Nach der CAR-T-Zelltherapie

Spätere Nebenwirkungen erkennen

Auch nach Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus nach der CAR-T-Zell-Infusion, besteht die Möglichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten. Es ist deshalb wichtig, dass Sie die entsprechenden Symptome kennen und wissen, wann Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt aufsuchen sollten.

Können nach dem Krankenhausaufenthalt noch Nebenwirkungen auftreten und wann sollte ich meinen Arzt/meine Ärztin informieren?

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus können noch bis zu 6 Wochen lang neurotoxische Nebenwirkungen (Neurotoxizitätssyndrom ) auftreten. Wenn Sie diese bei sich feststellen, sollten Sie umgehend Ihr CAR-T-Zellzentrum aufsuchen. Das gilt ebenso, wenn Sie Fieber haben oder sich krank fühlen. Denn dies könnte ein Hinweis auf eine Infektion sein.

Ab dem dritten Monat nach der Infusion ist Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt Ihre Ansprechpartnerin/Ihr Ansprechpartner, wenn Sie auffällige Symptome bei sich feststellen.

Tipp
Mögliche neurotoxische Symptome

Innerhalb der ersten zwei Monate nach der der CAR-T-Zelltherapie können Nebenwirkungen auftreten, die das Nervensystem betreffen. Falls Sie gesundheitliche Beschwerden bei sich feststellen und sich nicht sicher sind, ob es sich dabei um neurotoxische Symptome handelt, hilft Ihnen folgende Liste:

  • Kopfschmerzen
  • starke Müdigkeit
  • Zittern
  • Sprachschwierigkeiten
  • Verändertes Schriftbild
  • Verwirrtheit
  • Halluzinationen
  • Krampfanfälle

Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, kontaktieren  Sie umgehend Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt.

Gibt es Nebenwirkungen, die erst nach mehreren Monaten oder noch später auftreten können?

Langzeitnebenwirkungen der CAR-T-Zelltherapie sind selten. Trotzdem sollten Sie Ihren Gesundheitszustand beobachten und bei Auffälligkeiten Rücksprache mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt halten. Das ist auch vor Impfungen notwendig Das Immunsystem kann längerfristig geschwächt sein und die Infektanfälligkeit erhöht sein.

Ab welchem Zeitpunkt muss ich mir keine Sorgen mehr um mögliche Nebenwirkungen machen?

Nach Ablauf von einem Jahr nach der CAR-T-Zelltherapie ist mit Nebenwirkungen nicht mehr zu rechnen.

Wie kann ich helfen, Nebenwirkungen vorzubeugen?

Mit Hilfe von Berechnungstabellen kann Ihre/Ihr behandelnde/r Ärztin/Arzt herausfinden, wie hoch bei Ihnen die Wahrscheinlichkeit ist, dass bestimmte Nebenwirkungen auftreten. Da das Immunsystem nach der Therapie geschwächt ist, sollten Sie besonders darauf achten, Infektionen zu vermeiden. Lassen Sie sich ausführlich zu Impfungen und Infektionsschutz beraten.

Tipp
Aktiver Schutz vor Infektionen
Aktiver Schutz vor Infektionen

Im ersten Jahr nach der CAR-T-Zelltherapie ist es wichtig, dass Sie sich sowohl mit Hilfsmitteln als auch mit Verhaltensweisen vor Infektionen schützen. Tragen Sie dazu eine Maske, wenn Sie in der Öffentlichkeit unterwegs sind, und meiden Sie Menschenansammlungen. Zudem sind auch Medikamente zur Vorbeugung und bei Bedarf Infusionen, die Ihr Immunsystem stärken, sinnvoll.

(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Infusion
Verabreichung einer Flüssigkeit (mit oder ohne darin gelösten Medikamente) über einen Zugang in ein Blutgefäß.
Neurotoxizitätssyndrom
Mögliche Nebenwirkung z.B. der CAR-T-Zelltherapie, die das Nervensystem betrifft. Kann bis zu acht Wochen nach der Infusion auftreten. Mögliche Symptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Sehstörungen, Koordinationsschwierigkeiten, Sprachprobleme, Zittern oder Bewusstseinsverlust.