6. Palliative Therapie beim Gallengangskarzinom

Bedeutung und Ziel der palliativen Therapie beim Gallengangskrebs

Wissen Sie was „palliative Therapie“ bedeutet und was sich hinter diesem Konzept verbirgt?

  • Ziel: Ziel ist es Symptome zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen. Die Lebensqualität soll aufrechterhalten werden und PatientInnen sowie Angehörige sollen seelischen und sozialen Beistand bekommen.
  • Vorgehen: Die palliative Therapie gründet auf einem ganzheitlichen Konzept, das neben der medizinischen Betreuung auch eine psychosoziale Betreuung der PatientInnen und Angehörigen vorsieht.
  • Einsatz: Da die Lebensqualität einer der wichtigsten Faktoren bei PatientInnen ist, können Sie die vielfältigen Angebote einer palliativen Therapie frühzeitig nutzen.

Was bedeutet Chronifizierung?

Chronifizierung ist ein Begriff für einen langanhaltenden Krankheitszustand. Dies bedeutet bei einer Krebserkrankung, dass diese zwar nicht geheilt, aber der Verlauf verlangsamt und ein langes Weiterleben ermöglicht wird.

Biliäre Drainage bei einem Gallengangkarzinom

Bei einem Gallengangskarzinom wächst ein Tumor in den Gallengängen und kann diese verstopfen. Dadurch kann die Gallenflüssigkeit aus der Leber und der Gallenblase nicht mehr in den Zwölffingerdarm abfließen und es kommt zum Aufstau. Dieser Gallestau kann Schmerzen, Entzündungen und weitere Beschwerden auslösen. Um die Engstelle zu erweitern, wird eine biliäre Drainage eingesetzt. Ähnlich wie ein Tunnel durch einen Berg, ermöglicht die biliäre Drainage den Abfluss der Galle in den Darm. Der kleine Schlauch aus feinmaschigem Metallgitter (Stent ) wird im Rahmen einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP ) eingelegt. Anschließend wird anhand der Laborwerte die Wirksamkeit überprüft.

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Geprüft Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold: Stand Februar 2023 | AT-8261;02/2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
ERCP
(Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie)
Ein Schlauchsystem wird über Mund und Magen in den Anfangsteil des Darms, den Zwölffingerdarm, geführt. Mittels Kamera und Kontrastmittel sind Gallengänge und Bauchspeicheldrüse darstellbar.
Stent
Röhrchen, das dazu dient Gefäße oder Hohlorgane offenzuhalten, wenn diese verengt sind.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.