR-T-Zelltherapie gut behandelt werden können, haben diese in der Regel keine Auswirkungen auf den Therapieerfolg.

Infusion
Verabreichung einer Flüssigkeit (mit oder ohne darin gelösten Medikamente) über einen Zugang in ein Blutgefäß.
Neurotoxizitätssyndrom
Mögliche Nebenwirkung z.B. der CAR-T-Zelltherapie, die das Nervensystem betrifft. Kann bis zu acht Wochen nach der Infusion auftreten. Mögliche Symptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Sehstörungen, Koordinationsschwierigkeiten, Sprachprobleme, Zittern oder Bewusstseinsverlust.
Zytokinfreisetzungssyndrom
(englisch: Cytokine Release Syndrome, CRS)
Entzündungsreaktion des Immunsystems, die im Rahmen von Krankheiten oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten kann. Zu den möglichen Symptomen zählen unter anderem Fieber, erhöhte Pulsfrequenz, niedriger Blutdruck, Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen oder Müdigkeit. Auch lebensbedrohliche Zustände sind möglich.