3. Chirurgische Therapie beim Gallengangskarzinom

Wann ist eine Tumoroperation beim Gallengangskrebs möglich?

Eine Tumoroperation beim Gallengangskrebs kann nicht bei jedem Patienten/jeder Patientin durchgeführt werden.

Welche Voraussetzungen für eine operative Therapie erfüllt werden müssen und was das Ziel ist, erfahren Sie im Folgenden:

  • Voraussetzung: Es ist wichtig, dass der Tumor sich nicht bereits zu sehr vergrößert und in entfernte Bereiche ausgebreitet hat.
  • Ziel: Wenn eine Chirurgin/ein Chirurg eine Patientin/einen Patienten mit einem Gallengangskarzinom operiert, ist immer das Ziel, dass der Tumor vollständig aus dem umliegenden Gewebe entfernt wird.
  • Voruntersuchungen: Bevor eine Therapie festgelegt wird, muss die Lage, die Größe und die Ausbreitung des Tumors festgestellt werden. Dies erfolgt mittels ERCP , Computertomografie und MRT-Untersuchung.

Was ist ein MRT?

Eine Magnetresonanztomografie (MRT ) ist ein Verfahren, das Bilder von Geweben des menschlichen Körpers machen kann. Es wird in vielen Bereichen genutzt. So wird es beispielsweise in der Orthopädie eingesetzt, um Bandscheibenvorfälle festzustellen oder in der Onkologie zur Diagnosestellung von Tumorerkrankungen und deren Ausbreitung. Anders als die Computertomografie (CT ) erfolgt diese Bildgebung nicht über Röntgenstrahlen, sondern über Magnetfelder.

Umfang und Ablauf einer chirurgischen Tumorentfernung beim Gallengangskrebs

Die Operation eines Gallengangskarzinoms erfordert ein individuelles Vorgehen. Zu berücksichtigen ist unter anderem die Ausbreitung des Tumors in den Gallengängen der Leber, im Leber- und Lymphknotengewebe und in sonstigen umliegenden Organen. Die Form der Blutversorgung kann es notwendig machen, dass auch gesunde Teile der Leber mitentfernt werden müssen.  Ihre Chirurgin/Ihr Chirurg wird vor der Operation ausführlich mit Ihnen sprechen und anschließend gemeinsam mit Ihnen eine Entscheidung treffen. Die notwendige Dauer des stationären Aufenthalts kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Maßnahmen kann dieser wenige Tage bis zu einigen Wochen andauern.

Risiken der Operation

Folgende Risiken bestehen bei einer chirurgischen Tumorentfernung:

  • Allgemeine Narkoserisiken
  • Wundheilungsstörungen
  • Blutungen
  • Narbenbruch (tritt fallweise auf im Bereich der Operationsnarbe)
  • Leberfunktionsstörungen (die Leber kann sich gut und schnell erholen, die Leberfunktionsstörungen sind daher meist nicht von Dauer)

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Geprüft Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold: Stand Februar 2023 | AT-8261;02/2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
CT
(Computertomografie)
Bildgebendes Verfahren. Dabei werden Röntgenstrahlen aus verschiedenen Richtungen durch den Körper geführt. Ein Computer verarbeitet die so erzeugten Bilder zu einer Schnittbildreihe. Dadurch ist eine genaue Beurteilung des untersuchten Körperteiles möglich. So können beispielsweise Lage und Größe von Organen und Tumoren dargestellt werden. Die Untersuchung ist schmerzlos.
ERCP
(Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie)
Ein Schlauchsystem wird über Mund und Magen in den Anfangsteil des Darms, den Zwölffingerdarm, geführt. Mittels Kamera und Kontrastmittel sind Gallengänge und Bauchspeicheldrüse darstellbar.
MRT
(Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie)
Bildgebendes Verfahren, das sich besonders zur Darstellung von Weichteilen wie Muskeln oder Fettgewebe eignet. Magnetfelder lösen in den verschiedenen Geweben unterschiedliche Signale aus. Diese werden zu Bildern umgewandelt. Die Untersuchung ist schmerzlos und hat keine Strahlenbelastung.
Narbenbruch
Vorwölbung am Bauch im Bereich der Operationsnarbe.
Onkologie
Fachbereich der Medizin, der sich mit bösartigen Tumoren und anderen Krebserkrankungen beschäftigt.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.