Die medikamentösen Therapien sind in der Behandlung des Gallengangskarzinoms von großer Bedeutung. Diese können vor einer Operation eingesetzt werden, um den Tumor kleiner und damit operierbar zu machen. Nach einer Operation können Medikamente das Risiko eines Rückfalls reduzieren. Auch wenn der Tumor bereits zu groß ist und nicht mehr operiert werden kann, stehen Medikamente zur Verfügung. Es gibt eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die an die Bedürfnisse und die Erkrankung der Patientin/des Patienten angepasst werden. Die wichtigsten medikamentösen Therapieoptionen sind:
- Chemotherapeutika:
Medikamente, welche die Zellteilung von Tumorzellen stoppen. Chemotherapeutika werden als Infusion über die Vene in den Blutkreislauf verabreicht oder als Tablette eingenommen.
- Immuntherapie:
Diese Medikamentengruppe sorgt dafür, dass das eigene Immunsystem den Gallengangskrebs angreift und zerstört. Die Immuntherapie kann als alleinige Therapie oder in Kombination mit einer Chemotherapie verabreicht werden. Eine alleinige Immuntherapie ist besonders bei Tumoren, die Veränderungen bestimmter Biomarker aufweisen, sehr erfolgreich. Zu diesen Tumortypen zählen Tumore, die auf genetischen Veränderungen beruhen und deren Erkrankungsrisiko vererbt wird. Die Immuntherapie wird als Infusion über die Venen verabreicht.
- Zielgerichtete Therapie (targeted therapy):
Diese Medikamente greifen gezielt in Prozesse ein, die für das Tumorwachstum wichtig sind und verhindern, dass der Tumor weiter wächst. Diese Tabletten müssen geblockt über einen längeren Zeitraum oder als Dauertherapie eingenommen werden.